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Fabio regt sich auf…

TV-Aufreger der Woche: Die fiese Betrügerin Anna Delvey

Mini-Spoiler
19. Februar 2022, 11:56 Uhr
Mini-Spoiler
Fabio
19.02.22

Inventing Anna

Cocktails in New Yorks schicksten Bars, Partys auf Luxusyachten, Übernachtungen in angesehenen Hotels, sowie Entspannungsurlaube in den teuersten Ressorts der Welt – und das ohne dafür zu bezahlen. Was wie ein wahrgewordener Insta-Traum klingt, hat Anna Delvey, die russischstämmige Hochstaplerin aus Deutschland, tatsächlich erlebt. Wie es ihr ohne Mittel möglich war sich in die High Society zu mogeln und mit gerade mal Mitte Zwanzig einige reiche Menschen übers Ohr zu hauen, hat Netflix jetzt in der Miniserie „Inventing Anna“ festgehalten. Für die Umsetzung engagierte die Streamingplattform die echte Anna Delvey als Beraterin und entlohnte sie dafür irrerweise mit einem ordentlichen Honorar.

Wie Netflix aus einer arglistigen Hochstaplerin einen Superstar macht

Ich persönlich mag Erfolgsgeschichten, in denen Figuren es von unten nach oben schaffen, selbst wenn der Weg an die Spitze nicht immer gesetzeskonform sein sollte. So sympathisierte ich durchaus mit den kriminellen Hacker:innen aus „Mr. Robot“ oder den Bankräuber:innen aus „Haus des Geldes“, die den bösen Finanzinstituten endlich eins auswischen. So war mein Interesse groß, als die Geschichte einer jungen Gaunerin aus der Nähe von Aachen ihre eigene Serie spendiert bekommen sollte. Doch bereits nach der ersten Folge von „Inventing Anna“ wird klar, dass diese Frau rein gar nichts mit den Robin-Hood-Allüren der Charaktere aus den oben genannten Serien hat. Vielmehr trifft man hier auf einen unausstehlichen Menschen, der eine Mischung aus trotzigem Kleinkind und Hannibal Lector zu sein scheint. Diese Frau ist, zumindest der Serie nach zu urteilen, schlicht ein fieses Miststück. Nicht nur bringt sie mehrere wohlhabende Personen um einige Dollar, sie behandelt auch ihre Mitmenschen schlecht und brüllt sie an oder beleidigt sie, wenn sie nicht nach ihrer Nase tanzen.

Inventing Anna poor

Als Annas Kreditkarte abermals an einer Hotelrezeption nicht angenommen wird, schreit sie los wie eine sechsjährige Göre bis ihre anwesenden Freunde für sie in die Bresche springen. Manch einer ihrer stinkreichen Gefährt:innen stört sich kaum daran oder lässt den Betrug einfach über sich ergehen, um nicht als Trottel dazustehen. Doch als die Vanity Fair Mitarbeiterin Rachel für Anna eine Rechnung in Höhe von 62.000,- Dollar übernimmt, wird es für sie existenzbedrohend. Sie ist es schließlich auch, die Anna an die Polizei ausliefert. Im Jahr 2019 wird sie zu einer Haftstrafe, sowie einer Geldstrafe von 24.000,- Dollar, sowie einer Rückerstattung von 199.000,- Dollar verdonnert. Da kommt der von Netflix überwiesene Betrag in Höhe von 320.000,- Dollar genau richtig. Ein Großteil der Summe wird dabei zur Begleichung von offenen Forderungen verwendet. Immerhin verhindert die amerikanische Gesetzeslage, dass Verurteilte durch Publicity von begangenen Verbrechen profitieren dürfen. Ihren Prozess nutzt Anna als ihren persönlichen Laufsteg und inszeniert sich für die Presse als schickes Opfer. Nach einigen Monaten Haft wird sie allerdings wieder entlassen und checkt erstmal in einem Fünf-Sterne-Hotel ein. Scheint als habe sich nichts geändert. Wirkliche Reue zeigt die mediengeile Verbrecherin auch nicht. Stattdessen feiert sie sich auf den sozialen Medien selbst und repostet in ihren Storys unzählige Artikel, in denen sie oder die Serie Erwähnung finden. Am Ende scheint sie als Gewinnerin aus der ganzen Sache hervorzugehen und belegt damit, dass zumindest für sie sich Verbrechen auszahlen. Denn sie erhält neben der Summe von Netflix, endlich jene absurde Aufmerksamkeit, die sich das Mädchen aus der unbedeutenden Kleinstadt immer gewünscht hat. Das einzig wirksame Mittel um dem Irrsinn Einhalt zu gebieten, wäre sie mit Gleichgültigkeit zu strafen.

Bilder: Netflix

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