Kommentar Archiv - seriesly AWESOME https://www.serieslyawesome.tv/category/serien/kommentar/ sAWE.tv - Das Blog-Zuhause der besten Serien! Sun, 21 Apr 2024 08:30:02 +0000 de-DE hourly 1 https://www.serieslyawesome.tv/wp-content/uploads/2017/10/cropped-Unbenannt-1-1-45x45.jpg Kommentar Archiv - seriesly AWESOME https://www.serieslyawesome.tv/category/serien/kommentar/ 32 32 49589509 Kolumne: Alleine oder zusammen – Gibt es das optimale Schauerlebnis? https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-alleine-oder-zusammen-gibt-es-das-optimale-schauerlebnis/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-alleine-oder-zusammen-gibt-es-das-optimale-schauerlebnis/#comments Sun, 21 Apr 2024 08:01:11 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=205125 Ich weiß, dass ich, sagen wir, speziell bin, wenn es um das Schauen von Serien und Filmen geht. Ich liebe es, ins Kino zu gehen, aber wehe jemand wühlt zu laut im Popcorn-Eimer, unterhält sich oder lacht an den falschen Stellen. Zu leise sollte das Publikum aber auch nicht sein - immerhin ist der Kinobesuch ein Gemeinschaftserlebnis und das soll man ja auch spüren. Sitzen bleiben bis der Abspann vorbei ist müssen natürlich auch alle. Wenn nicht, werden sie mit bösen Blicken gestraft und direkt verurteilt. Zu Hause verhält es sich ähnlich: Bei Serien wird jedes Intro durchgeschaut, egal, wie viele Folgen derselben Serie hintereinander weggebinged werden und ja, auch die langen Intros á la "Game of Thrones", "Mad Men" oder "The Sopranos" laufen von der ersten bis zur letzten Sekunde. Wenn es dann an den Inhalt selbst geht, geht zwischendurch quatschen vielleicht bei Reality TV, aber nicht bei Qualitätsfernsehen - zu groß ist die Gefahr, ein Detail zu übersehen oder eine wichtige Stelle im Dialog zu überhören. Ich liebe es, vor dem Fernseher zu essen. Aber lass bloß nicht die Mitgucker:innen zu laut kauen. Vor allem aber sollten sie ihr Essen nicht zu lange begutachten, auch hier droht die Gefahr, wichtige Einblendungen zu verpassen und dann ist erstmal Aufklärungsarbeit angesagt. Das bedeutet Reden. Das bedeutet Störung. Das bedeutet: Pause machen. Und ich hasse Unterbrechungen. (Es sei denn, ich muss auf Toilette. Oder brauche Snacks.) Doch dann gibt es die Situationen, in denen das Gesehene mich begeistert oder überrascht. Und das muss ich einfach kommentieren. Wenn mir auffällt, dass eine bestimmte Szene eine Referenz auf eine andere Serie oder einen Film ist, muss das geteilt werden. Sollen doch alle was davon haben! Macht das jemand anderes, freue ich mich zwar über die Info, doch bin zugleich enttäuscht, die Feststellung nicht selbst getätigt zu haben. Kommt mir ein Gesicht im Film bekannt vor, muss ich rätseln, um wen es sich handelt und ich höre nicht auf, bis ich eine Antwort habe, die spätestens IMDb mir liefert. Aber wehe jemand anderes nimmt während des laufenden Films das Handy in die Hand! Am besten wird auch zu Hause der ganze Abspann geschaut. Stellt euch vor, es kommt noch eine Szene am Ende und das geht an dir vorbei? Nicht mit mir. Okay, bei Serien meistens schon mit mir, denn da läuft der Abspann eigentlich nur ganz bis zum Ende, wenn ich währenddessen meine Eindrücke schon anderweitig teilen kann. Und wir haben noch gar nicht über die Auswahl von Serien und Filmen gesprochen! Das gewählte Werk muss Anspruch haben und sollte auf IMDb eine gewisse Grenze nicht unterschreiten. Außer ich schaue etwas alleine, dann kann es auch ruhig mal eine romantische, flache Komödie sein, die nebenher läuft. Wenn ich aber die Auswahl für mehrere Personen treffe, ist mein Anspruch, auch etwas Gescheites über den Bildschirm flackern zu lassen. Und wenn ich merke, dass das nicht der Fall ist, kann ich das auch nicht auf mir sitzen lassen. Aber einen Film oder eine Serie abbrechen? Nicht mit mir. Dann wird durchgezogen! Zum Leidwesen... aller. Wie ich es drehe und wende: Ich habe das Gefühl, ich bin keine gute Schau-Partnerin - das gebe ich zu. Erschreckend, was andere mit mir aushalten müssen. Die Lösung ist wohl, dass ich alles alleine schaue und direkt im Anschluss mit jemandem darüber diskutieren kann. Aber auch nicht direkt direkt. Ich muss das erstmal sacken lassen, Raum für Interpretation finden - am besten auch ein bisschen recherchieren, um alle Zusammenhänge und Referenzen auf dem Schirm zu haben. Aber dafür hat ja auch niemand Zeit. Gleichzeitig ist es auch so schön, etwas Gutes mit jemand anderem zu erleben, von den genau im gleichen Moment aufkommenden Gefühlen geleitet zu werden. Deshalb frage ich mich: Gibt es eigentlich das optimale Schauerlebnis? Oder braucht es einfach nur kompatible Schau-Partner:innen, die gegenseitig von all ihren Macken wissen und gleichzeitig selbst auch anpassungsfähig sind? Oder habe womöglich eh nur ich diese speziellen Ansprüche, wenn es ums Rezipieren geht? Ist ja nicht so, als würde ich tatsächlich immer nur alleine Filme und Serien schauen. Mache ich schon nicht selten, aber ich schaue auch sehr gerne in Gesellschaft. Bin ich dann wohl doch anpassungsfähiger als gedacht? Wie geht es euch beim Schauen von Serien und Filmen? Seid ihr anderen gegenüber total gnädig oder habt ihr auch die eine oder andere Macke, was eure Schaugewohnheiten angeht? Gibt es für euch ein optimales Schauerlebnis? Und wie sieht das aus: alleine oder zusammen?

Bilder: | NBC | CBS | Lukas Lauermann | NBC

]]>
Ich weiß, dass ich, sagen wir, speziell bin, wenn es um das Schauen von Serien und Filmen geht. Ich liebe es, ins Kino zu gehen, aber wehe jemand wühlt zu laut im Popcorn-Eimer, unterhält sich oder lacht an den falschen Stellen. Zu leise sollte das Publikum aber auch nicht sein - immerhin ist der Kinobesuch ein Gemeinschaftserlebnis und das soll man ja auch spüren. Sitzen bleiben bis der Abspann vorbei ist müssen natürlich auch alle. Wenn nicht, werden sie mit bösen Blicken gestraft und direkt verurteilt. Zu Hause verhält es sich ähnlich: Bei Serien wird jedes Intro durchgeschaut, egal, wie viele Folgen derselben Serie hintereinander weggebinged werden und ja, auch die langen Intros á la "Game of Thrones", "Mad Men" oder "The Sopranos" laufen von der ersten bis zur letzten Sekunde. Wenn es dann an den Inhalt selbst geht, geht zwischendurch quatschen vielleicht bei Reality TV, aber nicht bei Qualitätsfernsehen - zu groß ist die Gefahr, ein Detail zu übersehen oder eine wichtige Stelle im Dialog zu überhören. Ich liebe es, vor dem Fernseher zu essen. Aber lass bloß nicht die Mitgucker:innen zu laut kauen. Vor allem aber sollten sie ihr Essen nicht zu lange begutachten, auch hier droht die Gefahr, wichtige Einblendungen zu verpassen und dann ist erstmal Aufklärungsarbeit angesagt. Das bedeutet Reden. Das bedeutet Störung. Das bedeutet: Pause machen. Und ich hasse Unterbrechungen. (Es sei denn, ich muss auf Toilette. Oder brauche Snacks.) Doch dann gibt es die Situationen, in denen das Gesehene mich begeistert oder überrascht. Und das muss ich einfach kommentieren. Wenn mir auffällt, dass eine bestimmte Szene eine Referenz auf eine andere Serie oder einen Film ist, muss das geteilt werden. Sollen doch alle was davon haben! Macht das jemand anderes, freue ich mich zwar über die Info, doch bin zugleich enttäuscht, die Feststellung nicht selbst getätigt zu haben. Kommt mir ein Gesicht im Film bekannt vor, muss ich rätseln, um wen es sich handelt und ich höre nicht auf, bis ich eine Antwort habe, die spätestens IMDb mir liefert. Aber wehe jemand anderes nimmt während des laufenden Films das Handy in die Hand! Am besten wird auch zu Hause der ganze Abspann geschaut. Stellt euch vor, es kommt noch eine Szene am Ende und das geht an dir vorbei? Nicht mit mir. Okay, bei Serien meistens schon mit mir, denn da läuft der Abspann eigentlich nur ganz bis zum Ende, wenn ich währenddessen meine Eindrücke schon anderweitig teilen kann. Und wir haben noch gar nicht über die Auswahl von Serien und Filmen gesprochen! Das gewählte Werk muss Anspruch haben und sollte auf IMDb eine gewisse Grenze nicht unterschreiten. Außer ich schaue etwas alleine, dann kann es auch ruhig mal eine romantische, flache Komödie sein, die nebenher läuft. Wenn ich aber die Auswahl für mehrere Personen treffe, ist mein Anspruch, auch etwas Gescheites über den Bildschirm flackern zu lassen. Und wenn ich merke, dass das nicht der Fall ist, kann ich das auch nicht auf mir sitzen lassen. Aber einen Film oder eine Serie abbrechen? Nicht mit mir. Dann wird durchgezogen! Zum Leidwesen... aller. Wie ich es drehe und wende: Ich habe das Gefühl, ich bin keine gute Schau-Partnerin - das gebe ich zu. Erschreckend, was andere mit mir aushalten müssen. Die Lösung ist wohl, dass ich alles alleine schaue und direkt im Anschluss mit jemandem darüber diskutieren kann. Aber auch nicht direkt direkt. Ich muss das erstmal sacken lassen, Raum für Interpretation finden - am besten auch ein bisschen recherchieren, um alle Zusammenhänge und Referenzen auf dem Schirm zu haben. Aber dafür hat ja auch niemand Zeit. Gleichzeitig ist es auch so schön, etwas Gutes mit jemand anderem zu erleben, von den genau im gleichen Moment aufkommenden Gefühlen geleitet zu werden. Deshalb frage ich mich: Gibt es eigentlich das optimale Schauerlebnis? Oder braucht es einfach nur kompatible Schau-Partner:innen, die gegenseitig von all ihren Macken wissen und gleichzeitig selbst auch anpassungsfähig sind? Oder habe womöglich eh nur ich diese speziellen Ansprüche, wenn es ums Rezipieren geht? Ist ja nicht so, als würde ich tatsächlich immer nur alleine Filme und Serien schauen. Mache ich schon nicht selten, aber ich schaue auch sehr gerne in Gesellschaft. Bin ich dann wohl doch anpassungsfähiger als gedacht? Wie geht es euch beim Schauen von Serien und Filmen? Seid ihr anderen gegenüber total gnädig oder habt ihr auch die eine oder andere Macke, was eure Schaugewohnheiten angeht? Gibt es für euch ein optimales Schauerlebnis? Und wie sieht das aus: alleine oder zusammen?

Bilder: | NBC | CBS | Lukas Lauermann | NBC

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-alleine-oder-zusammen-gibt-es-das-optimale-schauerlebnis/feed/ 2 205125
Hört auf, Filme unnötig zu Serien aufzublähen! https://www.serieslyawesome.tv/hoert-auf-filme-unnoetig-zu-serien-aufzublaehen/ https://www.serieslyawesome.tv/hoert-auf-filme-unnoetig-zu-serien-aufzublaehen/#comments Sun, 24 Mar 2024 10:41:13 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=202957 Seitdem sich meine Serienleidenschaft entfaltet hat, schaue ich deutlich weniger Filme als früher. Dabei bieten diese ja durchaus auch Vorteile. Neben der einen oder anderen Produktion, die dann doch noch mehr Invest (monetär wie in Sachen Arbeit) pro Minute zu bieten hat, ist hier vor allem die Kompaktheit anzuführen. Solange es sich nicht um Mehrteiler handelt, ist die Geschichte dann halt auch nach anderthalb bis (heutzutage eher) zweieinhalb Stunden abgeschlossen. Man hat seine Antworten und kann direkt bewerten, was gut oder schlecht war, und sich mit anderen austauschen. Aber wir alle wissen, dass Serien uns noch viel mehr bieten können. Mehr Zeitvertreib, klar, aber auch mehr Tiefgang, mehr Entwicklung, mehr... mehr! Das soll hier aber gar kein "Was ist besser?"-Beitrag werden - im Gegenteil. Denn beide Formate haben ihre Daseinsberechtigung. Es gibt genauso super Filme und Serien, wie es schlechte gibt. Was mich aber zunehmend stört, ist die Beobachtung, dass Filme manchmal Serien sein wollen.

Mal eben auf den Serienzug aufspringen?

Miniserien sind eine super Mischung aus Film und Serie. Raum für Tiefgang ist gegeben, man weiß dann aber auch vorab, dass nach einer Staffel Schluss ist und man seinen Vollständigkeitsdrang befriedigt. Also, vorausgesetzt, die Serie ist nicht so erfolgreich, dass irgendwer auf die Idee kommt, unnötig eine zuvor nicht geplante Fortsetzung zu erarbeiten. Bei kurzen Miniserien mit wenigen teils auch kurzen Folgen verschwimmt die Grenze in Sachen Laufzeit dann recht schnell zwischen Film und Miniserie. Das ist super, weil man Geschichten an einem Tag oder Wochenende durchschauen kann, aber führt auch dazu, dass Filmeschaffende vermehrt meinen, auf den Serienzug aufspringen zu müssen. Was früher der TV-Mehrteiler war, ist jetzt halt die Miniserie. Statt zwei Filmen á 90 Minuten gibt es jetzt drei Folgen á 60. Ach kommt, wir machen gleich vier Folgen draus - beim Streaming haben wir ja keine Programmgrenzen mehr, die die Laufzeit eingrenzen! Versteht mich nicht falsch, das finde ich super, solange die künstlerische Idee dahinter es hergibt. Leider ist das aber nicht immer der Fall.

Weil es geht, nicht weil es sinnvoll wäre...

Im Making-of-Video zur Netflix-Serie "Das Signal" hat Florian David Fitz darüber gesprochen, dass die Geschichte zunächst als Film angedacht war. In Zeiten aufstrebender Streaming-Anbieter hat man sich kurzerhand dazu entschieden, das Script umzubauen - sprich: zu verlängern. Das merkt man leider auch. In meinem Staffelreview zur Serie hatte ich - bevor ich von der Vorgeschichte wusste - bereits davon geschrieben, dass sich die Geschichte eher wie ein Film anfühlt, der aufgebläht und in vier Folgen aufgeteilt worden ist. Tja, so scheint es nun mal auch gewesen zu sein. Und das regt mich auf. Wenn der Inhalt es hergibt, Charaktere tiefer zu beleuchten, Geschichten ausführlicher zu erzählen und die Vision in längerer Form besser übermitteln zu können - be my guest! Dann mach so viele und lange Folgen, wie notwendig sind. Aber mach es nicht nur, weil es geht. Nicht nur, weil es aktuell einfacher ist, eine Serie am Streamingmarkt zu positionieren, statt einen Film im linearen Programm unter zu bekommen. Manchmal hat man das Gefühl, die Inhalte werden lediglich aufgeplustert. Dann bekommen wir viel Leerlauf, der den Spannungsbogen durchhängen lässt, oder schlicht Füll-Material zu sehen. Das nimmt der Produktion die Kompaktheit und führt zu schlechteren Bewertungen. Teilweise scheint es mir, als würde man sich einfach den Arbeitsschritt des finalen Schnittes sparen. "Super, wir können ja im Grunde genommen so lang machen, wie wir wollen - dann kann das ja drin bleiben". Klar, kann es. Aber sollt es das? Ist nicht die Qualität einer Film- oder Serienproduktion letztlich auch durch die iterative Konzentration auf das Wesentliche gegeben?

Hört auf, uns Zeit zu stehlen!

Letztlich ist niemandem mit zu Serien aufgeplusterten Filmen geholfen. Die Qualität leidet oftmals unter dieser ökonomisch-strategischen Entscheidung und wir Serien-Fans, die sich auf eine vermeintlich vielversprechende neue episodische Geschichte freuen, sind am Ende nur genervt, weil wir einen Film oder bestenfalls TV-Zweiteiler untergejubelt bekommen haben, den wir sonst vielleicht gar nicht und stattdessen eine andere Serie gesehen hätten. Eine, die von vornherein als solche angedacht war und entsprechend viel hergibt. ]]>
Seitdem sich meine Serienleidenschaft entfaltet hat, schaue ich deutlich weniger Filme als früher. Dabei bieten diese ja durchaus auch Vorteile. Neben der einen oder anderen Produktion, die dann doch noch mehr Invest (monetär wie in Sachen Arbeit) pro Minute zu bieten hat, ist hier vor allem die Kompaktheit anzuführen. Solange es sich nicht um Mehrteiler handelt, ist die Geschichte dann halt auch nach anderthalb bis (heutzutage eher) zweieinhalb Stunden abgeschlossen. Man hat seine Antworten und kann direkt bewerten, was gut oder schlecht war, und sich mit anderen austauschen. Aber wir alle wissen, dass Serien uns noch viel mehr bieten können. Mehr Zeitvertreib, klar, aber auch mehr Tiefgang, mehr Entwicklung, mehr... mehr! Das soll hier aber gar kein "Was ist besser?"-Beitrag werden - im Gegenteil. Denn beide Formate haben ihre Daseinsberechtigung. Es gibt genauso super Filme und Serien, wie es schlechte gibt. Was mich aber zunehmend stört, ist die Beobachtung, dass Filme manchmal Serien sein wollen.

Mal eben auf den Serienzug aufspringen?

Miniserien sind eine super Mischung aus Film und Serie. Raum für Tiefgang ist gegeben, man weiß dann aber auch vorab, dass nach einer Staffel Schluss ist und man seinen Vollständigkeitsdrang befriedigt. Also, vorausgesetzt, die Serie ist nicht so erfolgreich, dass irgendwer auf die Idee kommt, unnötig eine zuvor nicht geplante Fortsetzung zu erarbeiten. Bei kurzen Miniserien mit wenigen teils auch kurzen Folgen verschwimmt die Grenze in Sachen Laufzeit dann recht schnell zwischen Film und Miniserie. Das ist super, weil man Geschichten an einem Tag oder Wochenende durchschauen kann, aber führt auch dazu, dass Filmeschaffende vermehrt meinen, auf den Serienzug aufspringen zu müssen. Was früher der TV-Mehrteiler war, ist jetzt halt die Miniserie. Statt zwei Filmen á 90 Minuten gibt es jetzt drei Folgen á 60. Ach kommt, wir machen gleich vier Folgen draus - beim Streaming haben wir ja keine Programmgrenzen mehr, die die Laufzeit eingrenzen! Versteht mich nicht falsch, das finde ich super, solange die künstlerische Idee dahinter es hergibt. Leider ist das aber nicht immer der Fall.

Weil es geht, nicht weil es sinnvoll wäre...

Im Making-of-Video zur Netflix-Serie "Das Signal" hat Florian David Fitz darüber gesprochen, dass die Geschichte zunächst als Film angedacht war. In Zeiten aufstrebender Streaming-Anbieter hat man sich kurzerhand dazu entschieden, das Script umzubauen - sprich: zu verlängern. Das merkt man leider auch. In meinem Staffelreview zur Serie hatte ich - bevor ich von der Vorgeschichte wusste - bereits davon geschrieben, dass sich die Geschichte eher wie ein Film anfühlt, der aufgebläht und in vier Folgen aufgeteilt worden ist. Tja, so scheint es nun mal auch gewesen zu sein. Und das regt mich auf. Wenn der Inhalt es hergibt, Charaktere tiefer zu beleuchten, Geschichten ausführlicher zu erzählen und die Vision in längerer Form besser übermitteln zu können - be my guest! Dann mach so viele und lange Folgen, wie notwendig sind. Aber mach es nicht nur, weil es geht. Nicht nur, weil es aktuell einfacher ist, eine Serie am Streamingmarkt zu positionieren, statt einen Film im linearen Programm unter zu bekommen. Manchmal hat man das Gefühl, die Inhalte werden lediglich aufgeplustert. Dann bekommen wir viel Leerlauf, der den Spannungsbogen durchhängen lässt, oder schlicht Füll-Material zu sehen. Das nimmt der Produktion die Kompaktheit und führt zu schlechteren Bewertungen. Teilweise scheint es mir, als würde man sich einfach den Arbeitsschritt des finalen Schnittes sparen. "Super, wir können ja im Grunde genommen so lang machen, wie wir wollen - dann kann das ja drin bleiben". Klar, kann es. Aber sollt es das? Ist nicht die Qualität einer Film- oder Serienproduktion letztlich auch durch die iterative Konzentration auf das Wesentliche gegeben?

Hört auf, uns Zeit zu stehlen!

Letztlich ist niemandem mit zu Serien aufgeplusterten Filmen geholfen. Die Qualität leidet oftmals unter dieser ökonomisch-strategischen Entscheidung und wir Serien-Fans, die sich auf eine vermeintlich vielversprechende neue episodische Geschichte freuen, sind am Ende nur genervt, weil wir einen Film oder bestenfalls TV-Zweiteiler untergejubelt bekommen haben, den wir sonst vielleicht gar nicht und stattdessen eine andere Serie gesehen hätten. Eine, die von vornherein als solche angedacht war und entsprechend viel hergibt. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/hoert-auf-filme-unnoetig-zu-serien-aufzublaehen/feed/ 5 202957
Kommentar: Der deutsche Fußball schafft sich ab https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-der-deutsche-fussball-schafft-sich-ab/ https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-der-deutsche-fussball-schafft-sich-ab/#comments Sun, 25 Feb 2024 08:19:12 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=202036 Wie zukunftsweisend die jüngsten Geschehnisse um den deutschen Fußball sein werden, wird sich noch herausstellen, dass wir aber diese Woche Zeug:innen von Historischem geworden sind, steht außer Frage. Nein, damit ist nicht die angekündigte Nationalmannschaftsrückkehr von Toni Kroos gemeint. Die dürfte vom Großteil der deutschen Fußballfans mit ziemlicher Sicherheit begrüßt werden (außer vielleicht von einem gewissen Herrn Kimmich aus München). Nein, es geht um Tennisbälle, ferngesteuerte Autos oder auch die TV-Sendung „hart aber fair“ – alles Begriffe, die man bis vor wenigen Wochen nicht unbedingt mit Fußball assoziiert hätte. Und doch haben sie elementaren Einfluss auf die Zukunft auf den deutschen Volkssport Nummer Eins gehabt. Denn wie unter der Woche bekanntgegeben wurde, hat die DFL den eigentlich bereits beschlossenen Investoreneinstieg nach andauernden Protesten durch die Fanszene abgebrochen. Ein historisches Exempel auf so vielen Ebenen. Die einen schreiben von „Erpressung durch Hooligans“, die anderen von der „Rettung des Fußballes“. Ich sehe in der Situation aber vor allem eines: katastrophale Kommunikation.

Zwielichtiges Vorhaben mit fehlender Transparenz

Eigentlich ist es wie in jeder Beziehung: Kommunikation ist das A und O. Nun ist es leider in der Beziehung DFL und Fans so, dass diese nicht wirklich auf Augenhöhe angesiedelt ist. Die DFL sieht sich als Obrigkeit, die die Fans zumeist vor vollendete Tatsachen stellt und darauf hofft, dass die Szene nach ein paar Minuten des Schmollens wieder an den Tisch zurück kommt. Dass das irgendwann nicht mehr der Fall sein wird, war abzusehen, dass es aber derart früh und unnötig passiert, hätte ich nicht gedacht. Denn die Situation hat man sich selbst angezündet. Der Grundgedanke, frisches Geld zu erhalten, das man investieren kann, um die Bundesligen zu modernisieren, ist an sich nicht verkehrt. Ja, der Fußball ist durchkommerzionalisiert und ich bin als Fan sehr stolz darauf, dass wir gewisse Werte verteidigen, so dass nicht X-beliebige Milliardär:innen sich einen Traditionsklub als Spielzeug schnappen oder – noch schlimmer – aus dem Nichts einen traditionslosen Klub an die Spitze zahlen. Grüße an Leipzig an dieser Stelle. Genau dieses Beispiel zeigt jedoch auf, dass die DFL gewisse Prinzipien bereits mit Füßen getreten hat. Und genau diese Altlasten haben sie jetzt eingeholt und einen Milliardendeal (zumindest vorerst) platzen lassen. Denn eigentlich hatte das Thema „50+1“ keine direkte Notwendigkeit, in die Sache gezogen zu werden. Wenn man wirklich und wahrhaftig ein Konzept vorgelegt und entsprechend kommuniziert sowie (wichtig!) mit den Fans abgesprochen und von ihnen abgenickt bekommen hätte, das tatsächlich nullkommanull Möglichkeit auf Mitspracherecht eines Investors garantiert und es als rein finanzielle Win-Win-Situation aufzieht, wäre vermutlich alles recht lautlos durchgewunken worden. Aber wie der Philosoph Loddar M. bereits einst meinte: „Wäre, wäre, Fahrradkette!“. [php function=1] Wenn eine DFL dann aber zumindest den Anschein erweckt, es habe strategisch zu einer geheimen Abstimmung (im Zuge des zweiten Anlaufes) gegriffen, damit ein Martin Kind entgegen der Fügung seines Vereines Hannover 96 agieren und so die faktisch letzte notwendige Stimme zur Zwei-Drittel-Mehrheit beisteuern kann, tja - dann willkommen im Pulverfass! Mich hatte persönlich gewundert, dass bei Aufkommen dieser Informationen im Anschluss an die geglückte Abstimmung im Dezember nicht direkt der große Aufschei kam. Vor allem von 96 selbst aus. Vermutlich hatte man dort zu große Angst vor Machtinhaber Kind sowie letztlich auch keine rechtliche Handhabe. Dass angeblich keiner der 36 Profivereine innerhalb der vierwöchigen Frist nach Entscheid aktiv geworden ist, wirkt auch seltsam. Da braucht es dann eben einige Tennisbälle und Spielunterbrechungen, um die Bewegung in Gang zu setzen.

Öffentliche Diskussions-Entgleisung

Nach und nach haben sich Vereine geäußert und positioniert, was eine Neuabstimmung anbelangt und auch der eV von Hannover 96 hat offen kommuniziert, dass Kind gegen ihren Willen gehandelt hat. Spätestens an dieser Stelle war klar, dass die Fans nicht mehr aufhören werden. Denn an dieser Stelle hat eine Unterwanderung der „50+1“-Regel dafür gesorgt, dass eine richtungsweisende Entscheidung gefällt werden konnte. Denn Martin Kind steht über dem Verein, wie sich traurig offenbart hat. Und exakt so etwas darf nicht sein. Der Sport gehört den Menschen und ein Verein seinen Mitgliedern. Die DFL hat aber bereits viel zu viele Ausnahmen der Regel akzeptiert. 96, RB Leipzig, Hoffenheim, Wolfsburg oder auch Leverkusen - eigentlich dürften all diese Konstrukte in dieser Form nicht existieren. Wenn man dann noch sieht, dass die vier letztgenannten Unternehmens- und Mätzen-Teams gemeinsam mit ihren Fans gerade so ein Westfalenstadion gefüllt bekämen, fühlt man sich als Fan eines Traditionsvereines um so mehr verarscht. Wie kann es sein, dass derartige „Vereine“ des Geldes wegen existieren und eine derartige Machtstellung besitzen, obwohl sie quasi selbst kaum Geld durch Fans in das Business bringen? Und dann freuen sich Leute, dass Leverkusen Deutscher Meister werden könnte… Man merkt: Sobald „50+1“ ins Spiel kommt, erhitzen die Gemüter. Wäre diese pikante Stimme nicht das Zünglein an der Waage gewesen, bin ich mir sicher, dass wir gar nicht mehr über diesen Investorendeal reden würden. Der wäre schon längst abgeschlossen. So entwickelte sich aber eine Dynamik, die beinahe an die Coronavirus-Pandemie erinnert. Durch die andauernden Proteste wurden die Gemüter immer weiter erhitzt und die Häute immer dünner. Plötzlich sagen Leute frei das heraus, was sie lieber für sich behalten hätten oder nie so gesagt hätten, wären sie nicht gerade so entnervt. Funktionäre entlarven ihre elitäre Sichtweise darüber, dass Fans vielleicht die Seele des Fußballes seien, aber die Spieler das Herz und man deshalb doch bitte ruhig sein solle. BVB-Kapitän Emre Can zeigt sich angesprochen auf die Proteste beinahe so überfordert wie auf dem Platz, zieht die Unterbrechungen gar als Begründung der fortwährenden schlechten Leistungen seiner Mannschaft heran, die „den Rhythmus verliert“. Ja, genau, Emre. Die andere Mannschaft hat das Problem natürlich überhaupt nicht… Und von gefährlichem Halbwissen á la Markus Babbel brauchen wir gar nicht erst zu reden. Ähnlich wie bei Covid hat auch die Diskussion rund um die DFL-Proteste wie ein bundesweiter Intelligenztest gewirkt, den leider etliche Personen nicht bestanden haben. Und das wäre komplett vermeidbar gewesen, wenn die DFL einfach besser und transparente kommuniziert hätte. Wenn man wirklich bei den Vereinen proaktiv auf die jeweiligen Mitglieder und Fans zugegangen worden wäre. Mit Rückhalt und Abstimmung aus den Vereinen heraus, hätte das klappen können.

Verpasste Zukunftschance?

So hat man sich nach aktuellem Stand einer durchaus legitimen Chance beraubt, die Liga zukunftssicherer zu machen. Plumpe Anleihen auf die eigene Zukunft sollte man natürlich nicht einfach so vornehmen, aber wenn man es wirklich schafft, einen gewissen Anteil an Einnahmen aus den nächsten 20 Jahren bereits jetzt derart sinnvoll zu investieren, dass man hinten raus mehr hat - why not? Damit möchte ich nicht sagen, dass das vorgelegte Konzept in allen Details perfekt ist – dazu stecke ich zu wenig im Thema (Grüße an Markus Babbel an dieser Stelle!). Und es geht auch gar nicht darum, mit der Premier League mithalten zu wollen – das geht aus unterschiedlichen Gründen auf nahe Sicht nicht und ein krampfhafter Versuch, das doch zu schaffen, kann nur schädlich sein. Aber man muss investieren, um Entwicklung zu erreichen oder zumindest einen gewissen Status erhalten zu können. Wie das aussieht, wenn man davon absieht, bekommen wir ja leider auch auf Bundespolitik-Ebene zu sehen. Dann verliert man nicht nur den Anschluss, sondern beraubt sich auch neuer Möglichkeiten. Dennoch muss das natürlich mit Bedacht und einer gewissen Sicherheit passieren. Aber aktuell verbaut sich der deutsche Fußball viel - nicht nur im finanziellen und internationalen Vergleich, sondern auch bei den Leuten, die den Sport ausmachen und ihn großgemacht haben. Wirklich rosig sieht das mit Blick auf die Zukunft nicht gerade aus. „Ey, Maik, das hier ist ein TV- und Serien-Blog, du laberst hier seit Stunden über Fußball, was soll das?!“, mögt ihr denken. Ja, das ist mir bewusst. Die TV-Sendung „hart aber fair“ hatte ich aber doch erwähnt! Nein, ernsthaft: Fußball läuft im Fernsehen und ist noch immer einer der Inhalte, der die meisten Menschen vor die Bildschirme bringt. Hinzu kommt, dass aktuell die Ausschreibung um die nächste Phase der TV-Rechte angelaufen ist. Dabei befürchte ich, dass auch dieser fehlgeschlagene Versuch der DFL einen negativen Einfluss haben dürfte. Das klingt alles komplett absurd, weil im Fußball eh schon viel zu viel Geld steckt, aber so wird der deutsche Fußball vielleicht wirklich etwas mehr den Anschluss an andere Ligen verlieren, als wenn der Deal geglückt wäre. Letztlich ist mir das mit dem Geld auch komplett egal. Mir geht es eher um mögliche nachhaltige(!) Investitionen. Ein verbessertes Media-System für Zuschauende und vor allem bessere Jugendsport-Möglichkeiten für die Vereine. Denn da sollte das Geld letztlich sowieso eher hin als auf das Konto einer Person, die kaum bemerkt, ob da nun eine Million mehr oder weniger drauf ist. [php function=2] Dass Geld nicht alles ist, ist nicht nur eine tatsächlich zu unterstreichende Redensart, sondern das vermeintliche Glück unserer deutschen Fußball-Ligen. Noch besitzt der deutsche Fußball nämlich das Privileg, mit den besten Fans der großen europäischen Ligen aufwarten zu können! Wir haben Atmosphäre und das nicht nur in der ersten, sondern auch in der zweiten Liga, die vergangene Woche gar erstmals mehr Zuschauer:innen in den Stadien hatte als die erste Bundesliga (was neben der Tatsache, dass der FC Bayern und Borussia Dortmund auswärts gespielt haben, auch nur durch die finanzgespritzten Retortenklubs möglich ist, die die Ligaplätze wahrer Traditionsvereine eingenommen haben…)! Und genau dieses wichtige Prunkstück müssen wir voller Stolz verteidigen! Denn noch glaube ich naiv-romantisch daran, dass es Spieler gibt, die auf richtig viel Geld verzichten, um sehr viel Geld und tolle Fans zu wählen. Und letztlich sind die Fans Seele UND Herz des Fußballes. Ohne Fans ist Fußball gar nichts. Denn wenn 22 Männer einen Lederball durch die Gegend treten, sie aber niemand dabei sieht, haben sie wirklich Fußball gespielt? Für den deutschen Fußball dürfte sich die Situation aber weiterhin als Zerreißprobe darstellen. Vielleicht bleibt ein neuer Vorstoß der DFL aus und man kann sich wieder annähern, aber spätestens wenn wirklich eine Super League käme oder die Vereine auf Selbstvermarktung pochen, wird es wieder spannend. Und das nicht nur für die Tennisball-Industrie sondern auch für uns Zuschauende, die etliche Apps und Abos benötigen werden, um einfach nur unseren Lieblingsverein verfolgen zu können. Vielleicht sollte man dann doch lieber wieder selbst in einem örtlichen Verein spielen gehen… (Ich komme gerade aus einer Erkältung und entschuldige mich an dieser Stelle für die Länge und inhaltliche Verworrenheit des Textes.)]]>
Wie zukunftsweisend die jüngsten Geschehnisse um den deutschen Fußball sein werden, wird sich noch herausstellen, dass wir aber diese Woche Zeug:innen von Historischem geworden sind, steht außer Frage. Nein, damit ist nicht die angekündigte Nationalmannschaftsrückkehr von Toni Kroos gemeint. Die dürfte vom Großteil der deutschen Fußballfans mit ziemlicher Sicherheit begrüßt werden (außer vielleicht von einem gewissen Herrn Kimmich aus München). Nein, es geht um Tennisbälle, ferngesteuerte Autos oder auch die TV-Sendung „hart aber fair“ – alles Begriffe, die man bis vor wenigen Wochen nicht unbedingt mit Fußball assoziiert hätte. Und doch haben sie elementaren Einfluss auf die Zukunft auf den deutschen Volkssport Nummer Eins gehabt. Denn wie unter der Woche bekanntgegeben wurde, hat die DFL den eigentlich bereits beschlossenen Investoreneinstieg nach andauernden Protesten durch die Fanszene abgebrochen. Ein historisches Exempel auf so vielen Ebenen. Die einen schreiben von „Erpressung durch Hooligans“, die anderen von der „Rettung des Fußballes“. Ich sehe in der Situation aber vor allem eines: katastrophale Kommunikation.

Zwielichtiges Vorhaben mit fehlender Transparenz

Eigentlich ist es wie in jeder Beziehung: Kommunikation ist das A und O. Nun ist es leider in der Beziehung DFL und Fans so, dass diese nicht wirklich auf Augenhöhe angesiedelt ist. Die DFL sieht sich als Obrigkeit, die die Fans zumeist vor vollendete Tatsachen stellt und darauf hofft, dass die Szene nach ein paar Minuten des Schmollens wieder an den Tisch zurück kommt. Dass das irgendwann nicht mehr der Fall sein wird, war abzusehen, dass es aber derart früh und unnötig passiert, hätte ich nicht gedacht. Denn die Situation hat man sich selbst angezündet. Der Grundgedanke, frisches Geld zu erhalten, das man investieren kann, um die Bundesligen zu modernisieren, ist an sich nicht verkehrt. Ja, der Fußball ist durchkommerzionalisiert und ich bin als Fan sehr stolz darauf, dass wir gewisse Werte verteidigen, so dass nicht X-beliebige Milliardär:innen sich einen Traditionsklub als Spielzeug schnappen oder – noch schlimmer – aus dem Nichts einen traditionslosen Klub an die Spitze zahlen. Grüße an Leipzig an dieser Stelle. Genau dieses Beispiel zeigt jedoch auf, dass die DFL gewisse Prinzipien bereits mit Füßen getreten hat. Und genau diese Altlasten haben sie jetzt eingeholt und einen Milliardendeal (zumindest vorerst) platzen lassen. Denn eigentlich hatte das Thema „50+1“ keine direkte Notwendigkeit, in die Sache gezogen zu werden. Wenn man wirklich und wahrhaftig ein Konzept vorgelegt und entsprechend kommuniziert sowie (wichtig!) mit den Fans abgesprochen und von ihnen abgenickt bekommen hätte, das tatsächlich nullkommanull Möglichkeit auf Mitspracherecht eines Investors garantiert und es als rein finanzielle Win-Win-Situation aufzieht, wäre vermutlich alles recht lautlos durchgewunken worden. Aber wie der Philosoph Loddar M. bereits einst meinte: „Wäre, wäre, Fahrradkette!“. [php function=1] Wenn eine DFL dann aber zumindest den Anschein erweckt, es habe strategisch zu einer geheimen Abstimmung (im Zuge des zweiten Anlaufes) gegriffen, damit ein Martin Kind entgegen der Fügung seines Vereines Hannover 96 agieren und so die faktisch letzte notwendige Stimme zur Zwei-Drittel-Mehrheit beisteuern kann, tja - dann willkommen im Pulverfass! Mich hatte persönlich gewundert, dass bei Aufkommen dieser Informationen im Anschluss an die geglückte Abstimmung im Dezember nicht direkt der große Aufschei kam. Vor allem von 96 selbst aus. Vermutlich hatte man dort zu große Angst vor Machtinhaber Kind sowie letztlich auch keine rechtliche Handhabe. Dass angeblich keiner der 36 Profivereine innerhalb der vierwöchigen Frist nach Entscheid aktiv geworden ist, wirkt auch seltsam. Da braucht es dann eben einige Tennisbälle und Spielunterbrechungen, um die Bewegung in Gang zu setzen.

Öffentliche Diskussions-Entgleisung

Nach und nach haben sich Vereine geäußert und positioniert, was eine Neuabstimmung anbelangt und auch der eV von Hannover 96 hat offen kommuniziert, dass Kind gegen ihren Willen gehandelt hat. Spätestens an dieser Stelle war klar, dass die Fans nicht mehr aufhören werden. Denn an dieser Stelle hat eine Unterwanderung der „50+1“-Regel dafür gesorgt, dass eine richtungsweisende Entscheidung gefällt werden konnte. Denn Martin Kind steht über dem Verein, wie sich traurig offenbart hat. Und exakt so etwas darf nicht sein. Der Sport gehört den Menschen und ein Verein seinen Mitgliedern. Die DFL hat aber bereits viel zu viele Ausnahmen der Regel akzeptiert. 96, RB Leipzig, Hoffenheim, Wolfsburg oder auch Leverkusen - eigentlich dürften all diese Konstrukte in dieser Form nicht existieren. Wenn man dann noch sieht, dass die vier letztgenannten Unternehmens- und Mätzen-Teams gemeinsam mit ihren Fans gerade so ein Westfalenstadion gefüllt bekämen, fühlt man sich als Fan eines Traditionsvereines um so mehr verarscht. Wie kann es sein, dass derartige „Vereine“ des Geldes wegen existieren und eine derartige Machtstellung besitzen, obwohl sie quasi selbst kaum Geld durch Fans in das Business bringen? Und dann freuen sich Leute, dass Leverkusen Deutscher Meister werden könnte… Man merkt: Sobald „50+1“ ins Spiel kommt, erhitzen die Gemüter. Wäre diese pikante Stimme nicht das Zünglein an der Waage gewesen, bin ich mir sicher, dass wir gar nicht mehr über diesen Investorendeal reden würden. Der wäre schon längst abgeschlossen. So entwickelte sich aber eine Dynamik, die beinahe an die Coronavirus-Pandemie erinnert. Durch die andauernden Proteste wurden die Gemüter immer weiter erhitzt und die Häute immer dünner. Plötzlich sagen Leute frei das heraus, was sie lieber für sich behalten hätten oder nie so gesagt hätten, wären sie nicht gerade so entnervt. Funktionäre entlarven ihre elitäre Sichtweise darüber, dass Fans vielleicht die Seele des Fußballes seien, aber die Spieler das Herz und man deshalb doch bitte ruhig sein solle. BVB-Kapitän Emre Can zeigt sich angesprochen auf die Proteste beinahe so überfordert wie auf dem Platz, zieht die Unterbrechungen gar als Begründung der fortwährenden schlechten Leistungen seiner Mannschaft heran, die „den Rhythmus verliert“. Ja, genau, Emre. Die andere Mannschaft hat das Problem natürlich überhaupt nicht… Und von gefährlichem Halbwissen á la Markus Babbel brauchen wir gar nicht erst zu reden. Ähnlich wie bei Covid hat auch die Diskussion rund um die DFL-Proteste wie ein bundesweiter Intelligenztest gewirkt, den leider etliche Personen nicht bestanden haben. Und das wäre komplett vermeidbar gewesen, wenn die DFL einfach besser und transparente kommuniziert hätte. Wenn man wirklich bei den Vereinen proaktiv auf die jeweiligen Mitglieder und Fans zugegangen worden wäre. Mit Rückhalt und Abstimmung aus den Vereinen heraus, hätte das klappen können.

Verpasste Zukunftschance?

So hat man sich nach aktuellem Stand einer durchaus legitimen Chance beraubt, die Liga zukunftssicherer zu machen. Plumpe Anleihen auf die eigene Zukunft sollte man natürlich nicht einfach so vornehmen, aber wenn man es wirklich schafft, einen gewissen Anteil an Einnahmen aus den nächsten 20 Jahren bereits jetzt derart sinnvoll zu investieren, dass man hinten raus mehr hat - why not? Damit möchte ich nicht sagen, dass das vorgelegte Konzept in allen Details perfekt ist – dazu stecke ich zu wenig im Thema (Grüße an Markus Babbel an dieser Stelle!). Und es geht auch gar nicht darum, mit der Premier League mithalten zu wollen – das geht aus unterschiedlichen Gründen auf nahe Sicht nicht und ein krampfhafter Versuch, das doch zu schaffen, kann nur schädlich sein. Aber man muss investieren, um Entwicklung zu erreichen oder zumindest einen gewissen Status erhalten zu können. Wie das aussieht, wenn man davon absieht, bekommen wir ja leider auch auf Bundespolitik-Ebene zu sehen. Dann verliert man nicht nur den Anschluss, sondern beraubt sich auch neuer Möglichkeiten. Dennoch muss das natürlich mit Bedacht und einer gewissen Sicherheit passieren. Aber aktuell verbaut sich der deutsche Fußball viel - nicht nur im finanziellen und internationalen Vergleich, sondern auch bei den Leuten, die den Sport ausmachen und ihn großgemacht haben. Wirklich rosig sieht das mit Blick auf die Zukunft nicht gerade aus. „Ey, Maik, das hier ist ein TV- und Serien-Blog, du laberst hier seit Stunden über Fußball, was soll das?!“, mögt ihr denken. Ja, das ist mir bewusst. Die TV-Sendung „hart aber fair“ hatte ich aber doch erwähnt! Nein, ernsthaft: Fußball läuft im Fernsehen und ist noch immer einer der Inhalte, der die meisten Menschen vor die Bildschirme bringt. Hinzu kommt, dass aktuell die Ausschreibung um die nächste Phase der TV-Rechte angelaufen ist. Dabei befürchte ich, dass auch dieser fehlgeschlagene Versuch der DFL einen negativen Einfluss haben dürfte. Das klingt alles komplett absurd, weil im Fußball eh schon viel zu viel Geld steckt, aber so wird der deutsche Fußball vielleicht wirklich etwas mehr den Anschluss an andere Ligen verlieren, als wenn der Deal geglückt wäre. Letztlich ist mir das mit dem Geld auch komplett egal. Mir geht es eher um mögliche nachhaltige(!) Investitionen. Ein verbessertes Media-System für Zuschauende und vor allem bessere Jugendsport-Möglichkeiten für die Vereine. Denn da sollte das Geld letztlich sowieso eher hin als auf das Konto einer Person, die kaum bemerkt, ob da nun eine Million mehr oder weniger drauf ist. [php function=2] Dass Geld nicht alles ist, ist nicht nur eine tatsächlich zu unterstreichende Redensart, sondern das vermeintliche Glück unserer deutschen Fußball-Ligen. Noch besitzt der deutsche Fußball nämlich das Privileg, mit den besten Fans der großen europäischen Ligen aufwarten zu können! Wir haben Atmosphäre und das nicht nur in der ersten, sondern auch in der zweiten Liga, die vergangene Woche gar erstmals mehr Zuschauer:innen in den Stadien hatte als die erste Bundesliga (was neben der Tatsache, dass der FC Bayern und Borussia Dortmund auswärts gespielt haben, auch nur durch die finanzgespritzten Retortenklubs möglich ist, die die Ligaplätze wahrer Traditionsvereine eingenommen haben…)! Und genau dieses wichtige Prunkstück müssen wir voller Stolz verteidigen! Denn noch glaube ich naiv-romantisch daran, dass es Spieler gibt, die auf richtig viel Geld verzichten, um sehr viel Geld und tolle Fans zu wählen. Und letztlich sind die Fans Seele UND Herz des Fußballes. Ohne Fans ist Fußball gar nichts. Denn wenn 22 Männer einen Lederball durch die Gegend treten, sie aber niemand dabei sieht, haben sie wirklich Fußball gespielt? Für den deutschen Fußball dürfte sich die Situation aber weiterhin als Zerreißprobe darstellen. Vielleicht bleibt ein neuer Vorstoß der DFL aus und man kann sich wieder annähern, aber spätestens wenn wirklich eine Super League käme oder die Vereine auf Selbstvermarktung pochen, wird es wieder spannend. Und das nicht nur für die Tennisball-Industrie sondern auch für uns Zuschauende, die etliche Apps und Abos benötigen werden, um einfach nur unseren Lieblingsverein verfolgen zu können. Vielleicht sollte man dann doch lieber wieder selbst in einem örtlichen Verein spielen gehen… (Ich komme gerade aus einer Erkältung und entschuldige mich an dieser Stelle für die Länge und inhaltliche Verworrenheit des Textes.) ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-der-deutsche-fussball-schafft-sich-ab/feed/ 1 202036
Kolumne: Darum ist das Dschungelcamp 2024 so gut https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-darum-ist-das-dschungelcamp-2024-so-gut/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-darum-ist-das-dschungelcamp-2024-so-gut/#comments Sun, 28 Jan 2024 07:28:34 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=201361

Das Casting / Der Cast

Da hat die Casting-Abteilung der Produktionsfirma wirklich ein glückliches Händchen bewiesen: Die 12 Kandidat:innen des Dschungelcamps 2024 wirken perfekt zusammengestellt, von der 20-jährigen Anya bis zum 72-jährigen Heinz. Die Teilnehmer:innen funktionieren untereinander, sind kommunikativ, gehen aufeinander ein, sagen sich offen die Meinung. Es gibt praktisch keine Grüppchen-Bildung, keiner tanzt extrem aus der Reihe, von Kim Virginia in den letzten Tagen einmal abgesehen. Die Stars sprechen übereinander, klar, aber auch miteinander, und das finde ich ziemlich wohltuend, auch im Vergleich zu den letzten Jahren, als elendig oft hinter dem Rücken hergezogen wurde oder Teilnehmende schlechtgeredet wurden.

Die Texte

Die Moderationstexte für Sonja Zietlow und Jan Köppen (bzw. für dessen Vorgänger) sowie die Kommentare in den Einspielern waren schon immer bissig und mitunter auch ziemlich witzig. Diese Jahr fällt die offensichtlich besonders gut aufgelegte Texter-Riege um Micky Beisenherz richtig auf - die Wortspiele sind in der Regel nicht (zu) platt, dazu werden Texte gerne mit Statements der Teilnehmer:innen vermischt, so dass sich hier nochmal eine neue Humorebene ergibt. Dass Jan Köppen zu Beginn jeder Folge Fragen aus dem Off stellt, zu denen dann beliebige Antworten der Stars geschnitten werden, hat sich mittlerweile etabliert und macht schon zu Beginn richtig Spaß. Ein Highlight ist für mich auch immer die Vorstellung der Stars, wenn es um das Voting für die Dschungelprüfung geht - macht mir richtig Spaß.

Die Moderator:innen

Gute Texte sind das eine, aber auf der anderen Seite müssen sie auch gut rübergebracht werden. Und das schaffen Sonja Zietlow und Jan Köppen dieses Jahr richtig gut. Es scheint, dass man sich aneinander gewöhnt hat unf aufeinander eingespielt ist. Dazu kommen durchaus charmante Improvisationen der beiden, wenn es zum Beispiel in die Dschungelprüfungen geht.

Die Gruppendynamik

Wenn man eine neue Gruppe zusammenstellt, ist ja immer eine der spannendsten Fragen, wie sich dieses Gebilde entwickeln wird. Das kann in alle Richtungen gehen, und dieses Jahr hatte RTL - bislang zumindest - richtig Glück. Jede spricht mal mit jedem, die Stars zeigen echtes Interesse aneinander, helfen sich an vielen Stellen, sagen sich aber auch die Meinung. Hier kommen auch die schon erwähnten Effekte des großartigen Castings zum Tragen: Die schüchtern, zerbrechlich wirkende Anya, die offen zugibt, Angst vor Kim zu haben, dann aber mal eben souverän die Dschungelprüfung rockt; Sternchen Leyla, die gleich zwei Prüfungen nach ca. jeweils einer Sekunde abgebrochen hat, sich dann aber durchgekämpft hat und auch im Camp ihre Position gefunden hat. Lucy dockt bei jedem mal an, fragt nach, tauscht sich aus - sehr sympathisch. Twenty4Tim ist natürlich eine Rampensau und versteht das Camp als Plattform, ist aber auch fleißig dabei, Kontakte in alle Richtungen zu knüpfen und - wenn es sein muss - auch aus der Distanz das Verhalten der anderen zu beobachten und zu bewerten. Fabio hat für alle ein offenes Ohr und bringt Ruhe ins Camp derweil David natürlich als Fußballer ein absoluter Teamplayer ist und so auch versucht, seine Elf im Camp zusammen zu halten und zu motivieren. Mike leidet natürlich unter Kims ständigen Anfeindungen - das tut mir echt schon leid, dass er so viel aushalten muss. Spannend finde ich auch Felix, der schon mehrere Phasen im Camp durchlebt hat und verschiedene Charaktereigenschaften gezeigt hat. Er reflektiert am besten das Campgeschehen und weiß, wann er sich zurückhalten oder einbringen muss. Cora war leider schnell weg, Sarah fiel in der ersten Woche irgendwie so gar nicht auf, und Heinz ist dauergesperrt für die Prüfungen. Und dann eben noch Kim, die für mich persönlich wirklich unerträglich ist und bei der ganz viel Fremdschämen mitschwingt. Die einfach nicht von Mike ablassen kann und damit alle nervt. Ich schätze, sie wird trotzdem relativ lange im Camp bleiben, weil die Zuschauer:innen diesen Nerfaktor weiter als Element im Camp haben wollen. Mal sehen, wer am Ende gewinnt - hier geht's übrigens zu unserem Voting.

Die Programmierung der Sendung

Er aus der Not heraus musste RTL mit dem Dschungelcamp gleich zu Anfang zur Primetime einsteigen und nicht erst zur angestammten Zeit um 22:15 Uhr. Die NFL blockierte diesen Sendeplatz - ich fand aber, dass hat IBES sogar gut getan. Klar, die Auftaktsendung läuft ja immer um 20:15 Uhr, aber mit den beiden frühen Folgen am ersten Wochenende bin zumindest ich gut ins Dschungelcamp reingekommen, auch das kurze Format von 40-60 Minuten hatte etwas für sich. En Glücksfall für die Dramaturgie und das Interesse an dem gesamten Dschungelcamp-Komplex mit den vielen Sondersendungen (hier sind alle Formate 2024 im Überblick) und der "Stunde danach" war Coras spontaner Auszug an Tag 3, den Sonja Zietlow nur beiläufig im Outro der Sendung mitteilte. Einen besseren Cliffhanger gibt es wohl nicht, so dass alle Zuschauer:innen danach den RTL+ Livestream stürmten - was wiederum dazu führte, dass die RTL-Server in die Knie gingen. Das sorgte wieder für weitere Aufmerksamkeit, so dass die nächste Folge am Montag eine der meistgesehenen wurde. Die Sondersendung "Die gnadenlose Wochenbilanz" am Donnerstag wurde gut angenommen und trieb die eigentliche IBES-Sendung danach auf neue Staffel Rekorde und höchste Einschaltquoten seit 2020. Sonja Zietlow konnte es sich am Freitag trotzdem nicht verkneifen, ironisch auf die beiden anderen Dschungelformate hinzuweisen, durch die die eigene Sendung eher zur Nebensendung degradiert worden sei. Sonja Zietlow und Jan Köppen hatten aber auch den Serverausfall wunderbar selbstironisch verarbeitet, inklusive dem traditionellen Intro, bei dem beide eigentlich lauthals den Titel der Sendung rufen, dieses Mal aber nur ein Piepsen und Knacken des (RTL)-Modems zu hören war -nice! Übrigens macht auch RTL direkt nicht viel kaputt. Die kurze Nachrichtensendung wird ja in die Live-Show platziert, was dafür sorgt, dass wir im Prinzip wieder zwei 50-Minuten-Blöcke einer Dschungelcamp-Folge haben. Für mich als serienaffiner Zuschauer perfekt konsumierbar. Großartig auch, wie Sonja Zietlow jedes Mal RTL direkt-Moderator Jan Hofer mit einem anderen Spruch ankündigt und regelmäßig für Schmunzler bei Jan Hofer sorgt - charmant.

5 Gründe, das Dschungelcamp zu schauen

An dieser Stelle nochmal die Empfehlung an alle, sich das Dschungelcamp 2024 nochmal vorzunehmen -entweder jetzt noch einsteigen oder nochmal die Woche aufarbeiten bei RTL+. Es macht wirklich Spaß, und leider wird die Sendung beim ablehnenden Publikum oft zu sehr auf die Dschungelprüfungen reduziert. "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" ist viel mehr - es lohnt sich.

Bilder: RTL

]]>

Das Casting / Der Cast

Da hat die Casting-Abteilung der Produktionsfirma wirklich ein glückliches Händchen bewiesen: Die 12 Kandidat:innen des Dschungelcamps 2024 wirken perfekt zusammengestellt, von der 20-jährigen Anya bis zum 72-jährigen Heinz. Die Teilnehmer:innen funktionieren untereinander, sind kommunikativ, gehen aufeinander ein, sagen sich offen die Meinung. Es gibt praktisch keine Grüppchen-Bildung, keiner tanzt extrem aus der Reihe, von Kim Virginia in den letzten Tagen einmal abgesehen. Die Stars sprechen übereinander, klar, aber auch miteinander, und das finde ich ziemlich wohltuend, auch im Vergleich zu den letzten Jahren, als elendig oft hinter dem Rücken hergezogen wurde oder Teilnehmende schlechtgeredet wurden.

Die Texte

Die Moderationstexte für Sonja Zietlow und Jan Köppen (bzw. für dessen Vorgänger) sowie die Kommentare in den Einspielern waren schon immer bissig und mitunter auch ziemlich witzig. Diese Jahr fällt die offensichtlich besonders gut aufgelegte Texter-Riege um Micky Beisenherz richtig auf - die Wortspiele sind in der Regel nicht (zu) platt, dazu werden Texte gerne mit Statements der Teilnehmer:innen vermischt, so dass sich hier nochmal eine neue Humorebene ergibt. Dass Jan Köppen zu Beginn jeder Folge Fragen aus dem Off stellt, zu denen dann beliebige Antworten der Stars geschnitten werden, hat sich mittlerweile etabliert und macht schon zu Beginn richtig Spaß. Ein Highlight ist für mich auch immer die Vorstellung der Stars, wenn es um das Voting für die Dschungelprüfung geht - macht mir richtig Spaß.

Die Moderator:innen

Gute Texte sind das eine, aber auf der anderen Seite müssen sie auch gut rübergebracht werden. Und das schaffen Sonja Zietlow und Jan Köppen dieses Jahr richtig gut. Es scheint, dass man sich aneinander gewöhnt hat unf aufeinander eingespielt ist. Dazu kommen durchaus charmante Improvisationen der beiden, wenn es zum Beispiel in die Dschungelprüfungen geht.

Die Gruppendynamik

Wenn man eine neue Gruppe zusammenstellt, ist ja immer eine der spannendsten Fragen, wie sich dieses Gebilde entwickeln wird. Das kann in alle Richtungen gehen, und dieses Jahr hatte RTL - bislang zumindest - richtig Glück. Jede spricht mal mit jedem, die Stars zeigen echtes Interesse aneinander, helfen sich an vielen Stellen, sagen sich aber auch die Meinung. Hier kommen auch die schon erwähnten Effekte des großartigen Castings zum Tragen: Die schüchtern, zerbrechlich wirkende Anya, die offen zugibt, Angst vor Kim zu haben, dann aber mal eben souverän die Dschungelprüfung rockt; Sternchen Leyla, die gleich zwei Prüfungen nach ca. jeweils einer Sekunde abgebrochen hat, sich dann aber durchgekämpft hat und auch im Camp ihre Position gefunden hat. Lucy dockt bei jedem mal an, fragt nach, tauscht sich aus - sehr sympathisch. Twenty4Tim ist natürlich eine Rampensau und versteht das Camp als Plattform, ist aber auch fleißig dabei, Kontakte in alle Richtungen zu knüpfen und - wenn es sein muss - auch aus der Distanz das Verhalten der anderen zu beobachten und zu bewerten. Fabio hat für alle ein offenes Ohr und bringt Ruhe ins Camp derweil David natürlich als Fußballer ein absoluter Teamplayer ist und so auch versucht, seine Elf im Camp zusammen zu halten und zu motivieren. Mike leidet natürlich unter Kims ständigen Anfeindungen - das tut mir echt schon leid, dass er so viel aushalten muss. Spannend finde ich auch Felix, der schon mehrere Phasen im Camp durchlebt hat und verschiedene Charaktereigenschaften gezeigt hat. Er reflektiert am besten das Campgeschehen und weiß, wann er sich zurückhalten oder einbringen muss. Cora war leider schnell weg, Sarah fiel in der ersten Woche irgendwie so gar nicht auf, und Heinz ist dauergesperrt für die Prüfungen. Und dann eben noch Kim, die für mich persönlich wirklich unerträglich ist und bei der ganz viel Fremdschämen mitschwingt. Die einfach nicht von Mike ablassen kann und damit alle nervt. Ich schätze, sie wird trotzdem relativ lange im Camp bleiben, weil die Zuschauer:innen diesen Nerfaktor weiter als Element im Camp haben wollen. Mal sehen, wer am Ende gewinnt - hier geht's übrigens zu unserem Voting.

Die Programmierung der Sendung

Er aus der Not heraus musste RTL mit dem Dschungelcamp gleich zu Anfang zur Primetime einsteigen und nicht erst zur angestammten Zeit um 22:15 Uhr. Die NFL blockierte diesen Sendeplatz - ich fand aber, dass hat IBES sogar gut getan. Klar, die Auftaktsendung läuft ja immer um 20:15 Uhr, aber mit den beiden frühen Folgen am ersten Wochenende bin zumindest ich gut ins Dschungelcamp reingekommen, auch das kurze Format von 40-60 Minuten hatte etwas für sich. En Glücksfall für die Dramaturgie und das Interesse an dem gesamten Dschungelcamp-Komplex mit den vielen Sondersendungen (hier sind alle Formate 2024 im Überblick) und der "Stunde danach" war Coras spontaner Auszug an Tag 3, den Sonja Zietlow nur beiläufig im Outro der Sendung mitteilte. Einen besseren Cliffhanger gibt es wohl nicht, so dass alle Zuschauer:innen danach den RTL+ Livestream stürmten - was wiederum dazu führte, dass die RTL-Server in die Knie gingen. Das sorgte wieder für weitere Aufmerksamkeit, so dass die nächste Folge am Montag eine der meistgesehenen wurde. Die Sondersendung "Die gnadenlose Wochenbilanz" am Donnerstag wurde gut angenommen und trieb die eigentliche IBES-Sendung danach auf neue Staffel Rekorde und höchste Einschaltquoten seit 2020. Sonja Zietlow konnte es sich am Freitag trotzdem nicht verkneifen, ironisch auf die beiden anderen Dschungelformate hinzuweisen, durch die die eigene Sendung eher zur Nebensendung degradiert worden sei. Sonja Zietlow und Jan Köppen hatten aber auch den Serverausfall wunderbar selbstironisch verarbeitet, inklusive dem traditionellen Intro, bei dem beide eigentlich lauthals den Titel der Sendung rufen, dieses Mal aber nur ein Piepsen und Knacken des (RTL)-Modems zu hören war -nice! Übrigens macht auch RTL direkt nicht viel kaputt. Die kurze Nachrichtensendung wird ja in die Live-Show platziert, was dafür sorgt, dass wir im Prinzip wieder zwei 50-Minuten-Blöcke einer Dschungelcamp-Folge haben. Für mich als serienaffiner Zuschauer perfekt konsumierbar. Großartig auch, wie Sonja Zietlow jedes Mal RTL direkt-Moderator Jan Hofer mit einem anderen Spruch ankündigt und regelmäßig für Schmunzler bei Jan Hofer sorgt - charmant.

5 Gründe, das Dschungelcamp zu schauen

An dieser Stelle nochmal die Empfehlung an alle, sich das Dschungelcamp 2024 nochmal vorzunehmen -entweder jetzt noch einsteigen oder nochmal die Woche aufarbeiten bei RTL+. Es macht wirklich Spaß, und leider wird die Sendung beim ablehnenden Publikum oft zu sehr auf die Dschungelprüfungen reduziert. "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" ist viel mehr - es lohnt sich.

Bilder: RTL

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-darum-ist-das-dschungelcamp-2024-so-gut/feed/ 4 201361
Kolumne: Haben Superheldenstoffe ausgedient? https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-haben-superheldenstoffe-ausgedient/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-haben-superheldenstoffe-ausgedient/#respond Sun, 31 Dec 2023 08:02:47 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=200466 Ein Mann in hellem Gewand und spitzer Kopfbedeckung stürmt in einen Raum voller Söldner, die beim Anblick des mit Pfeil und Bogen bewaffneten Angreifers schützend ihre Schilde erheben. Der geheimnisvolle Mann hält kurz inne und spannt seinen Bogen. Die Krieger weichen zurück. Was sich wie eine Szene aus einer Folge von "Arrow" oder "Hawkeye" liest, könnte auch aus Homers "Odyssee" stammen, dem ältesten Werk der griechischen Literatur. Seit Menschen sich Geschichten erzählen, spielen darin auch Held:innen eine Rolle. Gerade in schwierigen Zeiten spenden sie Trost und Hoffnung. Kein Wunder also, dass nach den Anschlägen auf die Twin Towers im September 2001 solche Geschichten im Kino und später auch im Fernsehen immer beliebter wurden. Doch mehr als zwei Jahrzehnte später scheint die Welt genug zu haben von stumpfen Gut-gegen-Böse-Geschichten und Figuren in bunten Spandax-Kostümen. Von Publikumsmüdigkeit ist vielerorts die Rede. Doch was ist dran? Superheldenverfilmungen sind kein Genre an sich, vielmehr werden hier viele Genres wie Krimi, Thriller oder Komödie eben mit Superwesen erzählt. Daher hinkt meiner Meinung nach der Vergleich mit dem Western in vielerlei Hinsicht. Dennoch lässt sich in der Tat ein nachlassendes Interesse an Filmen und Serien mit Superheld:innen feststellen. Filme wie „The Marvels“ und „The Flash“, aber auch die Marvel-Serie „Secret Invasion“ konnten in diesem Jahr kaum begeistern. Das mag nicht unbedingt daran liegen, dass die Zuschauer:innen keine Lust mehr auf Heldentaten haben, sondern vielmehr daran, dass sie nicht mehr die gleichen formelhaften Geschichten und Inhalte vorgesetzt bekommen wollen. Während die Studios versuchen, alte Erfolge von einst zu reproduzieren, sehnt sich das Publikum längst nach neuen, frischen Ideen. Inzwischen haben das auch die Verantwortlichen erkannt und wollen sich in Zukunft wieder auf wenige, ausgefeilte Geschichten konzentrieren. Während das „Hawkeye“-Spin-Off „Echo“ in wenigen Tagen an den Start geht, wurde bei „Daredevil: Born Again“ erst einmal zurückgerudert, um das Drehbuch komplett zu überarbeiten und den neuen Anforderungen anzupassen. Auch beim Konkurrenten DC stellt man sich neu auf und setzt auf eine Neuausrichtung. Mit dem Serienende von „The Flash“ und demnächst „Superman & Lois“ geht für Comicfans eine glorreiche DC-Serienära zu Ende. Nun sollen neue Formate wieder an glorreiche Zeiten anknüpfen. Bemerkenswert ist, dass beide Superheldenschmieden in Zukunft sowohl auf Real- als auch auf Zeichentrickserien setzen. Fans werden sicherlich weiterhin einschalten, wenn ihre Lieblingshelden die Welt retten, aber viele Gelegenheitszuschauer:innen könnten ausdünnen und vermutlich zur nächsten Serie wechseln. Die Superheldensatire „The Boys“ zeigt, wie ein Superheldenthema erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Serie spricht sowohl Comic-Fans als auch Menschen an, die sonst nichts mit dem Medium anfangen können. Grund dafür ist eine ausgeklügelte Story, die die Themen unserer Gesellschaft aufgreift, die die Menschheit aktuell bewegen, und diese dann mit Hilfe von Superheld:innen überspitzt darstellt. Der Serienableger „Gen V“ präsentiert neue Charaktere, mit denen die Zuschauer:innen von Anfang an mitfiebern können. Und mit der Zeichentrick-Anthologie-Serie „The Boys presents: Diabolical“ werden auch die Hardcore-Fans bedient. Erfolgsversprechend sind daher charakterorientierte Geschichten, die weniger auf Effekthascherei, sondern mehr auf Individuen und deren Entwicklung setzen, ohne Vorkenntnisse vorauszusetzen. Bei dem Veröffentlichungsrhythmus kann man schon mal den Überblick verlieren, was dazu führt, dass die Zuschauer:innen den Anschluss und letztlich die Lust verlieren. Damit es auch in hundert Jahren noch Geschichten mit Superman und Co. gibt, müssen sich auch die Inhalte immer wieder dem Zeitgeist anpassen und neu erfinden. Von einem Ende zu sprechen, ist daher etwas verfrüht.

Bilder: The CW | Disney | Prime Video

]]>
Ein Mann in hellem Gewand und spitzer Kopfbedeckung stürmt in einen Raum voller Söldner, die beim Anblick des mit Pfeil und Bogen bewaffneten Angreifers schützend ihre Schilde erheben. Der geheimnisvolle Mann hält kurz inne und spannt seinen Bogen. Die Krieger weichen zurück. Was sich wie eine Szene aus einer Folge von "Arrow" oder "Hawkeye" liest, könnte auch aus Homers "Odyssee" stammen, dem ältesten Werk der griechischen Literatur. Seit Menschen sich Geschichten erzählen, spielen darin auch Held:innen eine Rolle. Gerade in schwierigen Zeiten spenden sie Trost und Hoffnung. Kein Wunder also, dass nach den Anschlägen auf die Twin Towers im September 2001 solche Geschichten im Kino und später auch im Fernsehen immer beliebter wurden. Doch mehr als zwei Jahrzehnte später scheint die Welt genug zu haben von stumpfen Gut-gegen-Böse-Geschichten und Figuren in bunten Spandax-Kostümen. Von Publikumsmüdigkeit ist vielerorts die Rede. Doch was ist dran? Superheldenverfilmungen sind kein Genre an sich, vielmehr werden hier viele Genres wie Krimi, Thriller oder Komödie eben mit Superwesen erzählt. Daher hinkt meiner Meinung nach der Vergleich mit dem Western in vielerlei Hinsicht. Dennoch lässt sich in der Tat ein nachlassendes Interesse an Filmen und Serien mit Superheld:innen feststellen. Filme wie „The Marvels“ und „The Flash“, aber auch die Marvel-Serie „Secret Invasion“ konnten in diesem Jahr kaum begeistern. Das mag nicht unbedingt daran liegen, dass die Zuschauer:innen keine Lust mehr auf Heldentaten haben, sondern vielmehr daran, dass sie nicht mehr die gleichen formelhaften Geschichten und Inhalte vorgesetzt bekommen wollen. Während die Studios versuchen, alte Erfolge von einst zu reproduzieren, sehnt sich das Publikum längst nach neuen, frischen Ideen. Inzwischen haben das auch die Verantwortlichen erkannt und wollen sich in Zukunft wieder auf wenige, ausgefeilte Geschichten konzentrieren. Während das „Hawkeye“-Spin-Off „Echo“ in wenigen Tagen an den Start geht, wurde bei „Daredevil: Born Again“ erst einmal zurückgerudert, um das Drehbuch komplett zu überarbeiten und den neuen Anforderungen anzupassen. Auch beim Konkurrenten DC stellt man sich neu auf und setzt auf eine Neuausrichtung. Mit dem Serienende von „The Flash“ und demnächst „Superman & Lois“ geht für Comicfans eine glorreiche DC-Serienära zu Ende. Nun sollen neue Formate wieder an glorreiche Zeiten anknüpfen. Bemerkenswert ist, dass beide Superheldenschmieden in Zukunft sowohl auf Real- als auch auf Zeichentrickserien setzen. Fans werden sicherlich weiterhin einschalten, wenn ihre Lieblingshelden die Welt retten, aber viele Gelegenheitszuschauer:innen könnten ausdünnen und vermutlich zur nächsten Serie wechseln. Die Superheldensatire „The Boys“ zeigt, wie ein Superheldenthema erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Serie spricht sowohl Comic-Fans als auch Menschen an, die sonst nichts mit dem Medium anfangen können. Grund dafür ist eine ausgeklügelte Story, die die Themen unserer Gesellschaft aufgreift, die die Menschheit aktuell bewegen, und diese dann mit Hilfe von Superheld:innen überspitzt darstellt. Der Serienableger „Gen V“ präsentiert neue Charaktere, mit denen die Zuschauer:innen von Anfang an mitfiebern können. Und mit der Zeichentrick-Anthologie-Serie „The Boys presents: Diabolical“ werden auch die Hardcore-Fans bedient. Erfolgsversprechend sind daher charakterorientierte Geschichten, die weniger auf Effekthascherei, sondern mehr auf Individuen und deren Entwicklung setzen, ohne Vorkenntnisse vorauszusetzen. Bei dem Veröffentlichungsrhythmus kann man schon mal den Überblick verlieren, was dazu führt, dass die Zuschauer:innen den Anschluss und letztlich die Lust verlieren. Damit es auch in hundert Jahren noch Geschichten mit Superman und Co. gibt, müssen sich auch die Inhalte immer wieder dem Zeitgeist anpassen und neu erfinden. Von einem Ende zu sprechen, ist daher etwas verfrüht.

Bilder: The CW | Disney | Prime Video

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-haben-superheldenstoffe-ausgedient/feed/ 0 200466
Kolumne: Lohnt sich ein Besuch der Warner Bros. Studios in Hollywood? https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-lohnt-sich-ein-besuch-der-warner-bros-studios-in-hollywood/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-lohnt-sich-ein-besuch-der-warner-bros-studios-in-hollywood/#comments Sun, 03 Dec 2023 10:12:14 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=197275 Ich hatte das große Glück, mir dieses Jahr einen Traum erfüllen zu können: Seit ich denken kann, steht eine Reise nach Kalifornien auf meiner Bucket List. Und dieses Jahr war es wirklich soweit. Drei Wochen lang sind wir mit dem Auto die Küste Kaliforniens entlang gedüst, einen Abstecher ins Landesinnere inklusive, denn den Yosemite Nationalpark wollten wir natürlich nicht außen vor lassen. Es war das erste Mal USA für mich, das war schon aufregend genug. Aber in Kalifornien all die wunderbaren Orte zu besuchen, darunter auch zahlreiche Schauplätze aus Filmen und Serien, war einfach nur fantastisch. Ich war selten so voller Vorfreude auf eine Reise und selten war ich so aufgeregt. Die Häuserfront aus "Full House" in San Francisco begutachten, die epische Bixby Bridge in Monterey aus "Big Little Lies" bestaunen oder durch den orangenen Sonnenuntergang in Orange County fahren, während Phantom Planets "California" aus dem Lautsprecher ertönt - ein Highlight jagte das nächste. Und kurz nach meinem Geburtstag, den ich aufgrund der Zeitverschiebung einfach mal 33 Stunden lang gefeiert habe, war es dann soweit: Der Besuch in den Warner Bros. Studios in Hollywood stand an.

Die Entscheidung

Die Entscheidung, welches Filmstudio wir in Hollywood besuchen, fiel mir wirklich nicht leicht. Lange war ich der Überzeugung, dass es die Universal Studios sein werden, aber die Warner Bros. Studios gingen mir auch nicht aus dem Kopf. Und dann gibt es ja auch noch die Paramount und Sony Pictures Studios Touren... Alle mir bekannten Menschen, von denen ich wusste, dass sie schon einmal in Los Angeles waren, habe ich um Rat gefragt, welche Tour sie mir ans Herz legen. Denn klar war: Zeit werden wir nur für eine Tour haben. Und für die Universal Studios sollte man gut und gerne schon mal sieben Stunden einplanen. Ein paar Gespräche und eine kleine Recherche später stand fest: Die Wahl fällt auf die Warner Bros. Studios. Die Tickets haben wir im Vorfeld online gebucht, nur wenige Stunden vor unserem gebuchten Zeitslot. Das geht allerdings nicht immer, häufig und gerade in der Hauptsaison sind die Tickets schon weit im Voraus ausgebucht. Also unbedingt vorher im Blick behalten. 70$ hat uns der Spaß gekostet, pro Person. Im Vergleich zu den Universal Studios schon fast ein Schnapper. Und mit Eingang der Bestätigungsmail in meinem Postfach breitete sich das Kribbeln im Bauch noch weiter aus.

Der Besuch

Für uns ging es von unserer Unterkunft in Hermosa Beach mit dem Auto Richtung Norden, Richtung Hollywood. Ein bisschen zweifle ich bereits auf der Fahrt an meiner Zurechnungsfähigkeit, denn als ich das Hollywood-Sign in der Ferne erspähe, kommt nur noch ein Quieken aus mir heraus. Kurz vor der Auffahrt zu den Warner Bros. Studios ist der Weg bereits mit großen Film- und Serienplakaten gepflastert, eine seichte Einstimmung auf das, was noch kommt. Im Studio selbst können wir nach einem kurzen Sicherheits- und Ticket-Check den ersten Bereich selbst erkunden. Neben der temporären, an eine aktuelle Produktion angelehnten Ausstellung, die in unserem Fall zu "Barbie" war, gibt es Miniaturmodelle der Studios und zahlreiche Fotos mit Informationen zu den vier Warner Brüdern und ihrer Gründung der Studios, Hintergrundwissen zu etlichen Produktionen und kurze Videos zu sehen. Gepaart mit epischer Filmmusik im Hintergrund werden wir hier schon in die richtige Stimmung gebracht. Nach einem bewegenden Einführungsfilm - das meine ich ernst, ich hatte Tränen in den Augen - im kleinen Warner-Kino geht es für unsere überschaubare Gruppe in eine größere Variante eines Golf-Carts und unser unterhaltsamer Guide fährt uns darin über das Gelände, vorbei an zahlreichen Straßenkulissen. Der beste Teil ist hier auf jeden Fall die aus "Gilmore Girls" (und zahlreichen anderen Produktionen) bekannte Straße mit dem ikonischen Pavillon von Stars Hollow. Weiter geht es zu einer Soundstage und wir haben das Glück, dass wir eine der größten Stages der Welt betreten dürfen, Stage 16. Hierin begannen bereits 1935 die Dreharbeiten an Filmen. 1964 wurde hier beispielsweise "My Fair Lady" gedreht und 2010 nutzte man diese Stage für die Produktion von "Inception". Was für eine gigantische Halle, die unter anderem einen Wassertank beinhaltet, der 7,5 Millionen Liter Wasser fasst. Und wir haben noch mehr Glück, denn wir dürfen sogar das Set einer noch laufenden Serie besuchen. Mit strengstem Foto- und Filmverbot streunern wir also durch das Set der Drama-Sportserie "All American". Und auch wenn ich die Serie (bislang) nicht gesehen habe, ist das schon wirklich sehr besonders. Der letzte Part der Tour steht an: Wir werden abgesetzt und dürfen nun wieder eigenständig erkunden. Ins Auge sticht dabei direkt das Café, das ganz im "Friends"-Stil den Namen "Central Perk" trägt und die Möglichkeit zum (kostspieligen) Verzehr von Getränken und Snacks bietet. Nebenan gibt es verschiedene Ausstellungen, unter anderem zu "Harry Potter" und allen möglichen Produktionen aus dem DC Universum, allen voran "Batman" und "Superman". Platz nehmen dürfen wir dann sogar (kurzzeitig) in den nachgebauten Sets aus "The Big Bang Theory" und "Friends", in denen das Personal sogar Fotos von uns mit unseren eigenen Handys macht. Das überrascht mich doch sehr - die professionell geschossenen Fotos hätten wir entwickelt später natürlich auch für mehr als 20 Dollar (Stück!) kaufen können. Nein danke. Vorbei an einigen Requisiten und vielen weiteren Informationen zur Vertonung, zum Schnitt, zu Spezialeffekten endet die Tour im Souvenir Shop. Auch, wenn ich zunächst erwartet habe, hier mit gefüllten Tüten wieder rauszukommen, hält sich mein Konsum doch sehr in Grenzen. Liegt aber vielleicht daran, dass ich nicht der Tassen-/Schlüsselanhänger-/Serientitel-auf-Pulli-Typ bin. Durch die Gänge des Shops zu schlendern hat dennoch Spaß gebracht. Und schließlich ist es also da, das Ende des Besuchs. Die Zeit verging wie im Flug. Und ich bin erfüllt und überglücklich.

Fazit

Zugegeben: Vielleicht bin ich beim Aufregungs-Level nicht der beste Richtwert. Aber ich bin überzeugt davon, dass diese Tour auch Film- und Serienfans gefällt, die beim Einführungsfilm nicht vor Emotionen weinen müssen, sondern einfach ein solides Interesse an der Produktion der uns so geliebten Werke haben. Eine klare Besuchsempfehlung für die Warner Bros. Studios! Und beim nächsten Kalifornien-Besuch, sollte es den jemals geben, ist ein weiteres Studio dran. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten!

Die Facts im Überblick

• Ticket: 70$ pro Person für die Standard Studio Tour • Parkplatz: 15$ pro Auto • Dauer des Besuchs: ca. drei Stunden • Aufbau: Mix aus eigenständiger Erkundung und geführter Tour durch Straßenkulissen, Soundstage, Setbesuch (abhängig von Dreharbeiten), Ausstellungen, Store

Bilder: © Kira Wulfers

]]>
Ich hatte das große Glück, mir dieses Jahr einen Traum erfüllen zu können: Seit ich denken kann, steht eine Reise nach Kalifornien auf meiner Bucket List. Und dieses Jahr war es wirklich soweit. Drei Wochen lang sind wir mit dem Auto die Küste Kaliforniens entlang gedüst, einen Abstecher ins Landesinnere inklusive, denn den Yosemite Nationalpark wollten wir natürlich nicht außen vor lassen. Es war das erste Mal USA für mich, das war schon aufregend genug. Aber in Kalifornien all die wunderbaren Orte zu besuchen, darunter auch zahlreiche Schauplätze aus Filmen und Serien, war einfach nur fantastisch. Ich war selten so voller Vorfreude auf eine Reise und selten war ich so aufgeregt. Die Häuserfront aus "Full House" in San Francisco begutachten, die epische Bixby Bridge in Monterey aus "Big Little Lies" bestaunen oder durch den orangenen Sonnenuntergang in Orange County fahren, während Phantom Planets "California" aus dem Lautsprecher ertönt - ein Highlight jagte das nächste. Und kurz nach meinem Geburtstag, den ich aufgrund der Zeitverschiebung einfach mal 33 Stunden lang gefeiert habe, war es dann soweit: Der Besuch in den Warner Bros. Studios in Hollywood stand an.

Die Entscheidung

Die Entscheidung, welches Filmstudio wir in Hollywood besuchen, fiel mir wirklich nicht leicht. Lange war ich der Überzeugung, dass es die Universal Studios sein werden, aber die Warner Bros. Studios gingen mir auch nicht aus dem Kopf. Und dann gibt es ja auch noch die Paramount und Sony Pictures Studios Touren... Alle mir bekannten Menschen, von denen ich wusste, dass sie schon einmal in Los Angeles waren, habe ich um Rat gefragt, welche Tour sie mir ans Herz legen. Denn klar war: Zeit werden wir nur für eine Tour haben. Und für die Universal Studios sollte man gut und gerne schon mal sieben Stunden einplanen. Ein paar Gespräche und eine kleine Recherche später stand fest: Die Wahl fällt auf die Warner Bros. Studios. Die Tickets haben wir im Vorfeld online gebucht, nur wenige Stunden vor unserem gebuchten Zeitslot. Das geht allerdings nicht immer, häufig und gerade in der Hauptsaison sind die Tickets schon weit im Voraus ausgebucht. Also unbedingt vorher im Blick behalten. 70$ hat uns der Spaß gekostet, pro Person. Im Vergleich zu den Universal Studios schon fast ein Schnapper. Und mit Eingang der Bestätigungsmail in meinem Postfach breitete sich das Kribbeln im Bauch noch weiter aus.

Der Besuch

Für uns ging es von unserer Unterkunft in Hermosa Beach mit dem Auto Richtung Norden, Richtung Hollywood. Ein bisschen zweifle ich bereits auf der Fahrt an meiner Zurechnungsfähigkeit, denn als ich das Hollywood-Sign in der Ferne erspähe, kommt nur noch ein Quieken aus mir heraus. Kurz vor der Auffahrt zu den Warner Bros. Studios ist der Weg bereits mit großen Film- und Serienplakaten gepflastert, eine seichte Einstimmung auf das, was noch kommt. Im Studio selbst können wir nach einem kurzen Sicherheits- und Ticket-Check den ersten Bereich selbst erkunden. Neben der temporären, an eine aktuelle Produktion angelehnten Ausstellung, die in unserem Fall zu "Barbie" war, gibt es Miniaturmodelle der Studios und zahlreiche Fotos mit Informationen zu den vier Warner Brüdern und ihrer Gründung der Studios, Hintergrundwissen zu etlichen Produktionen und kurze Videos zu sehen. Gepaart mit epischer Filmmusik im Hintergrund werden wir hier schon in die richtige Stimmung gebracht. Nach einem bewegenden Einführungsfilm - das meine ich ernst, ich hatte Tränen in den Augen - im kleinen Warner-Kino geht es für unsere überschaubare Gruppe in eine größere Variante eines Golf-Carts und unser unterhaltsamer Guide fährt uns darin über das Gelände, vorbei an zahlreichen Straßenkulissen. Der beste Teil ist hier auf jeden Fall die aus "Gilmore Girls" (und zahlreichen anderen Produktionen) bekannte Straße mit dem ikonischen Pavillon von Stars Hollow. Weiter geht es zu einer Soundstage und wir haben das Glück, dass wir eine der größten Stages der Welt betreten dürfen, Stage 16. Hierin begannen bereits 1935 die Dreharbeiten an Filmen. 1964 wurde hier beispielsweise "My Fair Lady" gedreht und 2010 nutzte man diese Stage für die Produktion von "Inception". Was für eine gigantische Halle, die unter anderem einen Wassertank beinhaltet, der 7,5 Millionen Liter Wasser fasst. Und wir haben noch mehr Glück, denn wir dürfen sogar das Set einer noch laufenden Serie besuchen. Mit strengstem Foto- und Filmverbot streunern wir also durch das Set der Drama-Sportserie "All American". Und auch wenn ich die Serie (bislang) nicht gesehen habe, ist das schon wirklich sehr besonders. Der letzte Part der Tour steht an: Wir werden abgesetzt und dürfen nun wieder eigenständig erkunden. Ins Auge sticht dabei direkt das Café, das ganz im "Friends"-Stil den Namen "Central Perk" trägt und die Möglichkeit zum (kostspieligen) Verzehr von Getränken und Snacks bietet. Nebenan gibt es verschiedene Ausstellungen, unter anderem zu "Harry Potter" und allen möglichen Produktionen aus dem DC Universum, allen voran "Batman" und "Superman". Platz nehmen dürfen wir dann sogar (kurzzeitig) in den nachgebauten Sets aus "The Big Bang Theory" und "Friends", in denen das Personal sogar Fotos von uns mit unseren eigenen Handys macht. Das überrascht mich doch sehr - die professionell geschossenen Fotos hätten wir entwickelt später natürlich auch für mehr als 20 Dollar (Stück!) kaufen können. Nein danke. Vorbei an einigen Requisiten und vielen weiteren Informationen zur Vertonung, zum Schnitt, zu Spezialeffekten endet die Tour im Souvenir Shop. Auch, wenn ich zunächst erwartet habe, hier mit gefüllten Tüten wieder rauszukommen, hält sich mein Konsum doch sehr in Grenzen. Liegt aber vielleicht daran, dass ich nicht der Tassen-/Schlüsselanhänger-/Serientitel-auf-Pulli-Typ bin. Durch die Gänge des Shops zu schlendern hat dennoch Spaß gebracht. Und schließlich ist es also da, das Ende des Besuchs. Die Zeit verging wie im Flug. Und ich bin erfüllt und überglücklich.

Fazit

Zugegeben: Vielleicht bin ich beim Aufregungs-Level nicht der beste Richtwert. Aber ich bin überzeugt davon, dass diese Tour auch Film- und Serienfans gefällt, die beim Einführungsfilm nicht vor Emotionen weinen müssen, sondern einfach ein solides Interesse an der Produktion der uns so geliebten Werke haben. Eine klare Besuchsempfehlung für die Warner Bros. Studios! Und beim nächsten Kalifornien-Besuch, sollte es den jemals geben, ist ein weiteres Studio dran. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten!

Die Facts im Überblick

• Ticket: 70$ pro Person für die Standard Studio Tour • Parkplatz: 15$ pro Auto • Dauer des Besuchs: ca. drei Stunden • Aufbau: Mix aus eigenständiger Erkundung und geführter Tour durch Straßenkulissen, Soundstage, Setbesuch (abhängig von Dreharbeiten), Ausstellungen, Store

Bilder: © Kira Wulfers

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-lohnt-sich-ein-besuch-der-warner-bros-studios-in-hollywood/feed/ 2 197275
Wann kommt „Taskmaster: Deutschland“ endlich?! https://www.serieslyawesome.tv/wann-kommt-taskmaster-deutschland-endlich/ https://www.serieslyawesome.tv/wann-kommt-taskmaster-deutschland-endlich/#comments Sun, 10 Sep 2023 07:00:28 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=194496 2017 habe ich es kennen und lieben gelernt und im Jahr 2020 hat mich "Taskmaster" durch die Anfänge der Pandemie gerettet, so dass ich euch kurz darauf einen Streaming-Tipp zur UK-Comedy-Show erstellt hatte. Bereits damals hatte ich abschließend kurz davon geschrieben, was es mit den Plänen einer deutschen Adaption der weltweit(!) erfolgreichen Sendung auf sich hatte. Jetzt, über drei Jahre und einige weitere internationale Adaptionen später, möchte ich dann nochmal lautstark an alle Programmplaner:innen da draußen appellieren: Wo bleibt unser "Taskmaster: Deutschland"?!?

Das macht "Taskmaster" so toll

Zu den Beginnen der Sendung hatte ich im oben verlinkten Streaming-Tipp bereits ausführlich geschrieben. Nur so viel: Seit 2015 läuft "Taskmaster" im britischen Fernsehen, zunächst auf dem kleineren TV-Sender Dave, seit 2020 beim größeren Channel 4. Am 21. September wird dort die mittlerweile 16. Staffel (plus einige Specials) anlaufen. Da steckt also bereits ordentlich Erfolgsgeschichte drin und ich kenne eigentlich keine Person, die die Sendung gesehen und für schlecht befunden hat. Das Prinzip ist simpel: Ein Taskmaster - im Original Greg Davies - vergibt Punkte an prominente Comedians, die sich oftmals bescheuerten Aufgaben stellen, die der Assistent - im Original Show-Erfinder Alex Horne - leitet. Das klingt plump, ist es bisweilen auch, aber der Anteil an Kreativität, Witz und Charme, der in die Erstellung der abwechslungsreichen Aufgaben gesteckt wird, sowie die Tatsache, dass die Teilnehmenden diese getrennt voneinander im Vorfeld angehen, um dann erst im Zuge der gemeinsamen Studioaufzeichnung zu sehen zu bekommen, wie man abgeschnitten hat, macht "Taskmaster" zu einer extrem kurzweiligen Angelegenheit. Hier mal ein Beispiel: Die Aufgabe "Get this potato into the golf hole" aus S02E01 "Fear of failure.".

"Taskmaster: Deutschland" - ein gescheiterter Versuch

Im Frühjahr ist "Taskmaster: Australien" als mittlerweile zwölfte(!) internationale Adaption an den Start gegangen. Klar, englischsprachige Länder bieten sich als Adaptions-Orte an, so ist zum Beispiel "Taskmaster: Neuseeland", wo gerade die vierte Staffel läuft, sehr zu empfehlen. Aber nicht immer funktioniert das international verständliche Englisch - die US-Variante wurde nach einer Staffel eingestellt. Das dänische "Stormester" ist jedoch bereits in der siebten Staffel und zeigt, dass es geographisch näher zu uns funktioniert. Auch andere skandinavische Länder haben ihre Versionen. Und Deutschland? Tja, streng genommen steht noch eine dreizehnte internationale Adaption von "Taskmaster" in der Wikipedia-Liste: Deutschland. Als einziges Land haben "wir" es jedoch geschafft, dass keine einzige Folge ausgestrahlt worden ist. Und das ist vielleicht gar nicht so schlimm. Also, was die angedachten Pläne anbelangt... 2017 hat RTL die Rechte an "Taskmaster" gekauft und zwei Folgen produziert - mit Atze Schröder als Taskmaster und Carsten van Ryssen als Assistenten. Uff. Auch die Teilnehmenden lesen sich typisch "RTL-Comedy-ig" und tendenziell (zumindest in der Mischung) als Fehlbesetzung, wobei man da einzelne durchaus übernehmen könnte: Janine Kunze, Chris Tall, Markus Krebs, Daniele Rizzo und Detlef Steves haben die Aufgaben bewältigt. Dass das - in Verbindung mit dem eher smarten und derben Humor des UK-Originals - nicht unbedingt die optimalste Mischung ist, dürfte bereits auf dem Papier klar gewesen sein. Aber gut - einen Versuch war es wert. Null Punkte, disqualifiziert, ab in den Mottenschrank damit. [php function=1] Und jetzt? Wieso wird das Thema nicht nochmal aufgenommen? RTL will anscheinend nicht mehr, okay, habe ich kein Problem mit. Aber was ist mit den anderen Sendern? Besitzt RTL noch immer exklusive Rechte am Format, so dass niemand anderes darf? Will niemand die Rechte abkaufen, weil man durch den vergeigten Test meint, das Format funktioniere nicht bei uns im prüden Deutschland? Das bezweifle ich. Man muss es nur richtig aufsetzen. Meiner Meinung nach kann ein ProSieben oder ein ZDF(neo) das wunderbar auf die Beine stellen! Auf Reddit wurde mal rumgefragt, wen man sich als deutschen Taskmaster vorstellen könne. Da sind schon ein paar gute, wenn auch etwas zu sehr in alte TV-Zeiten gerichtete, Gedanken bei gewesen. Hugo-Egon Balder hat Ähnliches schon in X Sendungen gemacht. Torsten Sträter fand ich eine spannende Idee - der wäre auch schlagfertig und hätte die Autorität. Ralf Schmitz, Pierre M. Krause oder Wigald Boning als Assistent - auch nicht schlecht. Wichtig ist natürlich auch die Zusammensetzung der Comedians, aber da dürfte sich auch eine Mischung aus modern und etabliert finden lassen, die mehrere Bereiche bedient. Letztlich lebt die Sendung halt auch von den Stress-Reaktionen der Kandidat:innen, wenn sie mit den Aufgaben konfrontiert werden - da machen sich "Normalos" oder Schauspielende teils deutlich lustiger und besser als die Comedians, die vor allem auswendig gelernte Texte auf Bühnen oder von Telepromptern in TV-Kameras sprechen. Mein konkreter Vorschlag: Torsten Sträter als trockener oder Kurt Krömer als schroffer Taskmaster, Bernhard Hoëcker (oder Wigald Boning) als besserwisserischer Assistent. Kandidat:innen in Staffel Eins: Olli Dietrich, Till Reiners, Hazel Brugger, Hella von Sinnen und Kurt Krömer/Torsten Sträter (je nachdem, wer nicht auf dem Taskmaster-Thron sitzt). Staffel Zwei: Anke Engelke, Elton, Tahnee, Jürgen von der Lippe und Ralf Schmitz. Staffel Drei: Carolin Kebekus, Hape Kerkelin, Simon Gosejohann, Moritz Neumeier und Martina Hill. Ihr merkt: Das geht schon irgendwie - man braucht eigentlich nur zu "LOL: Laughing Out Loud" rüber zu schauen, ähem.

Wann kommt das deutsche "Taskmaster"?

Also, nochmals direkt anprangernd gefragt: Wann kommt das deutsche "Taskmaster" endlich? Wenn ich eine "Taskmaster"-Version in "Rocket League" umgesetzt bekomme, die sogar Alex Horne persönlich für gut befunden hat, dann schafft ihr das jawohl auch. Los jetzt! Und wenn ihr schon nichts selbst neu produziert, liebes RTL, schenkt uns doch bitte wenigstens die zwei Schauder-Folgen, die ihr bereits gemacht habt! In der Zwischenzeit kann man sich viele der Staffeln des britischen Original-"Taskmaster" auf dem offiziellen YouTube-Kanal anschauen. Oder sich eine Pizza zu bestellen, ohne das Wort "Pizza" (oder andere hilfreiche Wörter) sagen zu dürfen:

Bild: ©Dave (bearbeitet von uns)

]]>
2017 habe ich es kennen und lieben gelernt und im Jahr 2020 hat mich "Taskmaster" durch die Anfänge der Pandemie gerettet, so dass ich euch kurz darauf einen Streaming-Tipp zur UK-Comedy-Show erstellt hatte. Bereits damals hatte ich abschließend kurz davon geschrieben, was es mit den Plänen einer deutschen Adaption der weltweit(!) erfolgreichen Sendung auf sich hatte. Jetzt, über drei Jahre und einige weitere internationale Adaptionen später, möchte ich dann nochmal lautstark an alle Programmplaner:innen da draußen appellieren: Wo bleibt unser "Taskmaster: Deutschland"?!?

Das macht "Taskmaster" so toll

Zu den Beginnen der Sendung hatte ich im oben verlinkten Streaming-Tipp bereits ausführlich geschrieben. Nur so viel: Seit 2015 läuft "Taskmaster" im britischen Fernsehen, zunächst auf dem kleineren TV-Sender Dave, seit 2020 beim größeren Channel 4. Am 21. September wird dort die mittlerweile 16. Staffel (plus einige Specials) anlaufen. Da steckt also bereits ordentlich Erfolgsgeschichte drin und ich kenne eigentlich keine Person, die die Sendung gesehen und für schlecht befunden hat. Das Prinzip ist simpel: Ein Taskmaster - im Original Greg Davies - vergibt Punkte an prominente Comedians, die sich oftmals bescheuerten Aufgaben stellen, die der Assistent - im Original Show-Erfinder Alex Horne - leitet. Das klingt plump, ist es bisweilen auch, aber der Anteil an Kreativität, Witz und Charme, der in die Erstellung der abwechslungsreichen Aufgaben gesteckt wird, sowie die Tatsache, dass die Teilnehmenden diese getrennt voneinander im Vorfeld angehen, um dann erst im Zuge der gemeinsamen Studioaufzeichnung zu sehen zu bekommen, wie man abgeschnitten hat, macht "Taskmaster" zu einer extrem kurzweiligen Angelegenheit. Hier mal ein Beispiel: Die Aufgabe "Get this potato into the golf hole" aus S02E01 "Fear of failure.".

"Taskmaster: Deutschland" - ein gescheiterter Versuch

Im Frühjahr ist "Taskmaster: Australien" als mittlerweile zwölfte(!) internationale Adaption an den Start gegangen. Klar, englischsprachige Länder bieten sich als Adaptions-Orte an, so ist zum Beispiel "Taskmaster: Neuseeland", wo gerade die vierte Staffel läuft, sehr zu empfehlen. Aber nicht immer funktioniert das international verständliche Englisch - die US-Variante wurde nach einer Staffel eingestellt. Das dänische "Stormester" ist jedoch bereits in der siebten Staffel und zeigt, dass es geographisch näher zu uns funktioniert. Auch andere skandinavische Länder haben ihre Versionen. Und Deutschland? Tja, streng genommen steht noch eine dreizehnte internationale Adaption von "Taskmaster" in der Wikipedia-Liste: Deutschland. Als einziges Land haben "wir" es jedoch geschafft, dass keine einzige Folge ausgestrahlt worden ist. Und das ist vielleicht gar nicht so schlimm. Also, was die angedachten Pläne anbelangt... 2017 hat RTL die Rechte an "Taskmaster" gekauft und zwei Folgen produziert - mit Atze Schröder als Taskmaster und Carsten van Ryssen als Assistenten. Uff. Auch die Teilnehmenden lesen sich typisch "RTL-Comedy-ig" und tendenziell (zumindest in der Mischung) als Fehlbesetzung, wobei man da einzelne durchaus übernehmen könnte: Janine Kunze, Chris Tall, Markus Krebs, Daniele Rizzo und Detlef Steves haben die Aufgaben bewältigt. Dass das - in Verbindung mit dem eher smarten und derben Humor des UK-Originals - nicht unbedingt die optimalste Mischung ist, dürfte bereits auf dem Papier klar gewesen sein. Aber gut - einen Versuch war es wert. Null Punkte, disqualifiziert, ab in den Mottenschrank damit. [php function=1] Und jetzt? Wieso wird das Thema nicht nochmal aufgenommen? RTL will anscheinend nicht mehr, okay, habe ich kein Problem mit. Aber was ist mit den anderen Sendern? Besitzt RTL noch immer exklusive Rechte am Format, so dass niemand anderes darf? Will niemand die Rechte abkaufen, weil man durch den vergeigten Test meint, das Format funktioniere nicht bei uns im prüden Deutschland? Das bezweifle ich. Man muss es nur richtig aufsetzen. Meiner Meinung nach kann ein ProSieben oder ein ZDF(neo) das wunderbar auf die Beine stellen! Auf Reddit wurde mal rumgefragt, wen man sich als deutschen Taskmaster vorstellen könne. Da sind schon ein paar gute, wenn auch etwas zu sehr in alte TV-Zeiten gerichtete, Gedanken bei gewesen. Hugo-Egon Balder hat Ähnliches schon in X Sendungen gemacht. Torsten Sträter fand ich eine spannende Idee - der wäre auch schlagfertig und hätte die Autorität. Ralf Schmitz, Pierre M. Krause oder Wigald Boning als Assistent - auch nicht schlecht. Wichtig ist natürlich auch die Zusammensetzung der Comedians, aber da dürfte sich auch eine Mischung aus modern und etabliert finden lassen, die mehrere Bereiche bedient. Letztlich lebt die Sendung halt auch von den Stress-Reaktionen der Kandidat:innen, wenn sie mit den Aufgaben konfrontiert werden - da machen sich "Normalos" oder Schauspielende teils deutlich lustiger und besser als die Comedians, die vor allem auswendig gelernte Texte auf Bühnen oder von Telepromptern in TV-Kameras sprechen. Mein konkreter Vorschlag: Torsten Sträter als trockener oder Kurt Krömer als schroffer Taskmaster, Bernhard Hoëcker (oder Wigald Boning) als besserwisserischer Assistent. Kandidat:innen in Staffel Eins: Olli Dietrich, Till Reiners, Hazel Brugger, Hella von Sinnen und Kurt Krömer/Torsten Sträter (je nachdem, wer nicht auf dem Taskmaster-Thron sitzt). Staffel Zwei: Anke Engelke, Elton, Tahnee, Jürgen von der Lippe und Ralf Schmitz. Staffel Drei: Carolin Kebekus, Hape Kerkelin, Simon Gosejohann, Moritz Neumeier und Martina Hill. Ihr merkt: Das geht schon irgendwie - man braucht eigentlich nur zu "LOL: Laughing Out Loud" rüber zu schauen, ähem.

Wann kommt das deutsche "Taskmaster"?

Also, nochmals direkt anprangernd gefragt: Wann kommt das deutsche "Taskmaster" endlich? Wenn ich eine "Taskmaster"-Version in "Rocket League" umgesetzt bekomme, die sogar Alex Horne persönlich für gut befunden hat, dann schafft ihr das jawohl auch. Los jetzt! Und wenn ihr schon nichts selbst neu produziert, liebes RTL, schenkt uns doch bitte wenigstens die zwei Schauder-Folgen, die ihr bereits gemacht habt! In der Zwischenzeit kann man sich viele der Staffeln des britischen Original-"Taskmaster" auf dem offiziellen YouTube-Kanal anschauen. Oder sich eine Pizza zu bestellen, ohne das Wort "Pizza" (oder andere hilfreiche Wörter) sagen zu dürfen:

Bild: ©Dave (bearbeitet von uns)

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/wann-kommt-taskmaster-deutschland-endlich/feed/ 4 194496
Kolumne: Wir brauchen mehr Musik-Biopics in Serie https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-wir-brauchen-mehr-musik-biopics-in-serie/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-wir-brauchen-mehr-musik-biopics-in-serie/#comments Sun, 16 Jul 2023 07:55:59 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=192336 Eben noch tanzt die junge Whitney Elizabeth Houston mit ihrer besten Freundin im Wohnzimmer, im nächsten Moment sitzt sie schon am Tisch des Musiklabels Arista und unterschreibt ihren ersten Plattenvertrag. Das Biopic „Whitney Housten: I Wanna Dance With Somebody“ hetzt nur so durch die Vita der schillernden Popsängerin. Dabei wird vieles nur angedeutet und manches sogar ganz ausgespart. So geht es leider vielen Filmen, die die Karrieren von Musiklegenden im Schnelldurchlauf abfrühstücken. Spätestens seit dem Erfolg von „Bohamian Rhapsody“ über Freddie Mercury und Queen kann man als Kinogänger:in regelmäßig mit musikalischem Filmnachschub rechnen. Ob Elvis' Hüftschwung von Austin Butler in „Elvis“ oder Elton Johns einprägsame Outfits in „Rocketman“ - sie alle erzählen ähnliche Geschichten vom Aufstieg und allzu oft auch vom Niedergang einzelner Musiker:innen oder Bands. Zwar kann das Heimkino bei den wenigsten von uns mit der Tonqualität eines Kinosaals mithalten, aber die oft jahrzehntelangen Karrieren scheinen mir geradezu prädestiniert für eine Darstellung im Serienformat.

Biopics über Musiklegenden in Serie

Danny Boyle zeichnete mit „Pistol“ in einer sechsteiligen Miniserie die Story der englischen Punkband Sex Pistols nach. Wu-Tang Clan-Mastermind RZA erzählte seine Geschichte der neunköpfigen Rap-Gruppe in drei Staffeln. Ursprünglich war ein Kinofilm à la „Straight Outta Compton“ geplant. Stattdessen setzte er sich mit seiner Vision einer groß angelegten Serie durch. Die Serie „Wu-Tang: An American Saga“ schafft es, neben der musikalischen Arbeit auch die individuellen Schicksale der Protagonisten zu schildern. Das funktioniert so gut, dass man nicht einmal die Crew oder Rap mögen muss, um das Drama zu genießen. Ich würde mir mehr solcher Serien wünschen, die das künstlerische Schaffen vertiefen und dabei unterhaltsamer sind als eine Dokumentation. Die Lebensgeschichten von Musiker:innen sind oft vielschichtig und komplex. Serien bieten den nötigen Raum, um die verschiedenen Aspekte zu erforschen. Ganze Staffeln könnten sich der Entstehung eines Albums widmen oder ein Jahrzehnt abbilden. So können auch Motivationen und Hintergründe besser beleuchtet werden. Außerdem können Live-Auftritte, Studioaufnahmen und sogar Videodrehs viel länger gezeigt werden, anstatt mehrere Songs in einem kurzen Medley unterzubringen. Wie Musikgeschichte und persönliches Drama auf packende Weise miteinander verknüpft werden können, zeigte Anfang des Jahres die Musikserie „Daisy Jones & The Six“ über eine fiktive Rockband in den 1970er Jahren. Daisy Jones & The Six Wenn Schauspieler Kingsley Ben-Adir (bekannt aus „Secret Invasion“) nächstes Jahr als Reggae-Legende Bob Marley auf der Kinoleinwand zu sehen sein wird oder Jaafar Jackson seinen verstorbenen Onkel Michael Jackson in dem kommenden Biopic mit dem schlichten Titel "Michael" verkörpert, kann man sich schon jetzt auf eine hastige Rückschau der Musikstars einstellen. Wer weiß, vielleicht bringt ja J.J. Abrams‘ Netflix-Serie über die irische Rockband U2, die gerade in Planung ist, die Wende.

Bilder: Hulu | Amazon Prime Video

]]>
Eben noch tanzt die junge Whitney Elizabeth Houston mit ihrer besten Freundin im Wohnzimmer, im nächsten Moment sitzt sie schon am Tisch des Musiklabels Arista und unterschreibt ihren ersten Plattenvertrag. Das Biopic „Whitney Housten: I Wanna Dance With Somebody“ hetzt nur so durch die Vita der schillernden Popsängerin. Dabei wird vieles nur angedeutet und manches sogar ganz ausgespart. So geht es leider vielen Filmen, die die Karrieren von Musiklegenden im Schnelldurchlauf abfrühstücken. Spätestens seit dem Erfolg von „Bohamian Rhapsody“ über Freddie Mercury und Queen kann man als Kinogänger:in regelmäßig mit musikalischem Filmnachschub rechnen. Ob Elvis' Hüftschwung von Austin Butler in „Elvis“ oder Elton Johns einprägsame Outfits in „Rocketman“ - sie alle erzählen ähnliche Geschichten vom Aufstieg und allzu oft auch vom Niedergang einzelner Musiker:innen oder Bands. Zwar kann das Heimkino bei den wenigsten von uns mit der Tonqualität eines Kinosaals mithalten, aber die oft jahrzehntelangen Karrieren scheinen mir geradezu prädestiniert für eine Darstellung im Serienformat.

Biopics über Musiklegenden in Serie

Danny Boyle zeichnete mit „Pistol“ in einer sechsteiligen Miniserie die Story der englischen Punkband Sex Pistols nach. Wu-Tang Clan-Mastermind RZA erzählte seine Geschichte der neunköpfigen Rap-Gruppe in drei Staffeln. Ursprünglich war ein Kinofilm à la „Straight Outta Compton“ geplant. Stattdessen setzte er sich mit seiner Vision einer groß angelegten Serie durch. Die Serie „Wu-Tang: An American Saga“ schafft es, neben der musikalischen Arbeit auch die individuellen Schicksale der Protagonisten zu schildern. Das funktioniert so gut, dass man nicht einmal die Crew oder Rap mögen muss, um das Drama zu genießen. Ich würde mir mehr solcher Serien wünschen, die das künstlerische Schaffen vertiefen und dabei unterhaltsamer sind als eine Dokumentation. Die Lebensgeschichten von Musiker:innen sind oft vielschichtig und komplex. Serien bieten den nötigen Raum, um die verschiedenen Aspekte zu erforschen. Ganze Staffeln könnten sich der Entstehung eines Albums widmen oder ein Jahrzehnt abbilden. So können auch Motivationen und Hintergründe besser beleuchtet werden. Außerdem können Live-Auftritte, Studioaufnahmen und sogar Videodrehs viel länger gezeigt werden, anstatt mehrere Songs in einem kurzen Medley unterzubringen. Wie Musikgeschichte und persönliches Drama auf packende Weise miteinander verknüpft werden können, zeigte Anfang des Jahres die Musikserie „Daisy Jones & The Six“ über eine fiktive Rockband in den 1970er Jahren. Daisy Jones & The Six Wenn Schauspieler Kingsley Ben-Adir (bekannt aus „Secret Invasion“) nächstes Jahr als Reggae-Legende Bob Marley auf der Kinoleinwand zu sehen sein wird oder Jaafar Jackson seinen verstorbenen Onkel Michael Jackson in dem kommenden Biopic mit dem schlichten Titel "Michael" verkörpert, kann man sich schon jetzt auf eine hastige Rückschau der Musikstars einstellen. Wer weiß, vielleicht bringt ja J.J. Abrams‘ Netflix-Serie über die irische Rockband U2, die gerade in Planung ist, die Wende.

Bilder: Hulu | Amazon Prime Video

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-wir-brauchen-mehr-musik-biopics-in-serie/feed/ 1 192336
Aufreger: Zu wenige Wochentage für zu viele Serien https://www.serieslyawesome.tv/aufreger-zu-wenige-wochentage-fuer-zu-viele-serien/ https://www.serieslyawesome.tv/aufreger-zu-wenige-wochentage-fuer-zu-viele-serien/#respond Sat, 24 Jun 2023 09:39:39 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=191661 Ja, wer kennt es nicht: Du freust dich auf den Feierabend und eine tolle Serie, aber dann fehlt entweder doch die Lust oder die Zeit. Und das Wochenende ist entweder schon mit Freundinnen und Freunden verplant oder ein Familiengeburtstag steht an. Ein Problem, das uns alle betrifft: die wenigen Wochentage. Ja, wir brauchen mehr Wochentage für tolle Serien!

Wie schön war das noch als Kind, als die Schule mittags zu Ende und ein ganzer Nachmittag frei für einen tollen Serienmarathon der damaligen Klassiker war. Und ja, für die Lieblingsserie hatte ich schon ein paar mal krank gemacht. Heute startet die Woche und ehe ich mich auf eine neue Serie einlassen kann, ist schon wieder Wochenende. Dabei liebe ich Serien, hatte in den vergangenen Wochen aber leider viel zu wenig Zeit für den sAWE-Blog und neue Serien ‒ ja, ich habe es nicht einmal geschafft, "The Mandalorian" zu Ende zu schauen. In diesem Blogbeitrag muss jetzt etwas Frust raus, aber gleichzeitig möchte ich auch gemeinsam Wege finden, den Serienabende aufzupeppen und zu retten.

Der Ärger über die wenigen Wochentage

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr eine spannende Serie entdeckt und kaum erwarten könnt, die nächste Folge anzuschauen? Aber dann ist es schon Zeit für das Bett. Die Woche zieht an uns vorbei, und plötzlich ist es schon wieder Freitag. Das bedeutet zwar Freude auf das Wochenende, aber auch weniger Zeit für Serienabende. Warum gibt es nicht mehr Tage in der Woche?

4 tolle Möglichkeiten, Serienabende aufzupeppen

Nun aber genug gejammert. Wie können wir es schaffen, Serien wieder zu einem Erlebnis zu machen und damit den Alltag zu bereichern?

1. Serienabend mit Freunden

Warum allein schauen, wenn man das Erlebnis teilen kann? Regelmäßige Serien-Treffen mit Freundinnen und Freunden, um gemeinsam die Lieblingsserien zu schauen. Dabei kann man diskutieren, spekulieren und sich über den Fortgang der Serie austauschen. Das macht das Serienerlebnis gleich viel intensiver.

2. Serienmarathon-Wochenende

Bewusst Zeit nehmen für ausgiebige Serienmarathons. Blockiert ein Wochenende, bereitet die besten Snacks vor und macht es euch auf dem Sofa gemütlich. Mit genügend Zeit könnt ihr mehrere Folgen oder sogar ganze Staffeln an einem Stück schauen. Ein Paradies für Serienjunkies! Disclaimer: Vergesst nicht, zu duschen und gelegentlich zu lüften ;)

3. Serien und Fitness kombinieren

Ja, genau! Chips und Cola sind zwar lecker, aber auf Dauer nicht empfehlend wert. Wer nach einem Tag am Schreibtisch auch zu wenig Sport macht, kann das auf oder neben dem Sofa nachholen ‒ Serienzeit mit körperlicher Aktivität verbinden. So könnt ihr eure Lieblingsserie genießen und gleichzeitig fit bleiben. Eine Win-win-Situation!

4. Serienabend mit einem Genre-Thema

Dass ich wöchentliche Serien mag, hatte ich bereits erwähnt. Das ist aber auch eine super Möglichkeit, ein ganzes Genre zu erschließen. Wählt ein bestimmtes Thema oder Genre für den Serienabend aus. Ob Krimi am Montag, Science-Fiction am Mittwoch oder Comedy am Donnerstag – ihr könnt eine ganze Nacht dem Thema widmen und verschiedene Serien dazu schauen. Das gibt eurem Abend eine zusätzliche Struktur und sorgt für Abwechslung.

Serien-Tipps an mich?

Nun bin ich gehypt und suche noch nach einer neuen Serie für den perfekten Tagesabschluss. Habt ihr einen Tipp?]]>
Ja, wer kennt es nicht: Du freust dich auf den Feierabend und eine tolle Serie, aber dann fehlt entweder doch die Lust oder die Zeit. Und das Wochenende ist entweder schon mit Freundinnen und Freunden verplant oder ein Familiengeburtstag steht an. Ein Problem, das uns alle betrifft: die wenigen Wochentage. Ja, wir brauchen mehr Wochentage für tolle Serien!

Wie schön war das noch als Kind, als die Schule mittags zu Ende und ein ganzer Nachmittag frei für einen tollen Serienmarathon der damaligen Klassiker war. Und ja, für die Lieblingsserie hatte ich schon ein paar mal krank gemacht. Heute startet die Woche und ehe ich mich auf eine neue Serie einlassen kann, ist schon wieder Wochenende. Dabei liebe ich Serien, hatte in den vergangenen Wochen aber leider viel zu wenig Zeit für den sAWE-Blog und neue Serien ‒ ja, ich habe es nicht einmal geschafft, "The Mandalorian" zu Ende zu schauen. In diesem Blogbeitrag muss jetzt etwas Frust raus, aber gleichzeitig möchte ich auch gemeinsam Wege finden, den Serienabende aufzupeppen und zu retten.

Der Ärger über die wenigen Wochentage

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr eine spannende Serie entdeckt und kaum erwarten könnt, die nächste Folge anzuschauen? Aber dann ist es schon Zeit für das Bett. Die Woche zieht an uns vorbei, und plötzlich ist es schon wieder Freitag. Das bedeutet zwar Freude auf das Wochenende, aber auch weniger Zeit für Serienabende. Warum gibt es nicht mehr Tage in der Woche?

4 tolle Möglichkeiten, Serienabende aufzupeppen

Nun aber genug gejammert. Wie können wir es schaffen, Serien wieder zu einem Erlebnis zu machen und damit den Alltag zu bereichern?

1. Serienabend mit Freunden

Warum allein schauen, wenn man das Erlebnis teilen kann? Regelmäßige Serien-Treffen mit Freundinnen und Freunden, um gemeinsam die Lieblingsserien zu schauen. Dabei kann man diskutieren, spekulieren und sich über den Fortgang der Serie austauschen. Das macht das Serienerlebnis gleich viel intensiver.

2. Serienmarathon-Wochenende

Bewusst Zeit nehmen für ausgiebige Serienmarathons. Blockiert ein Wochenende, bereitet die besten Snacks vor und macht es euch auf dem Sofa gemütlich. Mit genügend Zeit könnt ihr mehrere Folgen oder sogar ganze Staffeln an einem Stück schauen. Ein Paradies für Serienjunkies! Disclaimer: Vergesst nicht, zu duschen und gelegentlich zu lüften ;)

3. Serien und Fitness kombinieren

Ja, genau! Chips und Cola sind zwar lecker, aber auf Dauer nicht empfehlend wert. Wer nach einem Tag am Schreibtisch auch zu wenig Sport macht, kann das auf oder neben dem Sofa nachholen ‒ Serienzeit mit körperlicher Aktivität verbinden. So könnt ihr eure Lieblingsserie genießen und gleichzeitig fit bleiben. Eine Win-win-Situation!

4. Serienabend mit einem Genre-Thema

Dass ich wöchentliche Serien mag, hatte ich bereits erwähnt. Das ist aber auch eine super Möglichkeit, ein ganzes Genre zu erschließen. Wählt ein bestimmtes Thema oder Genre für den Serienabend aus. Ob Krimi am Montag, Science-Fiction am Mittwoch oder Comedy am Donnerstag – ihr könnt eine ganze Nacht dem Thema widmen und verschiedene Serien dazu schauen. Das gibt eurem Abend eine zusätzliche Struktur und sorgt für Abwechslung.

Serien-Tipps an mich?

Nun bin ich gehypt und suche noch nach einer neuen Serie für den perfekten Tagesabschluss. Habt ihr einen Tipp? ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/aufreger-zu-wenige-wochentage-fuer-zu-viele-serien/feed/ 0 191661
Kolumne: Überrasch mich, Netflix! https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-ueberrasch-mich-netflix/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-ueberrasch-mich-netflix/#comments Sun, 18 Jun 2023 06:37:10 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=191262 Da war doch was! Während der Pandemie kamen ein paar schlaue Köpfchen bei Netflix auf die Idee, den "Überrasch mich"- beziehungsweise den "Shuffle"-Button einzuführen: eine Hilfe für Unentschlossene, sich nicht selbst durch das umfangreiche Film- und Serienprogramm kämpfen zu müssen, sondern vom Streaminganbieter etwas serviert zu bekommen. Ich weiß nicht, wie es bei euch aussieht, aber ich habe tatsächlich nur ein einziges Mal auf diesen Button geklickt und mir eine Serie ausspucken lassen. Es war irgendwas, was damals gerade neu gestartet war und worauf ich gar keine Lust hatte. Danach konnte ich die Existenz dieser "Zufallsfunktion" ziemlich gut ignorieren. Und vor ein paar Tagen dachte ich mir: Ich bin so gespannt, was Netflix aktuell für mich aussuchen würde, ich werde der Funktion nochmal eine Chance geben. Aber huch, wo ist sie hin? Einige Klicks und eine kurze Recherche später steht fest: Netflix hat den Button heimlich wieder entfernt und zwar schon Anfang dieses Jahres. Der Grund dafür: Die Nutzer:innen haben die "Überrasch mich"-Funktion wohl einfach nicht verwendet. Überraschung! Schade, gerade jetzt, als ich wirklich gespannt war, was der Dienst für mich im Gepäck hat. Na gut, ist jetzt nicht so, dass ich die Funktion vermissen werde. Aber ich war schon neugierig, was Netflix mir denn mal Neues oder anderes empfehlen würde. Ich stecke nämlich gerade mal wieder in meiner kleinen Bubble aus "Ich muss 'Vikings' mal endlich abschließen", "Ich will nur kurzweilige Coming-of-Age-Serien sehen" und "Ein bisschen Reality TV kann nie schaden" fest. Was macht das denn mit meinem Nutzerinnenprofil? Und kann ein Algorithmus-basiertes System mich überhaupt so richtig überraschen? Ich erinnere mich, dass ich schon das eine oder andere Mal auf der Suche nach einer speziellen Serie war, nicht mehr genau wusste, wonach ich suchen soll und nach einer längeren Weile, die ich mich durch das Menü und sämtliche Kategorien geklickt habe, doch wieder zu den alten Mustern zurückgekehrt bin. Und dann komme ich ab und zu auch noch an der Kategorie "Nochmal ansehen" vorbei und überlege tatsächlich kurz, ob ich nicht doch nochmal für eine Folge in "Breaking Bad" oder ähnliche Klassiker reinschaue. Bei all den Algorithmen, die versuchen, uns Inhalte nach unserem Geschmack und Verhalten auszuspielen - was, zugegebenermaßen, häufig auch erstaunlich gut funktioniert - fehlt es Netflix häufig an innovativen Einschüben, die es schaffen, mich zu überraschen. Am spannendsten finde ich nach wie vor, bei Freund:innen zu sein und die Benutzer:innenoberfläche ihrer Streamingdienste zu erkunden. Da kommen Serien und Filme zum Vorschein, die ich noch nie, also nicht mal in meiner Bedienoberfläche, gesehen habe. Ich kann aber ja auch nicht jedes Mal vor dem eigenen Sofabesuch erstmal irgendwo anders einkehren. Eine neue Idee muss her. Ich hab mir überlegt, dass ich mir einfach mal anschaue, bei welchen Serien und Filmen der prozentuale Anteil der Übereinstimmung mit meinen Interessen besonders niedrig ist. So weit, so gut. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn Netflix glaubt, dass mir eigentlich alles ziemlich gut gefallen könnte. Die ersten Serien und Filme, die ich anklicke, die ich nur anhand ihrer weniger bekannten Titel und eher nicht ansprechenden Vorschaubilder auswähle, haben alle mindestens eine 80%ige Übereinstimmung mit meinen Interessen. Spannend! Aber natürlich auch klar, dass erstmal solche Serien in meine Anzeige rutschen. Bei manchen Serien gibt es leider auch einfach keine Angabe zur Übereinstimmung. Was ich mit ihnen anfangen soll, wird für immer ein Rätsel bleiben. Und dann, nach einigem Klicken und Suchen, werde ich fündig: Die schwedische Miniserie "Quicksand - Im Traum kannst du nicht lügen" (Originaltitel: "Störst av allt") stimmt nur zu 56 Prozent mit meinen Interessen überein. Das reizt mich ja nun schon, mal herauszufinden, was mir daran nicht gefallen könnte. Und vielleicht mag ich's ja sogar! Wird sich meine Watchlist also künftig vielleicht so zusammensetzen? Wird das meine neue Auswahlroutine werden? Den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen, um neue Impulse zu bekommen? Braucht es überhaupt eine neue Routine? Meine Watchlist ist doch eh schon lang genug! Aber wie komme ich dann nur aus meiner Bubble heraus? Ich spiele den Ball wieder an dich, Netflix. Überrasch mich doch mal wieder. So einfach ist mein Geschmack nämlich gar nicht zu durchschauen. Oder doch?

Bilder: Netflix Bedienoberfläche | Netflix | giflytics | NBC

]]>
Da war doch was! Während der Pandemie kamen ein paar schlaue Köpfchen bei Netflix auf die Idee, den "Überrasch mich"- beziehungsweise den "Shuffle"-Button einzuführen: eine Hilfe für Unentschlossene, sich nicht selbst durch das umfangreiche Film- und Serienprogramm kämpfen zu müssen, sondern vom Streaminganbieter etwas serviert zu bekommen. Ich weiß nicht, wie es bei euch aussieht, aber ich habe tatsächlich nur ein einziges Mal auf diesen Button geklickt und mir eine Serie ausspucken lassen. Es war irgendwas, was damals gerade neu gestartet war und worauf ich gar keine Lust hatte. Danach konnte ich die Existenz dieser "Zufallsfunktion" ziemlich gut ignorieren. Und vor ein paar Tagen dachte ich mir: Ich bin so gespannt, was Netflix aktuell für mich aussuchen würde, ich werde der Funktion nochmal eine Chance geben. Aber huch, wo ist sie hin? Einige Klicks und eine kurze Recherche später steht fest: Netflix hat den Button heimlich wieder entfernt und zwar schon Anfang dieses Jahres. Der Grund dafür: Die Nutzer:innen haben die "Überrasch mich"-Funktion wohl einfach nicht verwendet. Überraschung! Schade, gerade jetzt, als ich wirklich gespannt war, was der Dienst für mich im Gepäck hat. Na gut, ist jetzt nicht so, dass ich die Funktion vermissen werde. Aber ich war schon neugierig, was Netflix mir denn mal Neues oder anderes empfehlen würde. Ich stecke nämlich gerade mal wieder in meiner kleinen Bubble aus "Ich muss 'Vikings' mal endlich abschließen", "Ich will nur kurzweilige Coming-of-Age-Serien sehen" und "Ein bisschen Reality TV kann nie schaden" fest. Was macht das denn mit meinem Nutzerinnenprofil? Und kann ein Algorithmus-basiertes System mich überhaupt so richtig überraschen? Ich erinnere mich, dass ich schon das eine oder andere Mal auf der Suche nach einer speziellen Serie war, nicht mehr genau wusste, wonach ich suchen soll und nach einer längeren Weile, die ich mich durch das Menü und sämtliche Kategorien geklickt habe, doch wieder zu den alten Mustern zurückgekehrt bin. Und dann komme ich ab und zu auch noch an der Kategorie "Nochmal ansehen" vorbei und überlege tatsächlich kurz, ob ich nicht doch nochmal für eine Folge in "Breaking Bad" oder ähnliche Klassiker reinschaue. Bei all den Algorithmen, die versuchen, uns Inhalte nach unserem Geschmack und Verhalten auszuspielen - was, zugegebenermaßen, häufig auch erstaunlich gut funktioniert - fehlt es Netflix häufig an innovativen Einschüben, die es schaffen, mich zu überraschen. Am spannendsten finde ich nach wie vor, bei Freund:innen zu sein und die Benutzer:innenoberfläche ihrer Streamingdienste zu erkunden. Da kommen Serien und Filme zum Vorschein, die ich noch nie, also nicht mal in meiner Bedienoberfläche, gesehen habe. Ich kann aber ja auch nicht jedes Mal vor dem eigenen Sofabesuch erstmal irgendwo anders einkehren. Eine neue Idee muss her. Ich hab mir überlegt, dass ich mir einfach mal anschaue, bei welchen Serien und Filmen der prozentuale Anteil der Übereinstimmung mit meinen Interessen besonders niedrig ist. So weit, so gut. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn Netflix glaubt, dass mir eigentlich alles ziemlich gut gefallen könnte. Die ersten Serien und Filme, die ich anklicke, die ich nur anhand ihrer weniger bekannten Titel und eher nicht ansprechenden Vorschaubilder auswähle, haben alle mindestens eine 80%ige Übereinstimmung mit meinen Interessen. Spannend! Aber natürlich auch klar, dass erstmal solche Serien in meine Anzeige rutschen. Bei manchen Serien gibt es leider auch einfach keine Angabe zur Übereinstimmung. Was ich mit ihnen anfangen soll, wird für immer ein Rätsel bleiben. Und dann, nach einigem Klicken und Suchen, werde ich fündig: Die schwedische Miniserie "Quicksand - Im Traum kannst du nicht lügen" (Originaltitel: "Störst av allt") stimmt nur zu 56 Prozent mit meinen Interessen überein. Das reizt mich ja nun schon, mal herauszufinden, was mir daran nicht gefallen könnte. Und vielleicht mag ich's ja sogar! Wird sich meine Watchlist also künftig vielleicht so zusammensetzen? Wird das meine neue Auswahlroutine werden? Den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen, um neue Impulse zu bekommen? Braucht es überhaupt eine neue Routine? Meine Watchlist ist doch eh schon lang genug! Aber wie komme ich dann nur aus meiner Bubble heraus? Ich spiele den Ball wieder an dich, Netflix. Überrasch mich doch mal wieder. So einfach ist mein Geschmack nämlich gar nicht zu durchschauen. Oder doch?

Bilder: Netflix Bedienoberfläche | Netflix | giflytics | NBC

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-ueberrasch-mich-netflix/feed/ 2 191262
Kolumne: Warum wöchentliche Serien besser waren als Binge-Watching https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-warum-woechentliche-serien-besser-waren-als-binge-watching/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-warum-woechentliche-serien-besser-waren-als-binge-watching/#comments Sun, 21 May 2023 06:22:49 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=190148 Das goldene Zeitalter des Binge-Watchings ist schon etwas Tolles. Netflix und Co. verwöhnen uns mit einem endlosen Angebot an Serien, die wir nach Belieben durchsuchen und in einem einzigen Rutsch konsumieren können. Es scheint, als hätten wir die ultimative Freiheit, unsere Lieblingsserien zu sehen. Aber ist das wirklich so toll? Nachdem bereits Fabio in seinem Beitrag etwas Cartoon-Nostalgie hat aufleben lassen und Maik sich über Komplett-Veröffentlichungen von Serien aufgeregt hat, möchte ich heute ebenfalls zurückschauen und eine Gegenbewegung vorschlagen: Weekly Watching! Lasst uns zurückschauen und die guten alten Zeiten der wöchentlichen Serien wieder aufleben lassen. Warum? Hier sind ein paar Gründe, warum das eigentlich besser war:

Erwartung und Vorfreude

Früher, als unsere Lieblingsserien wie "Prison Break" oder "24" wöchentlich ausgestrahlt wurden, konnten wir es kaum erwarten, die nächste Episode zu sehen. Jede Woche waren wir gespannt, wie die Handlung fortschreitet und welche Wendungen uns erwarten. Es war eine Zeit der Vorfreude und des Mitfieberns. Im Gegensatz dazu bietet das Binge-Watching sofortige Befriedigung, aber auch eine gewisse Leere, wenn man eine Serie innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden durchgeschaut hat.

Gemeinschaftserlebnis

Wöchentliche Serien schufen ein Gemeinschaftserlebnis, das wir heute oft vermissen. Wir diskutierten mit Freund:innen, Kolleg:innen und sogar Fremden über die neuesten Entwicklungen in unseren Lieblingsserien. Es gab Raum für Spekulationen, Fantheorien und leidenschaftliche Debatten. Jede Woche versammelten sich Menschen vor dem Fernseher oder am nächsten Tag an der Kaffeemaschine, um den gestrigen Serienabend zu besprechen. Binge-Watching hingegen führt oft dazu, dass man isoliert vor dem Bildschirm sitzt und die soziale Komponente des Seriengenusses verloren geht. Oder schlimmer: Die Gefahr vor Spoiler killt das Seriengequatsche.

Qualität vor Quantität

In der Ära der wöchentlichen Serien lag der Fokus auf Qualität ‒ zumindest meistens. Die Macher hatten Zeit, die Episoden sorgfältig zu gestalten, die Handlung zu entwickeln und Charaktere zum Leben zu erwecken. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Streaming-Plattformen oft darauf, so viele Inhalte wie möglich bereitzustellen, um unsere Aufmerksamkeit zu binden. Stichwort: "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht". Dadurch leidet mitunter die Qualität der einzelnen Serien.

Binge Watching vs. Weekly Watching

Natürlich hat das Binge-Watching auch seine Vorteile. Es ermöglicht uns, unsere Lieblingsserien in unserem eigenen Tempo zu genießen und Serienmarathons abzuhalten, wenn wir es möchten. Es bietet Bequemlichkeit und Flexibilität. Aber warten kann doch so schön sein. Die Wertschätzung für den Moment, wenn die Uhr zur gewohnten Sendezeit schlägt und wir uns auf eine neue Episode freuen. Die Freude, wenn die Cliffhanger-Auflösung endlich kommt und wir gebannt vor dem Bildschirm sitzen. War das denn nicht eigentlich der Grund, warum wir uns in Serien verliebt haben?

Was meint ihr?

Schaut ihr Serien lieber in einer Woche zu Ende oder habt ihr sogar bestimmte Wochentage, an denen ihr eure Lieblingsserie schaut? Schreibt es in die Kommentare!

Bilder: 20th Century Fox Television

]]>
Das goldene Zeitalter des Binge-Watchings ist schon etwas Tolles. Netflix und Co. verwöhnen uns mit einem endlosen Angebot an Serien, die wir nach Belieben durchsuchen und in einem einzigen Rutsch konsumieren können. Es scheint, als hätten wir die ultimative Freiheit, unsere Lieblingsserien zu sehen. Aber ist das wirklich so toll? Nachdem bereits Fabio in seinem Beitrag etwas Cartoon-Nostalgie hat aufleben lassen und Maik sich über Komplett-Veröffentlichungen von Serien aufgeregt hat, möchte ich heute ebenfalls zurückschauen und eine Gegenbewegung vorschlagen: Weekly Watching! Lasst uns zurückschauen und die guten alten Zeiten der wöchentlichen Serien wieder aufleben lassen. Warum? Hier sind ein paar Gründe, warum das eigentlich besser war:

Erwartung und Vorfreude

Früher, als unsere Lieblingsserien wie "Prison Break" oder "24" wöchentlich ausgestrahlt wurden, konnten wir es kaum erwarten, die nächste Episode zu sehen. Jede Woche waren wir gespannt, wie die Handlung fortschreitet und welche Wendungen uns erwarten. Es war eine Zeit der Vorfreude und des Mitfieberns. Im Gegensatz dazu bietet das Binge-Watching sofortige Befriedigung, aber auch eine gewisse Leere, wenn man eine Serie innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden durchgeschaut hat.

Gemeinschaftserlebnis

Wöchentliche Serien schufen ein Gemeinschaftserlebnis, das wir heute oft vermissen. Wir diskutierten mit Freund:innen, Kolleg:innen und sogar Fremden über die neuesten Entwicklungen in unseren Lieblingsserien. Es gab Raum für Spekulationen, Fantheorien und leidenschaftliche Debatten. Jede Woche versammelten sich Menschen vor dem Fernseher oder am nächsten Tag an der Kaffeemaschine, um den gestrigen Serienabend zu besprechen. Binge-Watching hingegen führt oft dazu, dass man isoliert vor dem Bildschirm sitzt und die soziale Komponente des Seriengenusses verloren geht. Oder schlimmer: Die Gefahr vor Spoiler killt das Seriengequatsche.

Qualität vor Quantität

In der Ära der wöchentlichen Serien lag der Fokus auf Qualität ‒ zumindest meistens. Die Macher hatten Zeit, die Episoden sorgfältig zu gestalten, die Handlung zu entwickeln und Charaktere zum Leben zu erwecken. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Streaming-Plattformen oft darauf, so viele Inhalte wie möglich bereitzustellen, um unsere Aufmerksamkeit zu binden. Stichwort: "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht". Dadurch leidet mitunter die Qualität der einzelnen Serien.

Binge Watching vs. Weekly Watching

Natürlich hat das Binge-Watching auch seine Vorteile. Es ermöglicht uns, unsere Lieblingsserien in unserem eigenen Tempo zu genießen und Serienmarathons abzuhalten, wenn wir es möchten. Es bietet Bequemlichkeit und Flexibilität. Aber warten kann doch so schön sein. Die Wertschätzung für den Moment, wenn die Uhr zur gewohnten Sendezeit schlägt und wir uns auf eine neue Episode freuen. Die Freude, wenn die Cliffhanger-Auflösung endlich kommt und wir gebannt vor dem Bildschirm sitzen. War das denn nicht eigentlich der Grund, warum wir uns in Serien verliebt haben?

Was meint ihr?

Schaut ihr Serien lieber in einer Woche zu Ende oder habt ihr sogar bestimmte Wochentage, an denen ihr eure Lieblingsserie schaut? Schreibt es in die Kommentare!

Bilder: 20th Century Fox Television

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-warum-woechentliche-serien-besser-waren-als-binge-watching/feed/ 7 190148
10 Jahre seriesly AWESOME! https://www.serieslyawesome.tv/10-jahre-seriesly-awesome/ https://www.serieslyawesome.tv/10-jahre-seriesly-awesome/#comments Sat, 22 Apr 2023 05:45:53 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=188937 Heute ist ein besonderer Tag. Nein, nicht "Tag der Erde“, noch besonderer! Heute vor zehn Jahren ist seriesly AWESOME offiziell an den Start gegangen (damals mit einem sagenumwobenen Shirt-Gewinnspiel; zuvor hatten wir bereits ein paar Beiträge für den Start angehäuft, unter anderem etwas über Gedanken zu einem Saul-Goodman-Spin-off...). Und nein, die Zeit hat es uns leider nicht zugelassen, etwas Giganto-Großes für uns und euch auf die Beine zu stellen, das diesen Moment gebührend feiert, einen längeren Beitrag soll es dann aber doch geben. Außerdem sitzen wir gerade passend zum Jubiläum mit dem Großteil des Teams zusammen und haben unser erstes Treffen seit Beginn der Pandemie. Das ist doch auch was! Zehn Jahre, krass! Ein ganzes Jahrzehnt Serien-Bloggen, in dem sich einiges getan hat - sowohl auf und hinter dieser Seite als auch auf den TV-Bildschirmen. Wenn man überlegt, was für großartige Serien alleine in der Zeit angefangen UND beendet wurden! Zum Jubiläum machen wir jetzt nicht den großen Rückblick zu den Blog-Beginnen, den gab es ja bereits zum Fünjährigen (mit Einzelbeiträgen zu den Blog-Jahren 2013, 2014, 2015, 2016 und 2017), aber ein paar Zahlen und Einblicke möchte ich euch schon schenken. Und gemeinsam mit euch einen Blick in die Zukunft wagen, wobei wir uns über Rückmeldung von euch freuen würden!

Ein paar Zahlen...

15.913 Beiträge wurden bis dato auf dieser Seite veröffentlicht, was etwa 4,36 Posts pro Tag bedeutet. Insgesamt 34 Autor:innen haben über die Jahre dabei geholfen, den Beitrag mit Inhalten zu befüllen (mal "nur" als Gastautor:in, mal über Jahre hinweg) - an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an all jene, die ihren Teil zu diesem Blog beigetragen haben! Danke an Anna, Ben, Benjamin, Chris, Christina, Claudia, Daniela, Fabio, Falko, Jessica, Jonas, Katja, Kien, Kira, Laura, Leonie, Marco, Martin, Matthias, Melanie, Michael, Mike, Nicky, Nico, Nicola, Nils, Peter, Sascha, Sebastian, Sumit, Susanne, Tim und Tobias. Danke aber natürlich auch an euch, die hier teilweise seit Beginn des Blogs mitlesen! Laut Google Analytics gab es über die Jahre insgesamt 13.844.010 Aufrufe, wobei die durchschnittliche Sitzungszeit mit 58 Sekunden bedeutet, dass ihr summa summarum 25 Jahre, 168 Tage, 10 Stunden und 23 Minuten auf dieser Seite verbracht habt - Wahnsinn! Sonntag ist übrigens allgemein der Aufruf-stärkste Wochentag und 22:00 Uhr eure liebste Stunde, wie es scheint. Zusätzlich gab es 11.906 Kommentare, über die wir uns in der Regel sehr gefreut haben. Gerade das ist nämlich der Hauptgrund gewesen, weshalb die Idee zu seriesly AWESOME einst auf einer Bahnfahrt zur Uni geboren wurde: Austausch unter Gleichgesinnten. Wir wollen euch nicht einfach nur Inhalte vorsetzen, sondern als Serienbegeisterte mit anderen Serienbegeisterten über das reden, diskutieren und fachsimpeln, was wir alle lieben. Oder über das lästern, was nicht so toll anzuschauen ist. Wo wir gerade beim Austausch und Lästern sind...

Feedback?

Wie bereits einige Male geschehen möchten wir diesen besonderen Moment nutzen, um euch um eure Meinung zu fragen. Statt großer Leser:innen-Umfrage im Jahr 2021 einfach "klassisch" über die Kommentarfunktion (oder auch das Kontaktformular, solltet ihr uns eure Meinung nicht-öffentlich mitteilen wollen). Was findet ihr besonders gut oder schlecht an unserem Blog? Von welchen Inhalten hättet ihr gerne mehr, auf welche könnt ihr verzichten? Gibt es etwas, das euch fehlt und das dazu führen würde, dass ihr häufiger die Seite besucht und öfter anderen Leuten davon erzählt oder Inhalte teilt? Wir sind sehr an eurer Meinung interessiert, wobei wir hier nicht "Fishing for Compliments" machen (auch wenn wir uns selbstredend über Gratulationen freuen!). Konstruktive Kritik ist das Beste, was man bekommen kann, um sich zu verbessern, so dass die nächsten zehn Jahre noch besser als die ersten werden mögen!

Ausblick: Die nächsten 10 Jahre?

Hätte mir vor zehn Jahren jemand gesagt, dass wir tatsächlich Zehnjähriges feiern würden, hätte ich mich sehr gefreut. Gerne würden wir mehr machen. Mehr Reviews, mehr Serien abdecken, mehr eigene Inhalte, allgemein mehr Inhalte auf dem Blog, mehr technische Features, mehr Werbung, um die Seite bekannter zu machen - doch leider fehlt uns allgemein die Zeit dazu (oder die Personen). Viele von uns sind beruflich wie privat eingespannt - das geht selbstredend vor. Leider hat sich das in den vergangenen Jahren bei vielen Leuten aus unserem Team immer wieder gehäuft und überschnitten, so dass wir Inhalte auslassen und die Anzahl an Beiträgen zwischenzeitlich verringern mussten. Auch spielen technische Dinge da immer wieder mit rein, die limitieren oder für Ärger sorgen. Aber mit Sicherheit wird sich seriesly AWESOME auch in Zukunft weiter entwickeln. Wir feilen weiter motiviert an neuen Inhalten, kreieren neue Ausgaben altbewährter Reihen wie dem "sAWEntskalender" und leben unsere Serien-Leidenschaft auf dieser Seite aus. Mal schauen, wo uns das hinführt und mal schauen, wie die TV-Welt in zehn Jahren aussieht. Ich wäre sehr happy, wenn es irgendwann einen Beitrag zum 20-jährigen Bestehen der Seite geben würde!

Du willst mitmachen?

Vielleicht möchtest du ja selbst die nächsten zehn Jahre mitprägen? Wir suchen noch immer Autor:innen, die Lust haben, über Serien und Fernsehen zu schreiben. Melde dich gerne bei Interesse!]]>
Heute ist ein besonderer Tag. Nein, nicht "Tag der Erde“, noch besonderer! Heute vor zehn Jahren ist seriesly AWESOME offiziell an den Start gegangen (damals mit einem sagenumwobenen Shirt-Gewinnspiel; zuvor hatten wir bereits ein paar Beiträge für den Start angehäuft, unter anderem etwas über Gedanken zu einem Saul-Goodman-Spin-off...). Und nein, die Zeit hat es uns leider nicht zugelassen, etwas Giganto-Großes für uns und euch auf die Beine zu stellen, das diesen Moment gebührend feiert, einen längeren Beitrag soll es dann aber doch geben. Außerdem sitzen wir gerade passend zum Jubiläum mit dem Großteil des Teams zusammen und haben unser erstes Treffen seit Beginn der Pandemie. Das ist doch auch was! Zehn Jahre, krass! Ein ganzes Jahrzehnt Serien-Bloggen, in dem sich einiges getan hat - sowohl auf und hinter dieser Seite als auch auf den TV-Bildschirmen. Wenn man überlegt, was für großartige Serien alleine in der Zeit angefangen UND beendet wurden! Zum Jubiläum machen wir jetzt nicht den großen Rückblick zu den Blog-Beginnen, den gab es ja bereits zum Fünjährigen (mit Einzelbeiträgen zu den Blog-Jahren 2013, 2014, 2015, 2016 und 2017), aber ein paar Zahlen und Einblicke möchte ich euch schon schenken. Und gemeinsam mit euch einen Blick in die Zukunft wagen, wobei wir uns über Rückmeldung von euch freuen würden!

Ein paar Zahlen...

15.913 Beiträge wurden bis dato auf dieser Seite veröffentlicht, was etwa 4,36 Posts pro Tag bedeutet. Insgesamt 34 Autor:innen haben über die Jahre dabei geholfen, den Beitrag mit Inhalten zu befüllen (mal "nur" als Gastautor:in, mal über Jahre hinweg) - an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an all jene, die ihren Teil zu diesem Blog beigetragen haben! Danke an Anna, Ben, Benjamin, Chris, Christina, Claudia, Daniela, Fabio, Falko, Jessica, Jonas, Katja, Kien, Kira, Laura, Leonie, Marco, Martin, Matthias, Melanie, Michael, Mike, Nicky, Nico, Nicola, Nils, Peter, Sascha, Sebastian, Sumit, Susanne, Tim und Tobias. Danke aber natürlich auch an euch, die hier teilweise seit Beginn des Blogs mitlesen! Laut Google Analytics gab es über die Jahre insgesamt 13.844.010 Aufrufe, wobei die durchschnittliche Sitzungszeit mit 58 Sekunden bedeutet, dass ihr summa summarum 25 Jahre, 168 Tage, 10 Stunden und 23 Minuten auf dieser Seite verbracht habt - Wahnsinn! Sonntag ist übrigens allgemein der Aufruf-stärkste Wochentag und 22:00 Uhr eure liebste Stunde, wie es scheint. Zusätzlich gab es 11.906 Kommentare, über die wir uns in der Regel sehr gefreut haben. Gerade das ist nämlich der Hauptgrund gewesen, weshalb die Idee zu seriesly AWESOME einst auf einer Bahnfahrt zur Uni geboren wurde: Austausch unter Gleichgesinnten. Wir wollen euch nicht einfach nur Inhalte vorsetzen, sondern als Serienbegeisterte mit anderen Serienbegeisterten über das reden, diskutieren und fachsimpeln, was wir alle lieben. Oder über das lästern, was nicht so toll anzuschauen ist. Wo wir gerade beim Austausch und Lästern sind...

Feedback?

Wie bereits einige Male geschehen möchten wir diesen besonderen Moment nutzen, um euch um eure Meinung zu fragen. Statt großer Leser:innen-Umfrage im Jahr 2021 einfach "klassisch" über die Kommentarfunktion (oder auch das Kontaktformular, solltet ihr uns eure Meinung nicht-öffentlich mitteilen wollen). Was findet ihr besonders gut oder schlecht an unserem Blog? Von welchen Inhalten hättet ihr gerne mehr, auf welche könnt ihr verzichten? Gibt es etwas, das euch fehlt und das dazu führen würde, dass ihr häufiger die Seite besucht und öfter anderen Leuten davon erzählt oder Inhalte teilt? Wir sind sehr an eurer Meinung interessiert, wobei wir hier nicht "Fishing for Compliments" machen (auch wenn wir uns selbstredend über Gratulationen freuen!). Konstruktive Kritik ist das Beste, was man bekommen kann, um sich zu verbessern, so dass die nächsten zehn Jahre noch besser als die ersten werden mögen!

Ausblick: Die nächsten 10 Jahre?

Hätte mir vor zehn Jahren jemand gesagt, dass wir tatsächlich Zehnjähriges feiern würden, hätte ich mich sehr gefreut. Gerne würden wir mehr machen. Mehr Reviews, mehr Serien abdecken, mehr eigene Inhalte, allgemein mehr Inhalte auf dem Blog, mehr technische Features, mehr Werbung, um die Seite bekannter zu machen - doch leider fehlt uns allgemein die Zeit dazu (oder die Personen). Viele von uns sind beruflich wie privat eingespannt - das geht selbstredend vor. Leider hat sich das in den vergangenen Jahren bei vielen Leuten aus unserem Team immer wieder gehäuft und überschnitten, so dass wir Inhalte auslassen und die Anzahl an Beiträgen zwischenzeitlich verringern mussten. Auch spielen technische Dinge da immer wieder mit rein, die limitieren oder für Ärger sorgen. Aber mit Sicherheit wird sich seriesly AWESOME auch in Zukunft weiter entwickeln. Wir feilen weiter motiviert an neuen Inhalten, kreieren neue Ausgaben altbewährter Reihen wie dem "sAWEntskalender" und leben unsere Serien-Leidenschaft auf dieser Seite aus. Mal schauen, wo uns das hinführt und mal schauen, wie die TV-Welt in zehn Jahren aussieht. Ich wäre sehr happy, wenn es irgendwann einen Beitrag zum 20-jährigen Bestehen der Seite geben würde!

Du willst mitmachen?

Vielleicht möchtest du ja selbst die nächsten zehn Jahre mitprägen? Wir suchen noch immer Autor:innen, die Lust haben, über Serien und Fernsehen zu schreiben. Melde dich gerne bei Interesse! ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/10-jahre-seriesly-awesome/feed/ 1 188937
Kolumne: Was wurde aus den Samstagmorgen Cartoons? https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-was-wurde-aus-den-samstagmorgen-cartoons/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-was-wurde-aus-den-samstagmorgen-cartoons/#comments Sun, 26 Feb 2023 08:01:12 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=186416 Es ist Samstagmorgen und meine Eltern haben gerade das Haus verlassen um zum Einkaufen zu fahren. Ich schleiche mich mit einer Schüssel zuckerüberzogener Frühstücksflocken ins Wohnzimmer und schalte den Röhrenfernseher ein, denn im neuen Kabelfernsehen warten aufregende Zeichentrickwelten auf mich, die meine Fantasie anregen. Stundenlang folge ich den Abenteuern der Bande um Scooby-Doo, fiebere mit James Bond Jr. mit oder lache über die Samurai Pizza Cats. Oft verbringe ich den ganzen Morgen vor dem Bildschirm und nehme sogar das Mittagessen vor den bunten Bewegtbildern zu mir. Selbst heute noch pflege ich diese Tradition und starte, wenn möglich, mit einer Animationsserie ins Wochenende. Derzeit ist es die Netflix-Serie „My Dad the Bounty Hunter“, die mich in fremde Welten entführt. Ganz solange wie damals sitze ich zwar nicht mehr vor dem Fernseher, aber diese Gepflogenheit knüpft immer noch an das Wohlgefühl von einst an. Heute halten nur die Öffentlich-Rechtlichen und der Spartensender Super RTL am Kinderprogramm am Samstagmorgen fest und bieten mit „Bibi und Tina“ und „PAW Patrol“ eher Unterhaltung für die ganz Kleinen. Doch woran liegt es, dass sich das Programm geändert hat? Vorweg: Es hat ökonomische Gründe.

Die Geschichte des Samstagmorgen Kinderprogramms

Um die Entwicklung des Samstagmorgen-Fernsehens für Kinder besser zu begreifen bedarf es einen Blick über den Atlantik. In den 1940ern wurden Zeichentrickepisoden im Kino im Vorprogramm gezeigt. Als in den 1950ern die ersten Fernsehapparate Einzug in die Haushalte hielten, musste das Programm gefüllt werden. Für den zunächst aus Werbesicht als unbedeutend betrachteten Samstagmorgen sammelte man Wiederholungen der Zeichentrickfolgen, die man aus den Lichtspielhäusern kannte. In den 60ern wurden die schwarz-weiß Fernseher nach und nach von Farbfernsehern abgelöst und neue Inhalte, darunter „Familie Feuerstein“ oder „Scooby-Doo, wo bist du?“, kamen ins Programm. Die farbenfrohen Geschichten lockten die jungen Zuschauer:innen vor die Mattscheibe und schon bald erkannten Werbetreibende welch enormes Potenzial darin schlummerte. Die Kids konsumierten stundenlang Serien und konnten in den Werbepausen mit für sie passenden Werbespots gefüttert werden. Der Plan ging auf und vor allem die Spielzeugindustrie profitierte davon. In den 70ern gingen Elternverbände auf die Barrikaden, sodass es zu einigen Regularien kam. So mussten fortan die Serien beispielsweise pädagogisch wertvolle Inhalte vorweisen und Werbung von Produkten zu Serien nicht direkt in unmittelbarer Nähe der Sendung laufen. Ihren Höhepunkt fand dieses absurde Phänomen in den 80ern. Formate wie „He-Man and the Masters of the Universe“ oder „Transformers” wurden einzig und allein produziert um Spielzeug zu verkaufen. Mit der Verbreitung des Kabelfernsehens und des Pay-TVs in den 90ern und weiteren Regulierungen verschob sich das Ganze aber. Die Pay-TV-Sender nahmen es mit den Vorgaben nicht ganz so genau. Das Publikum wanderte ab. Außerdem boomte der Videomarkt und Videospielkonsolen boten neue Unterhaltungsmöglichkeiten für Kids. Und so zogen sich die Werbetreibenden langsam zurück, da das Geschäft nicht mehr lukrativ genug erschien.

Heutige Sehgewohnheiten

Heute besteht nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder nicht mehr die Notwendigkeit sich zu einer bestimmten Zeit vor den Fernseher zu setzen, um die Lieblingsserie zu schauen. Sie sind, wie wir, ihre eigenen Programmdirektor:innen und stellen sich ihre Sendungen so zusammen, wie sie es wollen. Ob auf Netflix, YouTube oder sonst wo, die gewünschten Serien lassen sich jederzeit über das Tablet oder das Handy abrufen. Trotz der Bequemlichkeit alles jederzeit schauen zu können, mag ich es dennoch an meiner Samstagmorgenroutine festzuhalten. Man merkt, die Industrie war erfolgreich und hat meine Sehgewohnheiten deutlich geprägt. Wie schaut es bei euch aus?

Bilder: jcomp | Netflix | CBS

]]>
Es ist Samstagmorgen und meine Eltern haben gerade das Haus verlassen um zum Einkaufen zu fahren. Ich schleiche mich mit einer Schüssel zuckerüberzogener Frühstücksflocken ins Wohnzimmer und schalte den Röhrenfernseher ein, denn im neuen Kabelfernsehen warten aufregende Zeichentrickwelten auf mich, die meine Fantasie anregen. Stundenlang folge ich den Abenteuern der Bande um Scooby-Doo, fiebere mit James Bond Jr. mit oder lache über die Samurai Pizza Cats. Oft verbringe ich den ganzen Morgen vor dem Bildschirm und nehme sogar das Mittagessen vor den bunten Bewegtbildern zu mir. Selbst heute noch pflege ich diese Tradition und starte, wenn möglich, mit einer Animationsserie ins Wochenende. Derzeit ist es die Netflix-Serie „My Dad the Bounty Hunter“, die mich in fremde Welten entführt. Ganz solange wie damals sitze ich zwar nicht mehr vor dem Fernseher, aber diese Gepflogenheit knüpft immer noch an das Wohlgefühl von einst an. Heute halten nur die Öffentlich-Rechtlichen und der Spartensender Super RTL am Kinderprogramm am Samstagmorgen fest und bieten mit „Bibi und Tina“ und „PAW Patrol“ eher Unterhaltung für die ganz Kleinen. Doch woran liegt es, dass sich das Programm geändert hat? Vorweg: Es hat ökonomische Gründe.

Die Geschichte des Samstagmorgen Kinderprogramms

Um die Entwicklung des Samstagmorgen-Fernsehens für Kinder besser zu begreifen bedarf es einen Blick über den Atlantik. In den 1940ern wurden Zeichentrickepisoden im Kino im Vorprogramm gezeigt. Als in den 1950ern die ersten Fernsehapparate Einzug in die Haushalte hielten, musste das Programm gefüllt werden. Für den zunächst aus Werbesicht als unbedeutend betrachteten Samstagmorgen sammelte man Wiederholungen der Zeichentrickfolgen, die man aus den Lichtspielhäusern kannte. In den 60ern wurden die schwarz-weiß Fernseher nach und nach von Farbfernsehern abgelöst und neue Inhalte, darunter „Familie Feuerstein“ oder „Scooby-Doo, wo bist du?“, kamen ins Programm. Die farbenfrohen Geschichten lockten die jungen Zuschauer:innen vor die Mattscheibe und schon bald erkannten Werbetreibende welch enormes Potenzial darin schlummerte. Die Kids konsumierten stundenlang Serien und konnten in den Werbepausen mit für sie passenden Werbespots gefüttert werden. Der Plan ging auf und vor allem die Spielzeugindustrie profitierte davon. In den 70ern gingen Elternverbände auf die Barrikaden, sodass es zu einigen Regularien kam. So mussten fortan die Serien beispielsweise pädagogisch wertvolle Inhalte vorweisen und Werbung von Produkten zu Serien nicht direkt in unmittelbarer Nähe der Sendung laufen. Ihren Höhepunkt fand dieses absurde Phänomen in den 80ern. Formate wie „He-Man and the Masters of the Universe“ oder „Transformers” wurden einzig und allein produziert um Spielzeug zu verkaufen. Mit der Verbreitung des Kabelfernsehens und des Pay-TVs in den 90ern und weiteren Regulierungen verschob sich das Ganze aber. Die Pay-TV-Sender nahmen es mit den Vorgaben nicht ganz so genau. Das Publikum wanderte ab. Außerdem boomte der Videomarkt und Videospielkonsolen boten neue Unterhaltungsmöglichkeiten für Kids. Und so zogen sich die Werbetreibenden langsam zurück, da das Geschäft nicht mehr lukrativ genug erschien.

Heutige Sehgewohnheiten

Heute besteht nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder nicht mehr die Notwendigkeit sich zu einer bestimmten Zeit vor den Fernseher zu setzen, um die Lieblingsserie zu schauen. Sie sind, wie wir, ihre eigenen Programmdirektor:innen und stellen sich ihre Sendungen so zusammen, wie sie es wollen. Ob auf Netflix, YouTube oder sonst wo, die gewünschten Serien lassen sich jederzeit über das Tablet oder das Handy abrufen. Trotz der Bequemlichkeit alles jederzeit schauen zu können, mag ich es dennoch an meiner Samstagmorgenroutine festzuhalten. Man merkt, die Industrie war erfolgreich und hat meine Sehgewohnheiten deutlich geprägt. Wie schaut es bei euch aus?

Bilder: jcomp | Netflix | CBS

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-was-wurde-aus-den-samstagmorgen-cartoons/feed/ 2 186416
Kolumne: Wie viel Serienkonsum ist zu viel? https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-wie-viel-serienkonsum-ist-zu-viel/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-wie-viel-serienkonsum-ist-zu-viel/#respond Sun, 29 Jan 2023 17:01:56 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=185523 Ihr habt das mit Sicherheit in eurem Leben schon das eine oder andere Mal gehört oder vielleicht sogar zu jemandem gesagt: Wenn du noch mehr Fernsehen schaust, bekommst du viereckige Augen! Also wenn das wahr wäre, hätte ich sowas von viereckige Augen. Eigentlich wäre dann alles an meinem Körper viereckig. Es wissen vermutlich alle, dass die Behauptung, die Veränderung der Form der Augen hinge mit dem Ausmaß des Fernsehschauens zusammen, nur ein Mythos ist. Warnen soll dieser vor allem Kleinkinder, nicht nur vor dem Fernseher rumzuhängen, sondern auch mal etwas anderes zu machen. Rausgehen zum Beispiel. Natürlich sollten wir alle nicht nur vor dem TV rumlungern und uns in andere Welten fliehen. Eine gute Mischung aus Bewegung, frischer Luft, sozialen Kontakten und Unterhaltung ist immer angebracht. Aber ich habe das Gefühl, dass der Drohspruch - der wohlbemerkt mir selbst von meinen Eltern eigentlich nie gesagt wurde - mein Leben lang ein bisschen was hinterlassen hat, einfach nur durch die bloße Existenz. Nämlich ein schlechtes Gewissen. Früher war das stundenlange interessiert Fernsehen etwas schwerer als heute. Da musste man entweder nehmen, was im Fernsehen lief (und die vielen langen Werbeunterbrechungen über sich ergehen lassen) oder aber den aufwendigeren Weg gehen, in eine Videothek zu fahren, sich VHS Kassetten und DVDs auszuleihen oder das Lieblingsprogramm aus dem TV mitzuschneiden, um bloß nichts zu verpassen. Richtig bingen konnte man früher somit nur, wenn man ordentlich vorgesorgt hatte. Mit einer großen Filmsammlung, Serien-DVD-Boxen oder Sonderausstrahlungen im TV. Und dennoch habe ich früher SO viel Fern geschaut. Durch die Streamingdienste ist es mittlerweile das Einfachste überhaupt, im Sofa zu versinken und den ganzen Tag das Lieblingsprogramm in sich aufzusaugen. Doch erinnert euch mal an euren letzten Serienmarathon zurück. War der nur mit guten Gefühlen verbunden (von den Rückenschmerzen vom nur auf dem Sofa liegen mal abgesehen)? Wenn ich mit Freund:innen, Kolleg:innen, Familie oder Bekannten darüber spreche, wie schnell man dann doch eine neue Staffel von Serie XY eingesogen, am besten direkt am ersten Veröffentlichungswochenende alles weggesuchtet hat, dann passiert das immer auch mit etwas Scham. Nicht selten wird die Stimme leiser oder es fällt der beiläufige Satz "Das darf man fast gar nicht erzählen, aber ich bin mit der Staffel schon durch". Natürlich ist das meistens überhaupt nicht kritisch. Was soll's, wenn das eine Wochenende dann der Fokus auf dem Sofa und dem TV lag? In unserer durchoptimierten, effizienzgetriebenen und leistungsorientierten Welt, gönnen wir uns solche Pausen insgesamt doch eh viel zu wenig. Warum müssen wir uns also dafür schämen, dass wir uns einen ganzen Tag oder ein Wochenende genau das gegönnt haben, was uns unterhalten hat? Genau, müssen wir doch überhaupt nicht! Lasst uns doch einfach künftig erhobenen Hauptes darüber sprechen, wie gut wir uns unterhalten gefühlt haben, dass wir die neue Serie oder Staffel in einem Stück verschlungen haben! Dass wir es lieben, den Abend nach einem langen Arbeitstag mit einer Serie ausklingen zu lassen. Dass wir uns auch im Urlaub die Zeit nehmen, die neuen Folgen der Lieblingsserie zu schauen, weil wir es wollen und weil es uns Spaß macht. Solange wir uns nicht drinnen vergraben und nie wieder rausgehen oder nie wieder mit anderen Menschen sprechen, ist Serienkonsum doch etwas Schönes, das ich persönlich um nichts in der Welt hergeben wollen würde. Also, ich nehme es mir fest vor: Ab jetzt habe ich kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich mir ein Wochenende voller Serien gönne. Denn wie schade wäre es, sich dadurch den Spaß daran zu nehmen? Wie geht es euch da? Werdet ihr beim oder nach dem Serien-Bingen manchmal vom schlechten Gewissen geplagt oder seid ihr die "erhobenen-Hauptes-Fraktion"? Erzählt es mir gerne in den Kommentaren.

Bilder: Netflix | Vidme | Paramount | NBC | CBS]]> Ihr habt das mit Sicherheit in eurem Leben schon das eine oder andere Mal gehört oder vielleicht sogar zu jemandem gesagt: Wenn du noch mehr Fernsehen schaust, bekommst du viereckige Augen! Also wenn das wahr wäre, hätte ich sowas von viereckige Augen. Eigentlich wäre dann alles an meinem Körper viereckig. Es wissen vermutlich alle, dass die Behauptung, die Veränderung der Form der Augen hinge mit dem Ausmaß des Fernsehschauens zusammen, nur ein Mythos ist. Warnen soll dieser vor allem Kleinkinder, nicht nur vor dem Fernseher rumzuhängen, sondern auch mal etwas anderes zu machen. Rausgehen zum Beispiel. Natürlich sollten wir alle nicht nur vor dem TV rumlungern und uns in andere Welten fliehen. Eine gute Mischung aus Bewegung, frischer Luft, sozialen Kontakten und Unterhaltung ist immer angebracht. Aber ich habe das Gefühl, dass der Drohspruch - der wohlbemerkt mir selbst von meinen Eltern eigentlich nie gesagt wurde - mein Leben lang ein bisschen was hinterlassen hat, einfach nur durch die bloße Existenz. Nämlich ein schlechtes Gewissen. Früher war das stundenlange interessiert Fernsehen etwas schwerer als heute. Da musste man entweder nehmen, was im Fernsehen lief (und die vielen langen Werbeunterbrechungen über sich ergehen lassen) oder aber den aufwendigeren Weg gehen, in eine Videothek zu fahren, sich VHS Kassetten und DVDs auszuleihen oder das Lieblingsprogramm aus dem TV mitzuschneiden, um bloß nichts zu verpassen. Richtig bingen konnte man früher somit nur, wenn man ordentlich vorgesorgt hatte. Mit einer großen Filmsammlung, Serien-DVD-Boxen oder Sonderausstrahlungen im TV. Und dennoch habe ich früher SO viel Fern geschaut. Durch die Streamingdienste ist es mittlerweile das Einfachste überhaupt, im Sofa zu versinken und den ganzen Tag das Lieblingsprogramm in sich aufzusaugen. Doch erinnert euch mal an euren letzten Serienmarathon zurück. War der nur mit guten Gefühlen verbunden (von den Rückenschmerzen vom nur auf dem Sofa liegen mal abgesehen)? Wenn ich mit Freund:innen, Kolleg:innen, Familie oder Bekannten darüber spreche, wie schnell man dann doch eine neue Staffel von Serie XY eingesogen, am besten direkt am ersten Veröffentlichungswochenende alles weggesuchtet hat, dann passiert das immer auch mit etwas Scham. Nicht selten wird die Stimme leiser oder es fällt der beiläufige Satz "Das darf man fast gar nicht erzählen, aber ich bin mit der Staffel schon durch". Natürlich ist das meistens überhaupt nicht kritisch. Was soll's, wenn das eine Wochenende dann der Fokus auf dem Sofa und dem TV lag? In unserer durchoptimierten, effizienzgetriebenen und leistungsorientierten Welt, gönnen wir uns solche Pausen insgesamt doch eh viel zu wenig. Warum müssen wir uns also dafür schämen, dass wir uns einen ganzen Tag oder ein Wochenende genau das gegönnt haben, was uns unterhalten hat? Genau, müssen wir doch überhaupt nicht! Lasst uns doch einfach künftig erhobenen Hauptes darüber sprechen, wie gut wir uns unterhalten gefühlt haben, dass wir die neue Serie oder Staffel in einem Stück verschlungen haben! Dass wir es lieben, den Abend nach einem langen Arbeitstag mit einer Serie ausklingen zu lassen. Dass wir uns auch im Urlaub die Zeit nehmen, die neuen Folgen der Lieblingsserie zu schauen, weil wir es wollen und weil es uns Spaß macht. Solange wir uns nicht drinnen vergraben und nie wieder rausgehen oder nie wieder mit anderen Menschen sprechen, ist Serienkonsum doch etwas Schönes, das ich persönlich um nichts in der Welt hergeben wollen würde. Also, ich nehme es mir fest vor: Ab jetzt habe ich kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich mir ein Wochenende voller Serien gönne. Denn wie schade wäre es, sich dadurch den Spaß daran zu nehmen? Wie geht es euch da? Werdet ihr beim oder nach dem Serien-Bingen manchmal vom schlechten Gewissen geplagt oder seid ihr die "erhobenen-Hauptes-Fraktion"? Erzählt es mir gerne in den Kommentaren.

Bilder: Netflix | Vidme | Paramount | NBC | CBS ]]> https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-wie-viel-serienkonsum-ist-zu-viel/feed/ 0 185523 Haben Serien ihren Wert verloren? https://www.serieslyawesome.tv/haben-serien-ihren-wert-verloren/ https://www.serieslyawesome.tv/haben-serien-ihren-wert-verloren/#comments Sun, 06 Nov 2022 13:24:00 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=177420 Serien sind toll. Darauf können wir uns als Autor:innen und Leser:innen eines Serien-Blogs vermutlich einigen. Serien sind an sich auch toller im Zeitverlauf geworden. Das betrifft nicht nur die Produktionsqualität, die mittlerweile auf auf Film-Niveau anbelangt ist, sondern auch die Akzeptanz in der breiten Masse der Gesellschaft, die ebenso auf Film-Niveau angelangt ist (beide Aspekte bedingen sich gegenseitig). Wenn Serien doch sowohl für sich betrachtet als auch in der Gesellschaft einen objektiv betrachtet höheren Wert als vor sagen wir mal zehn Jahren besitzen, sollte man die in der Überschrift aufgestellte Frage klar mit "Nein, im Gegenteil" beantworten können, oder? Nein, im Gegenteil. Mir geht es um den Nachhall einer einzelnen Produktion.

Zu großes Angebot

Ist die Bedeutung von Serien im Ganzen gestiegen, so sinkt der Stellenwert einer einzelnen Serie(nstaffel) meiner Ansicht nach seit geraumer Zeit enorm. Das liegt zum einen am irrsinnig groß gewordenen Angebot. Fabio hat sich bereits 2020 gefragt, wer das alles schauen soll? Eine US-Studie aus diesem Jahr schätzt, dass jede Person im Durschnitt(!) 290 Filme oder Serien im Jahr schaut. Da dürfte auch das kurze Reinzappen gelten, aber insgesamt sollen 437 Stunden, also 18 Tage, gestreamt werden. Und doch hat man das Gefühl, nicht mithalten zu können, selbst, wenn man seinen Konsum auf nur noch vermeintlich gute Formate reduziert. Ich habe das in der Vergangenheit bereits mit dem Musikkonsum verglichen, der früher (Boomer-Alert!) ein überschaubarer Kosmos aus der örtlichen Musikabteilung im Elektronikladen sowie dem Musikfernsehen war. Da dachte man, alles im Blick zu haben und sich aus den 100 Prozent das heraus zu picken, was man interessant findet. Unwissend, dass die 100 Prozent eigentlich nur ein Bruchteil sämtlicher Musik ist. Die ist dank Globalisierung und dem Internet heute für alle frei zugänglich und schon geht der Überblick verloren. Vor allem aber gibt es so weniger überlappende Inhalte. Haben früher auf dem Schulhof alle über die gleiche Fernsehsendung gesprochen, haben jetzt alle ihre eigenen Geheimtipps. Auch wenn mehr Leute mehr Serien schauen, gibt es immer weniger Produktionen, die von "allen" geschaut werden. Entsprechend gibt es weniger "Ich will auch mitreden!“-Söge, die andere zum Anschauen aktivieren und weniger Austausch untereinander.

Zu kurze Zyklen

Komplettveröffentlichungen fand ich bereits 2015 scheiße und mittlerweile wird mehr als deutlich, dass sich meine Befürchtungen bewahrheitet haben. Wöchentlich werden mehrere Serienstaffeln veröffentlicht, die direkt vom Publikum verschlungen werden. Selbst mit etwas Promo-Vorlaufzeit und einer gewissen Hype-Phase nach Veröffentlichung halten sich Serien lediglich wenige Wochen im Fokus der Aufmerksamkeit, ehe bereits das nächste Highlight folgt. Das macht nicht nur die Serienkultur rund um das eigentliche Anschauen zunichte, sondern auch den Stellenwert der einzelnen Produktion. Da wurde viel Geld für eine hochwertige technische Umsetzung, einen hochkarätigen Cast und aufmerksamkeitsstarkes Marketing ausgegeben, nur um nach zwei Wochen vom Comeback der Teletubbies oder so zur Seite gestoßen zu werden. Die Aufmerksamkeits-Zyklen unserer Zeit sind eh deutlich geschrumpft, das wirkt sich auch auf den Serienkonsum aus. [php function=1] Mittlerweile arbeitet selbst Netflix daran, Inhalte zumindest in mehrere Teile aufzusplitten und denkt öffentlich über die Einführung eines Wochenmodelles nach, das meiner Meinung nach bei Apple TV+ und vor allem Disney+ viel besser funktioniert, um Serien über einen längeren Zeitraum präsent zu halten.

Zu frühe Absetzungen

Haben Serien uns früher über Jahre hinweg begleitet, setzt vor allem Netflix auf ein erbarmungsloses Absetzungs-Schema. Performen noch so namhafte und groß angelegte Produktionen nicht direkt, werden sie gecancelled. Egal, mit welchem Cliffhanger und Ausblick man die Zuschauenden sitzen lässt. Was zählt, sind die Daten, und die sagen, dass viele neue Produktionen mit ein oder zwei Staffeln weitaus besser funktionieren als wenigere Originals, die über einen längeren Zeitraum laufen und nach und nach Zuschauer:innen verlieren. Klar, etwas Neues kann man immer als aufregend frisch bewerben und zumindest für eine Folge werden etliche Leute einschalten. Mit Sicherheit handelt es sich nicht bei allen der über 80 abgesetzten Serien auf Netflix um minderwertige Produktionen (außer "Resident Evil" natürlich...). Letztlich wird so aber ebenfalls der Wert einer jeden einzelnen Serie verringert. Wenn Serien nicht abgeschlossen werden können, sind sie auch erzählerisch nicht als vollwertig zu erachten. Und mittlerweile weiß ich von vielen Leuten, die eigentlich interessante neue Serien erst anfangen, wenn sie komplett abgeschlossen oder zumindest die offizielle Bestätigung erfolgt ist, dass sie komplett abgedreht werden wird.

Schenkt Serien eure Wertschätzung!

Gegen die global-strategischen Entwicklungen kann man wenig machen. "Der Markt regelt das“ würde eine unsympathische Blockier-Partei jetzt sagen. Mehr Beliebtheit führt zu mehr Inhalten, mehr Inhalte führen zu einem geringeren Wert des einzelnen Inhaltes. Das ist so. Aber vielleicht können wir für uns selbst dem ein bisschen entgegenwirken. Gebt einzelnen Serien über einen längeren Zeitraum mehr Aufmerksamkeit, statt so viele wie möglich für ein paar Folgen anzuschauen. Hetzt euch nicht selbst mit einer utopisch langen Watchlist, die ihr stressig nebenher abarbeitet, sondern nehmt euch Zeit, um Serien gebührend zu konsumieren. Schenkt auch der Arbeit, die viele Leute in sie gesteckt haben, Beachtung. Teilt Serien, die ihr gut findet, mit Freunden. Und schätzt euch glücklich, dass wir in einer Zeit leben, in denen viele tolle und hochwertige Serien zugegen sind. Auch wenn es Nachteile mit sich bringt, aber letztlich sind wir alle für unseren eigenen Serien-Konsum verantwortlich.

Basis-Foto für das Artikelbild: Victória Kubiaki, GIFs: NBC & Apple TV+

]]>
Serien sind toll. Darauf können wir uns als Autor:innen und Leser:innen eines Serien-Blogs vermutlich einigen. Serien sind an sich auch toller im Zeitverlauf geworden. Das betrifft nicht nur die Produktionsqualität, die mittlerweile auf auf Film-Niveau anbelangt ist, sondern auch die Akzeptanz in der breiten Masse der Gesellschaft, die ebenso auf Film-Niveau angelangt ist (beide Aspekte bedingen sich gegenseitig). Wenn Serien doch sowohl für sich betrachtet als auch in der Gesellschaft einen objektiv betrachtet höheren Wert als vor sagen wir mal zehn Jahren besitzen, sollte man die in der Überschrift aufgestellte Frage klar mit "Nein, im Gegenteil" beantworten können, oder? Nein, im Gegenteil. Mir geht es um den Nachhall einer einzelnen Produktion.

Zu großes Angebot

Ist die Bedeutung von Serien im Ganzen gestiegen, so sinkt der Stellenwert einer einzelnen Serie(nstaffel) meiner Ansicht nach seit geraumer Zeit enorm. Das liegt zum einen am irrsinnig groß gewordenen Angebot. Fabio hat sich bereits 2020 gefragt, wer das alles schauen soll? Eine US-Studie aus diesem Jahr schätzt, dass jede Person im Durschnitt(!) 290 Filme oder Serien im Jahr schaut. Da dürfte auch das kurze Reinzappen gelten, aber insgesamt sollen 437 Stunden, also 18 Tage, gestreamt werden. Und doch hat man das Gefühl, nicht mithalten zu können, selbst, wenn man seinen Konsum auf nur noch vermeintlich gute Formate reduziert. Ich habe das in der Vergangenheit bereits mit dem Musikkonsum verglichen, der früher (Boomer-Alert!) ein überschaubarer Kosmos aus der örtlichen Musikabteilung im Elektronikladen sowie dem Musikfernsehen war. Da dachte man, alles im Blick zu haben und sich aus den 100 Prozent das heraus zu picken, was man interessant findet. Unwissend, dass die 100 Prozent eigentlich nur ein Bruchteil sämtlicher Musik ist. Die ist dank Globalisierung und dem Internet heute für alle frei zugänglich und schon geht der Überblick verloren. Vor allem aber gibt es so weniger überlappende Inhalte. Haben früher auf dem Schulhof alle über die gleiche Fernsehsendung gesprochen, haben jetzt alle ihre eigenen Geheimtipps. Auch wenn mehr Leute mehr Serien schauen, gibt es immer weniger Produktionen, die von "allen" geschaut werden. Entsprechend gibt es weniger "Ich will auch mitreden!“-Söge, die andere zum Anschauen aktivieren und weniger Austausch untereinander.

Zu kurze Zyklen

Komplettveröffentlichungen fand ich bereits 2015 scheiße und mittlerweile wird mehr als deutlich, dass sich meine Befürchtungen bewahrheitet haben. Wöchentlich werden mehrere Serienstaffeln veröffentlicht, die direkt vom Publikum verschlungen werden. Selbst mit etwas Promo-Vorlaufzeit und einer gewissen Hype-Phase nach Veröffentlichung halten sich Serien lediglich wenige Wochen im Fokus der Aufmerksamkeit, ehe bereits das nächste Highlight folgt. Das macht nicht nur die Serienkultur rund um das eigentliche Anschauen zunichte, sondern auch den Stellenwert der einzelnen Produktion. Da wurde viel Geld für eine hochwertige technische Umsetzung, einen hochkarätigen Cast und aufmerksamkeitsstarkes Marketing ausgegeben, nur um nach zwei Wochen vom Comeback der Teletubbies oder so zur Seite gestoßen zu werden. Die Aufmerksamkeits-Zyklen unserer Zeit sind eh deutlich geschrumpft, das wirkt sich auch auf den Serienkonsum aus. [php function=1] Mittlerweile arbeitet selbst Netflix daran, Inhalte zumindest in mehrere Teile aufzusplitten und denkt öffentlich über die Einführung eines Wochenmodelles nach, das meiner Meinung nach bei Apple TV+ und vor allem Disney+ viel besser funktioniert, um Serien über einen längeren Zeitraum präsent zu halten.

Zu frühe Absetzungen

Haben Serien uns früher über Jahre hinweg begleitet, setzt vor allem Netflix auf ein erbarmungsloses Absetzungs-Schema. Performen noch so namhafte und groß angelegte Produktionen nicht direkt, werden sie gecancelled. Egal, mit welchem Cliffhanger und Ausblick man die Zuschauenden sitzen lässt. Was zählt, sind die Daten, und die sagen, dass viele neue Produktionen mit ein oder zwei Staffeln weitaus besser funktionieren als wenigere Originals, die über einen längeren Zeitraum laufen und nach und nach Zuschauer:innen verlieren. Klar, etwas Neues kann man immer als aufregend frisch bewerben und zumindest für eine Folge werden etliche Leute einschalten. Mit Sicherheit handelt es sich nicht bei allen der über 80 abgesetzten Serien auf Netflix um minderwertige Produktionen (außer "Resident Evil" natürlich...). Letztlich wird so aber ebenfalls der Wert einer jeden einzelnen Serie verringert. Wenn Serien nicht abgeschlossen werden können, sind sie auch erzählerisch nicht als vollwertig zu erachten. Und mittlerweile weiß ich von vielen Leuten, die eigentlich interessante neue Serien erst anfangen, wenn sie komplett abgeschlossen oder zumindest die offizielle Bestätigung erfolgt ist, dass sie komplett abgedreht werden wird.

Schenkt Serien eure Wertschätzung!

Gegen die global-strategischen Entwicklungen kann man wenig machen. "Der Markt regelt das“ würde eine unsympathische Blockier-Partei jetzt sagen. Mehr Beliebtheit führt zu mehr Inhalten, mehr Inhalte führen zu einem geringeren Wert des einzelnen Inhaltes. Das ist so. Aber vielleicht können wir für uns selbst dem ein bisschen entgegenwirken. Gebt einzelnen Serien über einen längeren Zeitraum mehr Aufmerksamkeit, statt so viele wie möglich für ein paar Folgen anzuschauen. Hetzt euch nicht selbst mit einer utopisch langen Watchlist, die ihr stressig nebenher abarbeitet, sondern nehmt euch Zeit, um Serien gebührend zu konsumieren. Schenkt auch der Arbeit, die viele Leute in sie gesteckt haben, Beachtung. Teilt Serien, die ihr gut findet, mit Freunden. Und schätzt euch glücklich, dass wir in einer Zeit leben, in denen viele tolle und hochwertige Serien zugegen sind. Auch wenn es Nachteile mit sich bringt, aber letztlich sind wir alle für unseren eigenen Serien-Konsum verantwortlich.

Basis-Foto für das Artikelbild: Victória Kubiaki, GIFs: NBC & Apple TV+

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/haben-serien-ihren-wert-verloren/feed/ 5 177420
Kommentar: True Crime bitte immer als Doku produzieren https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-true-crime-bitte-immer-als-doku-produzieren/ https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-true-crime-bitte-immer-als-doku-produzieren/#comments Sun, 09 Oct 2022 08:55:20 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=175840 Der Gedanke kam mir bei der ersten Folge der Netflix-Serie "Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story", denn True Crime gehört eigentlich zu meinen Lieblingsgenres. Aber schon nach den ersten 20 Minuten hatte ich ein Gefühl: So wirklich packt mich die Geschichte rund den echten Serienmörder Jeffrey Dahmer nicht. Aber warum nicht? Es lag nicht an der schauspielerischen Leistung von Evan Peters, der den abgestumpften und kaltblütigen Charakter des Mörders eigentlich ziemlich gut verkörpert. Auch Shaun Brown zeigte als auserwähltes Opfer die ganze Bandbreite aus erster Zuneigung, späterer Furcht und schließlich panischer Angst. Und dennoch war es schwer, emotional in die Geschichte einzutauchen, wenn der Hinterkopf die Szenen als Inszenierung sieht ‒ das warme und dennoch düstere Licht, die drapierte Wohnung, der Kamerafokus auf das Messer ‒ all das fühlt sich dann doch nicht so echt an.

Reale Aufnahmen, reale Leute

Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte die True-Crime-Serie auch ein fiktionaler Krimi sein. Aber genau diese Echtheit macht für mich den Reiz an wahren Kriminalfällen aus. Da wäre zum Beispiel die packende Geschichte des "Night Stalker", bei dem schon ein Blick ins Gesicht des Serienkillers Richard Ramirez reicht, damit sich die Nackenhaare aufstellen. Und auch "American Murder: The Family Next Door" kommt ohne perfekt ausgeleuchtete Inszenierungen aus. Alleine das unschuldig wirkende Interview von Chris Watts, der später seine Frau und seine Kinder umbringt, ist vor allem eins: authentisch.

Opfer wirken mit

Die Geschichten selbst können noch so spannend sein, für mich kommen erst mit den Erzählungen der Opfer und Angehörigen richtig Emotionen auf. Wenn sie anfangen zu erzählen, wirkt der Raum gleich viel kleiner, während das Schlucken beim bloßen Zuhören schwerfällt. Wie bei Callie Quinn, die in "Worst Roomate Ever" von ihrem Treffen mit Youssef Khater erzählt, der sie in einer alten Autowerkstatt unter einem Haufen Planen und Asche lebendig begraben wollte.

Polizeiarbeit steht im Mittelpunkt

Gerade True-Crime-Fälle bieten sich dafür an, um auch einen kleinen Blick hinter die Polizeiuniform zu erhalten und die eigene Spürnase anzuschmeißen. Wie konnte ein Serienmörder so lange auf freiem Fuß bleiben? Welche Tipps und Strategien hatte die Polizei, um den Täter zu fassen? Gerade die Interviews und Kommentare von Detektives, die an diesen Fällen arbeiteten, lassen den eigenen Film abspielen ‒ emotionaler und authentischer als eine nachgestellte Szene oder Serie je sein könnte. Seit 7. Oktober ist die Dokumentation zum Dahmer-Fall "Conversations with a Killer: The Jeffrey Dahmer Tapes" auf Netflix verfügbar. Da kann ich gleich mal schauen, ob der Fall für mich als Doku wirklich besser funktioniert...

Bilder: Netflix]]> Der Gedanke kam mir bei der ersten Folge der Netflix-Serie "Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story", denn True Crime gehört eigentlich zu meinen Lieblingsgenres. Aber schon nach den ersten 20 Minuten hatte ich ein Gefühl: So wirklich packt mich die Geschichte rund den echten Serienmörder Jeffrey Dahmer nicht. Aber warum nicht? Es lag nicht an der schauspielerischen Leistung von Evan Peters, der den abgestumpften und kaltblütigen Charakter des Mörders eigentlich ziemlich gut verkörpert. Auch Shaun Brown zeigte als auserwähltes Opfer die ganze Bandbreite aus erster Zuneigung, späterer Furcht und schließlich panischer Angst. Und dennoch war es schwer, emotional in die Geschichte einzutauchen, wenn der Hinterkopf die Szenen als Inszenierung sieht ‒ das warme und dennoch düstere Licht, die drapierte Wohnung, der Kamerafokus auf das Messer ‒ all das fühlt sich dann doch nicht so echt an.

Reale Aufnahmen, reale Leute

Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte die True-Crime-Serie auch ein fiktionaler Krimi sein. Aber genau diese Echtheit macht für mich den Reiz an wahren Kriminalfällen aus. Da wäre zum Beispiel die packende Geschichte des "Night Stalker", bei dem schon ein Blick ins Gesicht des Serienkillers Richard Ramirez reicht, damit sich die Nackenhaare aufstellen. Und auch "American Murder: The Family Next Door" kommt ohne perfekt ausgeleuchtete Inszenierungen aus. Alleine das unschuldig wirkende Interview von Chris Watts, der später seine Frau und seine Kinder umbringt, ist vor allem eins: authentisch.

Opfer wirken mit

Die Geschichten selbst können noch so spannend sein, für mich kommen erst mit den Erzählungen der Opfer und Angehörigen richtig Emotionen auf. Wenn sie anfangen zu erzählen, wirkt der Raum gleich viel kleiner, während das Schlucken beim bloßen Zuhören schwerfällt. Wie bei Callie Quinn, die in "Worst Roomate Ever" von ihrem Treffen mit Youssef Khater erzählt, der sie in einer alten Autowerkstatt unter einem Haufen Planen und Asche lebendig begraben wollte.

Polizeiarbeit steht im Mittelpunkt

Gerade True-Crime-Fälle bieten sich dafür an, um auch einen kleinen Blick hinter die Polizeiuniform zu erhalten und die eigene Spürnase anzuschmeißen. Wie konnte ein Serienmörder so lange auf freiem Fuß bleiben? Welche Tipps und Strategien hatte die Polizei, um den Täter zu fassen? Gerade die Interviews und Kommentare von Detektives, die an diesen Fällen arbeiteten, lassen den eigenen Film abspielen ‒ emotionaler und authentischer als eine nachgestellte Szene oder Serie je sein könnte. Seit 7. Oktober ist die Dokumentation zum Dahmer-Fall "Conversations with a Killer: The Jeffrey Dahmer Tapes" auf Netflix verfügbar. Da kann ich gleich mal schauen, ob der Fall für mich als Doku wirklich besser funktioniert...

Bilder: Netflix ]]> https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-true-crime-bitte-immer-als-doku-produzieren/feed/ 3 175840 Kolumne: Streamingdienste laufen den Kinos den Rang ab https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-streamingdienste-laufen-den-kinos-den-rang-ab/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-streamingdienste-laufen-den-kinos-den-rang-ab/#comments Sun, 11 Sep 2022 07:06:24 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=174089 Ich liebe es ins Kino zu gehen. Ich erinnere mich heute noch an meinen ersten Besuch im Lichtspielhaus, an lange Filmnächte in verqualmten Sälen, etliche Filmmarathons, Stargäste zu Premieren, IMAX-Vorstellungen und so viel mehr. Erinnert ihr euch noch an die erste Serie, die ihr im TV gesehen habt, den ersten Film, den ihr auf dem neuen Flachbildfernseher abgespielt habt oder das erste Format, dass ihr euch auf einem der zahlreichen Streamingdiensten ausgesucht habt? – Wohl eher nicht. Vor der Pandemie habe ich meinem örtlichen Kino mindestens einmal pro Woche einen Besuch abgestattet. Während des Lockdowns zählte das Kino zu den Dingen, die ich neben den sozialen Kontakten am meisten vermisst habe. Und doch ist die Rückkehr in die Vorführräume nicht ganz so euphorisch ausgefallen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Doch woran liegt das?

Hat das Kino ausgedient?

Bereits in den 1950ern als TV-Geräte Einzug in die Privathaushalte hielten, sah man schon das Ende des Kinozeitalters gekommen. Das Spiel wiederholte sich mit der steigenden Verbreitung des Videorekorders in den 1980ern und der Einführung der DVD Anfang der 2000er. Dennoch ließ sich das Kino nicht erschüttern und kam immer wieder mit neuen Einfällen daher, wie beispielsweise der 3-D-Technik, um das Publikum erneut in die Säle zu locken. Doch mit der Verbreitung der Streamingdienste scheint das Kino ein ernstzunehmendes Problem bekommen zu haben. Dabei sollte vielleicht zwischen einer Zeit vor und nach Corona unterschieden werden. Vor der Pandemie konnte die deutsche Kinolandschaft mit rund 120 Millionen Besucher:innen im Jahr rechnen. In 2021 gingen hierzulande gerade mal 42,1 Millionen Menschen ins Kino. (Quelle: insidekino). Trotz erneuter Öffnungen scheint es in 2022 nur wenig besser auszusehen. Im ersten Halbjahr waren 25,6 Millionen Leute im Kino. Ich glaube zwar, dass eine Koexistenz durchaus möglich ist, denn viele werden an Serien und Filme erst durch die hippen Streamingdienste herangeführt und können so für das Medium Film allgemein begeistert werden. Allerdings reduziert sich bei mir und wie es scheint auch bei vielen anderen auch die Häufigkeit in der man ins Kino geht. Unsere Zeit ist nun mal begrenzt.

Wo ist das Problem?

Großen Überraschungen sind im Kino rar geworden. Die Studios setzen auf risikoarme Stoffe und produzieren Fortsetzungen, Prequels und sonstige Franchise-Themen, die sich auch über die Kinotheke hinaus gut vermarkten lassen. Filme wie „Everything Everywhere All At Once“ oder jüngst „Nope“ sind eher die Ausnahme. Stattdessen gibt‘s noch einen Superhelden- und Dinofilm, noch eine Til Schweiger-Schmonzette und noch einen weiteren Kartoffelstampfknödelquatsch. Hinzu kommt eine verkürzte Auswertungszeit. Disney, und dazu zählen Marvel, Star Wars, Pixar und die Produktionen der 20th Century Studios, bietet seine Filme beispielsweise nur wenige Monate nach Kinostart auch im Abo auf dem hauseigenen Streamingdienst an. Wer auf der Suche nach originellen und anspruchsvollen Geschichten ist, wird inzwischen eher bei den zahlreichen Serien auf Netflix und Co. fündig als im Kino. Auch an Star-Power mangelt es den TV-Serien inzwischen nicht mehr. Mir ist aber auch aufgefallen, dass ich von dem „Gemeinschaftserlebnis“ Kino nicht mehr viel halte. Ich kann mich an kaum einen Kinobesuch in den letzten Monaten erinnern, indem nicht irgendeiner permanent das Gesehene kommentieren musste oder seinem Sitznachbarn die komplette Handlung der vorangegangenen Filme erklärt hat. Das zieht einen unnötig aus dem Geschehen heraus und mindert das Sehvergnügen enorm. Gleiches gilt für das ständige Aufleuchten von Handydisplays. Da fällt mir die Entscheidung auf der Couch zu bleiben und in Ruhe meine Serien zu schauen deutlich leichter. Die Kinos lassen sich aber immer wieder etwas Neues einfallen. Derzeit sind Events außerhalb des regulären Programms sehr beliebt. So werden alte Klassiker wiederaufgeführt und besondere Filme mit anschließenden Diskussionsrunden angereichert. An diesem Wochenende wird beispielsweise deutschlandweit in teilnehmenden Kinos zum Kinofest geladen, bei dem es vergünstigten Eintritt und je nach Kino auch noch etwas zu Gewinnen gibt. Ähnlich wie bei einem Konzert- oder Theaterbesuch soll Kino als Ereignis wahrgenommen werden. Ob man das jede Woche braucht oder vielleicht doch nur als gelegentliches Highlight, wird sich zeigen.

Bilder: Denise Jans | Amazon Prime Video | ABC

]]>
Ich liebe es ins Kino zu gehen. Ich erinnere mich heute noch an meinen ersten Besuch im Lichtspielhaus, an lange Filmnächte in verqualmten Sälen, etliche Filmmarathons, Stargäste zu Premieren, IMAX-Vorstellungen und so viel mehr. Erinnert ihr euch noch an die erste Serie, die ihr im TV gesehen habt, den ersten Film, den ihr auf dem neuen Flachbildfernseher abgespielt habt oder das erste Format, dass ihr euch auf einem der zahlreichen Streamingdiensten ausgesucht habt? – Wohl eher nicht. Vor der Pandemie habe ich meinem örtlichen Kino mindestens einmal pro Woche einen Besuch abgestattet. Während des Lockdowns zählte das Kino zu den Dingen, die ich neben den sozialen Kontakten am meisten vermisst habe. Und doch ist die Rückkehr in die Vorführräume nicht ganz so euphorisch ausgefallen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Doch woran liegt das?

Hat das Kino ausgedient?

Bereits in den 1950ern als TV-Geräte Einzug in die Privathaushalte hielten, sah man schon das Ende des Kinozeitalters gekommen. Das Spiel wiederholte sich mit der steigenden Verbreitung des Videorekorders in den 1980ern und der Einführung der DVD Anfang der 2000er. Dennoch ließ sich das Kino nicht erschüttern und kam immer wieder mit neuen Einfällen daher, wie beispielsweise der 3-D-Technik, um das Publikum erneut in die Säle zu locken. Doch mit der Verbreitung der Streamingdienste scheint das Kino ein ernstzunehmendes Problem bekommen zu haben. Dabei sollte vielleicht zwischen einer Zeit vor und nach Corona unterschieden werden. Vor der Pandemie konnte die deutsche Kinolandschaft mit rund 120 Millionen Besucher:innen im Jahr rechnen. In 2021 gingen hierzulande gerade mal 42,1 Millionen Menschen ins Kino. (Quelle: insidekino). Trotz erneuter Öffnungen scheint es in 2022 nur wenig besser auszusehen. Im ersten Halbjahr waren 25,6 Millionen Leute im Kino. Ich glaube zwar, dass eine Koexistenz durchaus möglich ist, denn viele werden an Serien und Filme erst durch die hippen Streamingdienste herangeführt und können so für das Medium Film allgemein begeistert werden. Allerdings reduziert sich bei mir und wie es scheint auch bei vielen anderen auch die Häufigkeit in der man ins Kino geht. Unsere Zeit ist nun mal begrenzt.

Wo ist das Problem?

Großen Überraschungen sind im Kino rar geworden. Die Studios setzen auf risikoarme Stoffe und produzieren Fortsetzungen, Prequels und sonstige Franchise-Themen, die sich auch über die Kinotheke hinaus gut vermarkten lassen. Filme wie „Everything Everywhere All At Once“ oder jüngst „Nope“ sind eher die Ausnahme. Stattdessen gibt‘s noch einen Superhelden- und Dinofilm, noch eine Til Schweiger-Schmonzette und noch einen weiteren Kartoffelstampfknödelquatsch. Hinzu kommt eine verkürzte Auswertungszeit. Disney, und dazu zählen Marvel, Star Wars, Pixar und die Produktionen der 20th Century Studios, bietet seine Filme beispielsweise nur wenige Monate nach Kinostart auch im Abo auf dem hauseigenen Streamingdienst an. Wer auf der Suche nach originellen und anspruchsvollen Geschichten ist, wird inzwischen eher bei den zahlreichen Serien auf Netflix und Co. fündig als im Kino. Auch an Star-Power mangelt es den TV-Serien inzwischen nicht mehr. Mir ist aber auch aufgefallen, dass ich von dem „Gemeinschaftserlebnis“ Kino nicht mehr viel halte. Ich kann mich an kaum einen Kinobesuch in den letzten Monaten erinnern, indem nicht irgendeiner permanent das Gesehene kommentieren musste oder seinem Sitznachbarn die komplette Handlung der vorangegangenen Filme erklärt hat. Das zieht einen unnötig aus dem Geschehen heraus und mindert das Sehvergnügen enorm. Gleiches gilt für das ständige Aufleuchten von Handydisplays. Da fällt mir die Entscheidung auf der Couch zu bleiben und in Ruhe meine Serien zu schauen deutlich leichter. Die Kinos lassen sich aber immer wieder etwas Neues einfallen. Derzeit sind Events außerhalb des regulären Programms sehr beliebt. So werden alte Klassiker wiederaufgeführt und besondere Filme mit anschließenden Diskussionsrunden angereichert. An diesem Wochenende wird beispielsweise deutschlandweit in teilnehmenden Kinos zum Kinofest geladen, bei dem es vergünstigten Eintritt und je nach Kino auch noch etwas zu Gewinnen gibt. Ähnlich wie bei einem Konzert- oder Theaterbesuch soll Kino als Ereignis wahrgenommen werden. Ob man das jede Woche braucht oder vielleicht doch nur als gelegentliches Highlight, wird sich zeigen.

Bilder: Denise Jans | Amazon Prime Video | ABC

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-streamingdienste-laufen-den-kinos-den-rang-ab/feed/ 2 174089
Sky hat endlich auch Fußball-Expertinnen im Einsatz! https://www.serieslyawesome.tv/sky-hat-endlich-auch-fussball-expertinnen-im-einsatz/ https://www.serieslyawesome.tv/sky-hat-endlich-auch-fussball-expertinnen-im-einsatz/#comments Sun, 14 Aug 2022 07:05:35 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=172439 Vor wenigen Wochen hat die Europameisterschaft der Damen gezeigt, dass Fußball auch Millionen Menschen vor die Bildschirme ziehen und begeistern kann, wenn Frauen dagegen treten. Die deutsche Mannschaft war schon immer recht erfolgreich in internationalen Turnieren, meist belief sich die allgemeine Aufmerksamkeit jedoch lediglich auf vereinzelte Schlagzeilen in der Zeitung. Mittlerweile hat der Sport aber gewaltige Entwicklungsschritte gemacht - auf wie neben dem Platz. Entsprechend viel Hoffnung hatte ich nach Abpfiff des EM-Finales, dass es sich nicht wieder nur um ein schnell in Vergessenheit geratenes Zwischenfeuer gehandelt haben würde. Vergangenes Wochenende wurde ich im Zuge des Bundesliga-Auftaktes dann positiv überrascht. Nicht nur, weil mein BVB sich mit einer eifrigen Leistung einen Sieg gegen Leverkusen holen konnte, sondern auch, weil Julia Simic zugegen war. Ich bin (abseits des noch sehr frischen BVB-Damen-Projektes und vereinzelter EM-Momente) jetzt nicht wirklich im Frauenfußball bewandert, weshalb mir Name und Gesicht erstmal wenig gesagt hatte, aber die ehemalige FC-Bayern-Spielerin wird fortan regelmäßig (im Wechsel mit Tabea Kemme, 1. FFC Turbine Potsdam) als Expertin die Topspiele der Bundesliga begleiten. https://twitter.com/juliasimic/status/1556016619876491266 Der Schritt, Frauen auf diese Expert:innen-Position zu besetzen, ist meiner Meinung nach längst überfällig gewesen! Ja, Sky hatte zuvor immer mal wieder Moderatorinnen wie z.B. Esther Sedlaczek im Zuge der Bundesliga-Übertragungen vor der Kamera stehen, die auch durchaus mit Fachwissen aufzuwarten wussten, aber leider gibt es da noch immer einen großen Teil der stereotypischen, männlichen Fußball-Fan-Schar, die da gekonnt drüber hinweg hören kann und will. Für die handelt es sich dann schlimmstenfalls um "was für die Augen“, genau wie wenn eine Frau aus dem Profi-Bereich "Losfee" bei der Auslosung einer DFB-Pokalrunde spielen darf. Mit dieser Expertinnen-Rolle bekommen jetzt aber nicht nur Frauen allgemein im Fußball öffentlichkeitswirksam mehr Gewicht verliehen, sondern auch dem Frauen-Fußball im Speziellen. Einige der Klischee-Fußball-Männer werden mit der Zeit zuhören und bemerken, dass doch tatsächlich auch Frauen Ahnung von Fußball haben können! Denn sind wir mal ehrlich: Was Lothar Matthäus da seit Jahren abliefert, war zwischenzeitlich ziemlich grenzwertig. Am vergangenen Samstag hat Julia Simic jedenfalls vom Trio (neben Matthäus war Moderator Sebastian Hellmann dabei) den direktesten und kompetentesten Eindruck hinterlassen. Vielleicht noch etwas aufgeregt und schnellredend, aber insgesamt ein Auftritt, der frischen Wind reingebracht hat. Hoffentlich nicht nur in die Sendung selbst, sondern auch in die Gesellschaft!]]> Vor wenigen Wochen hat die Europameisterschaft der Damen gezeigt, dass Fußball auch Millionen Menschen vor die Bildschirme ziehen und begeistern kann, wenn Frauen dagegen treten. Die deutsche Mannschaft war schon immer recht erfolgreich in internationalen Turnieren, meist belief sich die allgemeine Aufmerksamkeit jedoch lediglich auf vereinzelte Schlagzeilen in der Zeitung. Mittlerweile hat der Sport aber gewaltige Entwicklungsschritte gemacht - auf wie neben dem Platz. Entsprechend viel Hoffnung hatte ich nach Abpfiff des EM-Finales, dass es sich nicht wieder nur um ein schnell in Vergessenheit geratenes Zwischenfeuer gehandelt haben würde. Vergangenes Wochenende wurde ich im Zuge des Bundesliga-Auftaktes dann positiv überrascht. Nicht nur, weil mein BVB sich mit einer eifrigen Leistung einen Sieg gegen Leverkusen holen konnte, sondern auch, weil Julia Simic zugegen war. Ich bin (abseits des noch sehr frischen BVB-Damen-Projektes und vereinzelter EM-Momente) jetzt nicht wirklich im Frauenfußball bewandert, weshalb mir Name und Gesicht erstmal wenig gesagt hatte, aber die ehemalige FC-Bayern-Spielerin wird fortan regelmäßig (im Wechsel mit Tabea Kemme, 1. FFC Turbine Potsdam) als Expertin die Topspiele der Bundesliga begleiten. https://twitter.com/juliasimic/status/1556016619876491266 Der Schritt, Frauen auf diese Expert:innen-Position zu besetzen, ist meiner Meinung nach längst überfällig gewesen! Ja, Sky hatte zuvor immer mal wieder Moderatorinnen wie z.B. Esther Sedlaczek im Zuge der Bundesliga-Übertragungen vor der Kamera stehen, die auch durchaus mit Fachwissen aufzuwarten wussten, aber leider gibt es da noch immer einen großen Teil der stereotypischen, männlichen Fußball-Fan-Schar, die da gekonnt drüber hinweg hören kann und will. Für die handelt es sich dann schlimmstenfalls um "was für die Augen“, genau wie wenn eine Frau aus dem Profi-Bereich "Losfee" bei der Auslosung einer DFB-Pokalrunde spielen darf. Mit dieser Expertinnen-Rolle bekommen jetzt aber nicht nur Frauen allgemein im Fußball öffentlichkeitswirksam mehr Gewicht verliehen, sondern auch dem Frauen-Fußball im Speziellen. Einige der Klischee-Fußball-Männer werden mit der Zeit zuhören und bemerken, dass doch tatsächlich auch Frauen Ahnung von Fußball haben können! Denn sind wir mal ehrlich: Was Lothar Matthäus da seit Jahren abliefert, war zwischenzeitlich ziemlich grenzwertig. Am vergangenen Samstag hat Julia Simic jedenfalls vom Trio (neben Matthäus war Moderator Sebastian Hellmann dabei) den direktesten und kompetentesten Eindruck hinterlassen. Vielleicht noch etwas aufgeregt und schnellredend, aber insgesamt ein Auftritt, der frischen Wind reingebracht hat. Hoffentlich nicht nur in die Sendung selbst, sondern auch in die Gesellschaft! ]]> https://www.serieslyawesome.tv/sky-hat-endlich-auch-fussball-expertinnen-im-einsatz/feed/ 2 172439 Kolumne: Das fabelhafte Leben eines Serien-Bloggers https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-das-fabelhafte-leben-eines-serien-bloggers/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-das-fabelhafte-leben-eines-serien-bloggers/#respond Sun, 19 Jun 2022 09:21:08 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=166678 Es ist Samstagmorgen und ich habe eben das einstündige Making-Of zur Marvel-Serie „Moon Knight“ auf Disney+ angesehen. Ich mag diese Beiträge, die hinter die Kulissen blicken lassen und das Handwerk dahinter beleuchten. Seit DVDs immer mehr in Vergessenheit geraten, gibt es ausführliches Bonusmaterial immer seltener. Einzig Disney legt im Nachgang an eine große Serie immer noch gerne etwas Behind-the-Scenes-Footage ins Programm. Für einen Serienfan wie mich, sind solche Features super spannend. Daher möchte ich euch ebenfalls mit hinter die Kulissen nehmen und euch einen kurzen persönlichen Einblick in meine Schreibarbeit gewähren. Was macht ein Serien-Blogger? Wir bei seriesly AWESOME arbeiten am Blog ausschließlich in unserer Freizeit und gehen alle an ganz unterschiedlichen Orten im Lande eigentlich einem anderen Tagewerk nach. Was uns verbindet ist natürlich die Begeisterung für Serien und darüber zu schreiben. Wenn ich beispielsweise einen tollen Trailer sichte oder einen witzigen Beitrag zu einer Serie finde, dann teile ich den genauso mit euch, wie meine persönliche Meinung zu einzelnen Folgen und Staffeln in einer Review. News und Trailer werden uns auch regelmäßig von den Presseagenturen der jeweiligen Sender und Streamingdienste zugespielt. Für Reviews schaue ich die besprochenen Formate in den meisten Fällen zeitgleich mit euch zum Starttermin auf den gängigen Streamingplattformen. Manchmal gibt es auch vorab Screener. Und so toll ich das finde, dass ich mir manches Serienhighlight vor dem offiziellen Start ansehen kann, umso ernüchternder ist das Sehvergnügen. Für „Ms. Marvel“ beispielsweise habe ich einen Screener am Wochenende vor dem Start erhalten. Innerhalb von 72 Stunden hatte ich dann die Möglichkeit die verfügbaren Folgen anzuschauen. Hier waren es die ersten beiden Episoden, während bei „Moon Knight“ oder „Hawkeye“ sogar ganze vier von sechs Folgen abrufbar waren. Nach einer mehrfachen Authentifizierung gelangt man auf ein Presseportal, auf dem ausschließlich die zur Verfügung stehenden Folgen angespielt werden können. Das Ganze funktioniert bei mir auch nur auf dem Computer und leider nicht über mein Smart TV. Dennoch rutsche ich gebannt hin und her, um mir einen ersten Eindruck zu machen. Mr. Robot Das ärgerliche ist, dass aus Sicherheitsgründen das Bild mit einem Wasserzeichen versehen ist. Über den ganzen Bildschirm ist entweder mein Name oder meine E-Mailadresse eingeblendet, was nicht nur nervig ist, sondern tatsächliche auch einzelne Gesichtsausdrücke und Details überdeckt. Ich hatte auch schon Screener zu Episoden, die noch nicht final abgenommen wurden. So waren beispielsweise im Hintergrund noch Greenscreens auszumachen. Zeitangaben oder Ähnliches am unteren Bildrand sind auch nicht unüblich. Mit ein paar Notizen mache ich mich dann ans Schreiben der Review, wobei für den Veröffentlichungszeitpunkt die vorgegebenen Embargos eingehalten werden müssen. Das erklärt auch, weshalb häufig Reviews zeitgleich im Netz erscheinen. Der Ort des Verfassens ist in der Regel auch kein hippes Café oder Diner, sondern schlicht mein Schreibtisch daheim. Zwar ist der ein und andere Beitrag auch schon während einer längeren Bahnfahrt entstanden, aber das ist eher die Ausnahme. Die Gelegenheit seine Serienstars zu treffen kommt Gelegentlich auch vor. Wir werden regelmäßig zu Interviews eingeladen, aber die finden meist tagsüber via Zoom statt, sodass zumindest ich in den wenigsten Fällen Zeit dafür habe. Vor der Pandemie gab es dann aber doch hin und wieder Einladungen zu persönlichen Gesprächen. So lud Netflix im Sommer 2018 zum Start der 2. Staffel von „Luke Cage“ und der finalen Season von „Arrested Develpement“ einige Schreiberlinge nach London ein. Ich konnte aus unserem Team zur Premiere anreisen und wenn "Arrested Development"-Darsteller Jeffrey Tambor sich nicht so unanständig am Set verhalten hätte, dann wäre auch der Cast anwesend gewesen. Tags drauf konnte ich immerhin bei einem Roundtable mit internationalen Redakteur:innen meine Fragen an den „Cowboy Bebop“-Star Mustafa Shakir richten. Luke Cage Rosario Dawson, die ebenfalls für ein Gespräch zur Verfügung stehen sollte, hatte leider kurzfristig abgesagt. Spaß hat der Trip dennoch gemacht. Genauso wie unsere Besuche beim jährlichen Seriencamp in München. In diesem Jahr werden die Veranstalter:innen vom 6. bis 9. Oktober auch wieder ein Festival in Präsenz ausrichten. Das Camp ist übrigens auch für die Öffentlichkeit zugänglich und dazu noch kostenlos. Also wenn ihr in der Nähe seid, dann schaut doch vorbei. Wir nutzen die Gelegenheit auch immer für ein Teamtreffen und um neue Serienperlen zu entdecken. Ansonsten treffe ich in regelmäßigen Abständen meine Teamkolleg:innen virtuell. Alle paar Wochen tauschen wir uns über Neuheiten und redaktionelle Inhalte aus. Wenn du jetzt denkst, dass das genau das Richtige für dich ist, dann folge doch unserem Aufruf und werde Teil unseres kleinen Teams von Serienliebhaber:innen.

Bilder: The CW | USA Network | Disney

]]>
Es ist Samstagmorgen und ich habe eben das einstündige Making-Of zur Marvel-Serie „Moon Knight“ auf Disney+ angesehen. Ich mag diese Beiträge, die hinter die Kulissen blicken lassen und das Handwerk dahinter beleuchten. Seit DVDs immer mehr in Vergessenheit geraten, gibt es ausführliches Bonusmaterial immer seltener. Einzig Disney legt im Nachgang an eine große Serie immer noch gerne etwas Behind-the-Scenes-Footage ins Programm. Für einen Serienfan wie mich, sind solche Features super spannend. Daher möchte ich euch ebenfalls mit hinter die Kulissen nehmen und euch einen kurzen persönlichen Einblick in meine Schreibarbeit gewähren. Was macht ein Serien-Blogger? Wir bei seriesly AWESOME arbeiten am Blog ausschließlich in unserer Freizeit und gehen alle an ganz unterschiedlichen Orten im Lande eigentlich einem anderen Tagewerk nach. Was uns verbindet ist natürlich die Begeisterung für Serien und darüber zu schreiben. Wenn ich beispielsweise einen tollen Trailer sichte oder einen witzigen Beitrag zu einer Serie finde, dann teile ich den genauso mit euch, wie meine persönliche Meinung zu einzelnen Folgen und Staffeln in einer Review. News und Trailer werden uns auch regelmäßig von den Presseagenturen der jeweiligen Sender und Streamingdienste zugespielt. Für Reviews schaue ich die besprochenen Formate in den meisten Fällen zeitgleich mit euch zum Starttermin auf den gängigen Streamingplattformen. Manchmal gibt es auch vorab Screener. Und so toll ich das finde, dass ich mir manches Serienhighlight vor dem offiziellen Start ansehen kann, umso ernüchternder ist das Sehvergnügen. Für „Ms. Marvel“ beispielsweise habe ich einen Screener am Wochenende vor dem Start erhalten. Innerhalb von 72 Stunden hatte ich dann die Möglichkeit die verfügbaren Folgen anzuschauen. Hier waren es die ersten beiden Episoden, während bei „Moon Knight“ oder „Hawkeye“ sogar ganze vier von sechs Folgen abrufbar waren. Nach einer mehrfachen Authentifizierung gelangt man auf ein Presseportal, auf dem ausschließlich die zur Verfügung stehenden Folgen angespielt werden können. Das Ganze funktioniert bei mir auch nur auf dem Computer und leider nicht über mein Smart TV. Dennoch rutsche ich gebannt hin und her, um mir einen ersten Eindruck zu machen. Mr. Robot Das ärgerliche ist, dass aus Sicherheitsgründen das Bild mit einem Wasserzeichen versehen ist. Über den ganzen Bildschirm ist entweder mein Name oder meine E-Mailadresse eingeblendet, was nicht nur nervig ist, sondern tatsächliche auch einzelne Gesichtsausdrücke und Details überdeckt. Ich hatte auch schon Screener zu Episoden, die noch nicht final abgenommen wurden. So waren beispielsweise im Hintergrund noch Greenscreens auszumachen. Zeitangaben oder Ähnliches am unteren Bildrand sind auch nicht unüblich. Mit ein paar Notizen mache ich mich dann ans Schreiben der Review, wobei für den Veröffentlichungszeitpunkt die vorgegebenen Embargos eingehalten werden müssen. Das erklärt auch, weshalb häufig Reviews zeitgleich im Netz erscheinen. Der Ort des Verfassens ist in der Regel auch kein hippes Café oder Diner, sondern schlicht mein Schreibtisch daheim. Zwar ist der ein und andere Beitrag auch schon während einer längeren Bahnfahrt entstanden, aber das ist eher die Ausnahme. Die Gelegenheit seine Serienstars zu treffen kommt Gelegentlich auch vor. Wir werden regelmäßig zu Interviews eingeladen, aber die finden meist tagsüber via Zoom statt, sodass zumindest ich in den wenigsten Fällen Zeit dafür habe. Vor der Pandemie gab es dann aber doch hin und wieder Einladungen zu persönlichen Gesprächen. So lud Netflix im Sommer 2018 zum Start der 2. Staffel von „Luke Cage“ und der finalen Season von „Arrested Develpement“ einige Schreiberlinge nach London ein. Ich konnte aus unserem Team zur Premiere anreisen und wenn "Arrested Development"-Darsteller Jeffrey Tambor sich nicht so unanständig am Set verhalten hätte, dann wäre auch der Cast anwesend gewesen. Tags drauf konnte ich immerhin bei einem Roundtable mit internationalen Redakteur:innen meine Fragen an den „Cowboy Bebop“-Star Mustafa Shakir richten. Luke Cage Rosario Dawson, die ebenfalls für ein Gespräch zur Verfügung stehen sollte, hatte leider kurzfristig abgesagt. Spaß hat der Trip dennoch gemacht. Genauso wie unsere Besuche beim jährlichen Seriencamp in München. In diesem Jahr werden die Veranstalter:innen vom 6. bis 9. Oktober auch wieder ein Festival in Präsenz ausrichten. Das Camp ist übrigens auch für die Öffentlichkeit zugänglich und dazu noch kostenlos. Also wenn ihr in der Nähe seid, dann schaut doch vorbei. Wir nutzen die Gelegenheit auch immer für ein Teamtreffen und um neue Serienperlen zu entdecken. Ansonsten treffe ich in regelmäßigen Abständen meine Teamkolleg:innen virtuell. Alle paar Wochen tauschen wir uns über Neuheiten und redaktionelle Inhalte aus. Wenn du jetzt denkst, dass das genau das Richtige für dich ist, dann folge doch unserem Aufruf und werde Teil unseres kleinen Teams von Serienliebhaber:innen.

Bilder: The CW | USA Network | Disney

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-das-fabelhafte-leben-eines-serien-bloggers/feed/ 0 166678
Idee: Streaming-Aktivitäten von Freunden einsehen können? https://www.serieslyawesome.tv/idee-streaming-aktivitaeten-von-freunden-einsehen-koennen/ https://www.serieslyawesome.tv/idee-streaming-aktivitaeten-von-freunden-einsehen-koennen/#comments Wed, 20 Apr 2022 18:09:48 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=162409 "Hast du 'Severance' schon gesehen?", "Wie weit bist du bei der neuen Staffel 'Stranger Things'?" oder auch "Hast du einen Serientipp für mich?" - soziale Interaktionen rund um das Thema Serien sind beliebt wie noch nie. Und doch findet der Großteil dieses Austausches im realen Leben statt. Auf den Streaming-Plattformen selbst gibt es zwar mittlerweile vereinzelt die Möglichkeit, gemeinsam Watch Parties zu veranstalten oder allgemeine Wertungen abzugeben, die ein gesamtheitliches Bild abgeben, was die Resonanz von Produktionen anbelangt, aber wo bleibt der Social-Aspekt auf den Plattformen selbst?!

Freundes-Feature mit Aktivitäten-Logs

Ich spreche von Features, die es auf Gaming-Plattformen bereits seit einer gefühlten Ewigkeit gibt. Beispielsweise beim PlayStation Network oder auf Steam kann man Freundeslisten pflegen und die Aktivitäten von anderen Leuten einsehen. So bekommt man nicht nur mit, welche Spiele sie spielen und welche Errungenschaften sie haben einheimsen können, sondern auch geteilte Inhalte in einem eigenen Stream anschauen. Mir ist bewusst, dass es beim Streamen keine Achievements gibt und auch wenig Anlass zum Teilen von Screenshots und Videos (rechtetechnisch eh so eine Sache...) vorliegt. Aber alleine die Aktivität zeigt auf, welche Serien andere schauen und wie weit sie sind, die Watchlists (die man ja auch gemeinsam führen könnte), was Leute als empfehlenswert erachten und man könnte doch auch super Episoden-basierte Statements oder gar Kurzreviews teilen, die dann nur Leute sehen können, die auch soweit geschaut haben. Immerhin haben die Streaming-Plattformen Informationen darüber, wie weit die Leute bereits im Stoff sind, so dass man gut vor Spoilern schützen könnte. Natürlich möchte nicht jede:r, dass alle Freund:innen wissen, was man schaut. Da sollte freiwillig bleiben. Entweder, dass man es komplett aktiviert oder aber eben für einzelne Inhalte proaktiv. Es gibt immerhin genug Leute, die über Zweitdienste auf Twitter oder Facebook angeben, was sie gerade anschauen. Ich denke jedenfalls, dass Streaming deutlich vernetzter und sozialer sein könnte. Das würde den Plattformen mehr Aktivität und zu Beginn gar ein USP bieten und uns Nutzenden verstärkten Austausch und ein bisschen Inspiration und Weisung, was man sonst noch schauen könnte. Denn einzelnen Shout-Outs von echten Freunden traue ich dann doch mehr als der 99%-Angabe auf Netflix...]]>
"Hast du 'Severance' schon gesehen?", "Wie weit bist du bei der neuen Staffel 'Stranger Things'?" oder auch "Hast du einen Serientipp für mich?" - soziale Interaktionen rund um das Thema Serien sind beliebt wie noch nie. Und doch findet der Großteil dieses Austausches im realen Leben statt. Auf den Streaming-Plattformen selbst gibt es zwar mittlerweile vereinzelt die Möglichkeit, gemeinsam Watch Parties zu veranstalten oder allgemeine Wertungen abzugeben, die ein gesamtheitliches Bild abgeben, was die Resonanz von Produktionen anbelangt, aber wo bleibt der Social-Aspekt auf den Plattformen selbst?!

Freundes-Feature mit Aktivitäten-Logs

Ich spreche von Features, die es auf Gaming-Plattformen bereits seit einer gefühlten Ewigkeit gibt. Beispielsweise beim PlayStation Network oder auf Steam kann man Freundeslisten pflegen und die Aktivitäten von anderen Leuten einsehen. So bekommt man nicht nur mit, welche Spiele sie spielen und welche Errungenschaften sie haben einheimsen können, sondern auch geteilte Inhalte in einem eigenen Stream anschauen. Mir ist bewusst, dass es beim Streamen keine Achievements gibt und auch wenig Anlass zum Teilen von Screenshots und Videos (rechtetechnisch eh so eine Sache...) vorliegt. Aber alleine die Aktivität zeigt auf, welche Serien andere schauen und wie weit sie sind, die Watchlists (die man ja auch gemeinsam führen könnte), was Leute als empfehlenswert erachten und man könnte doch auch super Episoden-basierte Statements oder gar Kurzreviews teilen, die dann nur Leute sehen können, die auch soweit geschaut haben. Immerhin haben die Streaming-Plattformen Informationen darüber, wie weit die Leute bereits im Stoff sind, so dass man gut vor Spoilern schützen könnte. Natürlich möchte nicht jede:r, dass alle Freund:innen wissen, was man schaut. Da sollte freiwillig bleiben. Entweder, dass man es komplett aktiviert oder aber eben für einzelne Inhalte proaktiv. Es gibt immerhin genug Leute, die über Zweitdienste auf Twitter oder Facebook angeben, was sie gerade anschauen. Ich denke jedenfalls, dass Streaming deutlich vernetzter und sozialer sein könnte. Das würde den Plattformen mehr Aktivität und zu Beginn gar ein USP bieten und uns Nutzenden verstärkten Austausch und ein bisschen Inspiration und Weisung, was man sonst noch schauen könnte. Denn einzelnen Shout-Outs von echten Freunden traue ich dann doch mehr als der 99%-Angabe auf Netflix... ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/idee-streaming-aktivitaeten-von-freunden-einsehen-koennen/feed/ 2 162409
Die perfide Existenz von RTL+ Premium Duo https://www.serieslyawesome.tv/die-perfide-existenz-von-rtl-premium-duo/ https://www.serieslyawesome.tv/die-perfide-existenz-von-rtl-premium-duo/#respond Wed, 26 Jan 2022 11:44:12 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=156653 Aus TVNOW wurde vor einer Weile RTL+ und nachdem ich immer mal überlegt hatte, einen Probemonat zu nehmen, um komplette Staffeln irgendwelcher Reality-TV-Formate zu schauen, hat sich mir Ende letzten Jahres eine andere Möglichkeit ergeben. Im Zuge des Sky-Extra-Programmes habe ich als Kunde einfach mal so einen 3-Monats-Gutschein für die Nutzung von RTL+ erhalten. Das war vor allem wunderbar passend, hatte sich mein BVB kurz zuvor aus der Champions League verabschiedet, so dass fortan Spiele in der Europa League auf RTL+ laufen könnten (ja, Sportrechte-Zersplitterung hat gefühlt seinen absoluten Tiefpunkt erreicht...). Also gut, Mitte diesen Monats habe ich meinen Gutschein eingelöst, um nun drei Monate lang in die Welt von RTL+ Premium einzutauchen. Endlich kann ich alle Folgen online schauen und das auch noch ohne Werbung - nice! Da war dann dieses Gefühl der Allmacht, dass das alles (temporär und nicht wirklich) einem selbst gehört. Das Lieblingsmädchen und ich haben als erstes in die aktuell laufende dritte Staffel des Dating-Knobel-Formates "Are You the One?" geschaut. Hat auch wunderbar funktioniert, wenn man einige kleinere Ungereimtheiten an der Nutzungsoberfläche ignoriert.

Da fehlt doch was...?

Dann sind wir Bahn gefahren. Mehrere Stunden. Da stehen Serien-Episoden immer als Option zur Ablenkung parat. Wir dachten, einfach ein paar Folgen "Are You the One?" vorab auf die Smartphone-App herunterzuladen, um ohne wackelige Zug-Internet-Verbindung flüssig schauen zu können. Ich installiere die App, navigiere zur Sendung, drücke auf das Download-Icon und siehe da, eine Benachrichtigung erscheint, die so etwas wie "Du kommst hier nicht rein!" sagt. Ich bin verwirrt... Nochmal versuche ich es, lese nur was von "RTL+ Premium wird benötigt, bla-blubb" und zweifle gerade daran, ob ich denn richtig eingeloggt bin? Hm, direkt starten kann ich die Folge - aber da kommt erst Werbung...? Doch dann schaue ich genauer hin. Da steht nämlich eigentlich, dass "RTL+ Premium Duo" benötigt wird. Was ist das denn bitte?! Stellt sich heraus: RTL+ hat mehrere Pakete. Das ist jetzt nichts wirklich Ungewöhnliches, kennen wir ja alle von Netflix. Dort betrifft das dann vor allem die mögliche parallele Nutzung des Dienstes auf unterschiedlichen Devices sowie die Bildschirmauflösung. An sich fair. Bei "Premium Duo" ist das im Grunde genommen auch so, denn nur damit kann man anstatt auf einem Gerät auch auf bis zu zwei Geräten gleichzeitig streamen. Hinzu kommen aber ein paar seltsame Punkte, wie ich finde. Nur mit "Premium Duo" kann man Folgen in der Mobile App herunterladen. Und nur mit "Premium Duo" kann man nicht-deutschsprachige Produktion im Originalton schauen. Außerdem ist auch nur mit "Premium Duo" die komplette Nutzung von RTL+ über alle Kanäle hinweg komplett werbefrei. Puh... Ich kann die Aufschlüsselung in mehrere Pakete komplett nachvollziehen. Immerhin gibt es Casual-Nutzer:innen, die halt hin und wieder mal über einen Kanal einschalten wollen, um ihren deutschen Trash zu schauen - da langt das ja auch komplett. Wer mehr möchte, muss mehr zahlen. Meiner Meinung nach gehören jedoch Downloads, Originalton und vor allem Werbefreiheit eigentlich als Basis-Aspekte zu jedem bezahlten Modell. Das war dann schon verwunderlich, dass gleich mehrere dieser Basics fehlen, obwohl man dafür zahlt (eigentlich, ich ja jetzt nicht...).

Alles hat seinen Preis

Zugutehalten kann man RTL+ noch, dass man mit dem Preis im vermeintlich niedrigen Bereich liegt. 4,99 Euro im Monat kostet RTL+ Premium, die zweite Stufe liegt dann bei 7,99 Euro für RTL+ Premium Duo. Mal vom Namen abgesehen finde ich die Steigerung dann doch ziemlich dämlich. Fast doppelt so viel dafür, dass zwei Geräte es nutzen können. Da scheint man möglichem Account Sharing vorgreifen zu wollen. Im Quervergleich liegt man im großen Streaming-Einkaufsmarkt zwar am unteren Ende der Zahlungsschlange, aber halt auch gleichauf mit Größen wie Apple TV+ und Disney+ (je nach Paket), auch wenn mir bewusst ist, dass die noch immer mit Markteinstiegs-Angeboten arbeiten. Aber selbst Amazon Prime Video ist mit unter sechs Euro im Monat günstiger als RTL+ Premium Duo. Letztlich ist eh klar, dass sich kaum mehr jemand einfach "alle" Dienste leisten kann und am Ende die Leute das Angebot wählen, das sie hauptsächlich nutzen und eben zu zahlen bereit sind. Ich sehe nur wirklich nicht ein, dass man eine derart seltsame Paket-Aufdröselung vornimmt, wie RTL+ sie aktuell hegt. Nach meinen drei Gratis-Monaten werde ich jedenfalls wieder von Bord gehen, eben auch weil mir derartige Basics nicht direkt geboten werden können.]]>
Aus TVNOW wurde vor einer Weile RTL+ und nachdem ich immer mal überlegt hatte, einen Probemonat zu nehmen, um komplette Staffeln irgendwelcher Reality-TV-Formate zu schauen, hat sich mir Ende letzten Jahres eine andere Möglichkeit ergeben. Im Zuge des Sky-Extra-Programmes habe ich als Kunde einfach mal so einen 3-Monats-Gutschein für die Nutzung von RTL+ erhalten. Das war vor allem wunderbar passend, hatte sich mein BVB kurz zuvor aus der Champions League verabschiedet, so dass fortan Spiele in der Europa League auf RTL+ laufen könnten (ja, Sportrechte-Zersplitterung hat gefühlt seinen absoluten Tiefpunkt erreicht...). Also gut, Mitte diesen Monats habe ich meinen Gutschein eingelöst, um nun drei Monate lang in die Welt von RTL+ Premium einzutauchen. Endlich kann ich alle Folgen online schauen und das auch noch ohne Werbung - nice! Da war dann dieses Gefühl der Allmacht, dass das alles (temporär und nicht wirklich) einem selbst gehört. Das Lieblingsmädchen und ich haben als erstes in die aktuell laufende dritte Staffel des Dating-Knobel-Formates "Are You the One?" geschaut. Hat auch wunderbar funktioniert, wenn man einige kleinere Ungereimtheiten an der Nutzungsoberfläche ignoriert.

Da fehlt doch was...?

Dann sind wir Bahn gefahren. Mehrere Stunden. Da stehen Serien-Episoden immer als Option zur Ablenkung parat. Wir dachten, einfach ein paar Folgen "Are You the One?" vorab auf die Smartphone-App herunterzuladen, um ohne wackelige Zug-Internet-Verbindung flüssig schauen zu können. Ich installiere die App, navigiere zur Sendung, drücke auf das Download-Icon und siehe da, eine Benachrichtigung erscheint, die so etwas wie "Du kommst hier nicht rein!" sagt. Ich bin verwirrt... Nochmal versuche ich es, lese nur was von "RTL+ Premium wird benötigt, bla-blubb" und zweifle gerade daran, ob ich denn richtig eingeloggt bin? Hm, direkt starten kann ich die Folge - aber da kommt erst Werbung...? Doch dann schaue ich genauer hin. Da steht nämlich eigentlich, dass "RTL+ Premium Duo" benötigt wird. Was ist das denn bitte?! Stellt sich heraus: RTL+ hat mehrere Pakete. Das ist jetzt nichts wirklich Ungewöhnliches, kennen wir ja alle von Netflix. Dort betrifft das dann vor allem die mögliche parallele Nutzung des Dienstes auf unterschiedlichen Devices sowie die Bildschirmauflösung. An sich fair. Bei "Premium Duo" ist das im Grunde genommen auch so, denn nur damit kann man anstatt auf einem Gerät auch auf bis zu zwei Geräten gleichzeitig streamen. Hinzu kommen aber ein paar seltsame Punkte, wie ich finde. Nur mit "Premium Duo" kann man Folgen in der Mobile App herunterladen. Und nur mit "Premium Duo" kann man nicht-deutschsprachige Produktion im Originalton schauen. Außerdem ist auch nur mit "Premium Duo" die komplette Nutzung von RTL+ über alle Kanäle hinweg komplett werbefrei. Puh... Ich kann die Aufschlüsselung in mehrere Pakete komplett nachvollziehen. Immerhin gibt es Casual-Nutzer:innen, die halt hin und wieder mal über einen Kanal einschalten wollen, um ihren deutschen Trash zu schauen - da langt das ja auch komplett. Wer mehr möchte, muss mehr zahlen. Meiner Meinung nach gehören jedoch Downloads, Originalton und vor allem Werbefreiheit eigentlich als Basis-Aspekte zu jedem bezahlten Modell. Das war dann schon verwunderlich, dass gleich mehrere dieser Basics fehlen, obwohl man dafür zahlt (eigentlich, ich ja jetzt nicht...).

Alles hat seinen Preis

Zugutehalten kann man RTL+ noch, dass man mit dem Preis im vermeintlich niedrigen Bereich liegt. 4,99 Euro im Monat kostet RTL+ Premium, die zweite Stufe liegt dann bei 7,99 Euro für RTL+ Premium Duo. Mal vom Namen abgesehen finde ich die Steigerung dann doch ziemlich dämlich. Fast doppelt so viel dafür, dass zwei Geräte es nutzen können. Da scheint man möglichem Account Sharing vorgreifen zu wollen. Im Quervergleich liegt man im großen Streaming-Einkaufsmarkt zwar am unteren Ende der Zahlungsschlange, aber halt auch gleichauf mit Größen wie Apple TV+ und Disney+ (je nach Paket), auch wenn mir bewusst ist, dass die noch immer mit Markteinstiegs-Angeboten arbeiten. Aber selbst Amazon Prime Video ist mit unter sechs Euro im Monat günstiger als RTL+ Premium Duo. Letztlich ist eh klar, dass sich kaum mehr jemand einfach "alle" Dienste leisten kann und am Ende die Leute das Angebot wählen, das sie hauptsächlich nutzen und eben zu zahlen bereit sind. Ich sehe nur wirklich nicht ein, dass man eine derart seltsame Paket-Aufdröselung vornimmt, wie RTL+ sie aktuell hegt. Nach meinen drei Gratis-Monaten werde ich jedenfalls wieder von Bord gehen, eben auch weil mir derartige Basics nicht direkt geboten werden können. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/die-perfide-existenz-von-rtl-premium-duo/feed/ 0 156653
Kolumne: Das kostet die Reise durch die TV-Landschaft der Streaming-Anbieter in Deutschland https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-streaming-dienst-anbieter-deutschland-netflix-amazon-disney-sky-magenta-tv/ https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-streaming-dienst-anbieter-deutschland-netflix-amazon-disney-sky-magenta-tv/#comments Wed, 12 Jan 2022 20:17:25 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=155597 Denn klar ist: Hinterherkommen kann ich mit dem Serienkonsum sowieso nicht. Das Angebot wird immer größer, es gibt immer mehr hochwertige Serien (klar, neben weiterhin viel Schrott), meine Watchlist wird immer länger ohne große Hoffnung auf vollständige Abarbeitung. Also mal was kündigen? Irgendwie schwierig, weil immer mal hier und da was läuft, was ich gerne sehen möchte. Jetzt könnte man natürlich so ein ausgeklügeltes System fahren mit monatsweiser Nutzung: Januar bis April schaue ich Sky, dann kündige ich, schaue alles auf Netflix, wechselte dann zu Magenta TV usw. Aber ich fürchte fast, dass man das organisatorisch wirklich hinbekommt - ich zumindest nicht. Andere warten sicher auf verschiedene Paketangebote - wie bei Magenta TV, wo Disney+ mit drin ist, wenn man will, oder Netflix, für nur ein bisschen mehr. Aber da bindet man sich natürlich gleich, kann nicht mehr monatlich kündigen. Aber macht man ja sowieso nicht, siehe oben. Was also tun? Vielleicht - gar nichts. Klar, 71 Euro im Monat sind viel - für die 852 Euro im Jahr kann man sich einen schönen Urlaub leisten (wenn man irgendwann wieder Spaß an Urlaub hat). Auf der anderen Seite sind's 2,30 Euro am Tag (ja, der Trick mit dem Runterrechnen auf einen Tagespreis funktioniert nicht nur bei Versicherungen und Leasingraten). Ich bastele mir mein Serienmenü für den Abend: Currywurst, Pommes, Cola und alle Streamingdienste für einen Zehner - geht doch, oder? Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, worauf ich zuerst verzichten könnte. Amazon Prime habe ich sowieso, Magenta TV ist irgendwie mit meinem Telefon- und Internetanschluss verbandelt, Disney+ brauche ich wegen Marvel und Star Wars, und Sky rüstet ja fleißig weiter mit Streamingdiensten auf, die es in den USA schon gibt, für die sich ein Marktstart alleine in Deutschland aber nicht lohnt. Und ein Ende ist ja nicht abzusehen. Ich hab's mal in einer Karte des Streaming-Landschaft in Deutschland zusammengestellt - man sieht, was ich meine, oder?

Übersicht über alle Streaming-Dienste und Anbieter in Deutschland

Streaming Anbieter Dienste Deutschland (Klicken zum Vergrößern) Wer gut aufgepasst hat, sieht natürlich, dass man 71 Euro-Paket noch Lücken hat. RTL+ - brauche ich das? Und wie war das nochmal mit Joyn. 4,99 Euro das Eine, 6,99 Euro das Andere... ich muss mal rechnen, Moment...

Bilder: Marvel / sawe.tv

]]>
Denn klar ist: Hinterherkommen kann ich mit dem Serienkonsum sowieso nicht. Das Angebot wird immer größer, es gibt immer mehr hochwertige Serien (klar, neben weiterhin viel Schrott), meine Watchlist wird immer länger ohne große Hoffnung auf vollständige Abarbeitung. Also mal was kündigen? Irgendwie schwierig, weil immer mal hier und da was läuft, was ich gerne sehen möchte. Jetzt könnte man natürlich so ein ausgeklügeltes System fahren mit monatsweiser Nutzung: Januar bis April schaue ich Sky, dann kündige ich, schaue alles auf Netflix, wechselte dann zu Magenta TV usw. Aber ich fürchte fast, dass man das organisatorisch wirklich hinbekommt - ich zumindest nicht. Andere warten sicher auf verschiedene Paketangebote - wie bei Magenta TV, wo Disney+ mit drin ist, wenn man will, oder Netflix, für nur ein bisschen mehr. Aber da bindet man sich natürlich gleich, kann nicht mehr monatlich kündigen. Aber macht man ja sowieso nicht, siehe oben. Was also tun? Vielleicht - gar nichts. Klar, 71 Euro im Monat sind viel - für die 852 Euro im Jahr kann man sich einen schönen Urlaub leisten (wenn man irgendwann wieder Spaß an Urlaub hat). Auf der anderen Seite sind's 2,30 Euro am Tag (ja, der Trick mit dem Runterrechnen auf einen Tagespreis funktioniert nicht nur bei Versicherungen und Leasingraten). Ich bastele mir mein Serienmenü für den Abend: Currywurst, Pommes, Cola und alle Streamingdienste für einen Zehner - geht doch, oder? Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, worauf ich zuerst verzichten könnte. Amazon Prime habe ich sowieso, Magenta TV ist irgendwie mit meinem Telefon- und Internetanschluss verbandelt, Disney+ brauche ich wegen Marvel und Star Wars, und Sky rüstet ja fleißig weiter mit Streamingdiensten auf, die es in den USA schon gibt, für die sich ein Marktstart alleine in Deutschland aber nicht lohnt. Und ein Ende ist ja nicht abzusehen. Ich hab's mal in einer Karte des Streaming-Landschaft in Deutschland zusammengestellt - man sieht, was ich meine, oder?

Übersicht über alle Streaming-Dienste und Anbieter in Deutschland

Streaming Anbieter Dienste Deutschland (Klicken zum Vergrößern) Wer gut aufgepasst hat, sieht natürlich, dass man 71 Euro-Paket noch Lücken hat. RTL+ - brauche ich das? Und wie war das nochmal mit Joyn. 4,99 Euro das Eine, 6,99 Euro das Andere... ich muss mal rechnen, Moment...

Bilder: Marvel / sawe.tv

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kolumne-streaming-dienst-anbieter-deutschland-netflix-amazon-disney-sky-magenta-tv/feed/ 5 155597
Kennt mich mein Algorithmus mittlerweile ZU gut? https://www.serieslyawesome.tv/kennt-mich-mein-algorithmus-mittlerweile-zu-gut/ https://www.serieslyawesome.tv/kennt-mich-mein-algorithmus-mittlerweile-zu-gut/#comments Wed, 20 Oct 2021 09:20:35 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=149042 Aber anscheinend bin ich ja nicht die Einzige, die sich die Frage stellt, ob der Hype um Serien wie "Squid Game" überhaupt gerechtfertigt ist. Denn Maik geht dem Mainstream-Hype auch auf den Grund und stellt sich in diesem Beitrag die gleiche Frage. Schauen wirklich alle Leute die Serie, weil sie der festen Überzeugung sind, sie ist wirklich gut und weil das Thema der Serie für sie ansprechend ist oder aber schauen sie die Serie nur, weil es eben die Mehrheit der Nutzer:innen zurzeit tut und sie nicht ausgeschlossen werden wollen? Egal welcher Fall auch immer zutrifft, irgendwie sehe ich mich keiner dieser Gruppen zugehörig. Wenn mich eine Serie und ihr Trailer nicht mitreißen, wieso sollte ich dann meine wertvolle Zeit mit einer nur halbwegs zufriedenstellenden Serie verschwenden? (Ja ich weiß, viele von euch würden mir jetzt bestimmt versichern, dass die Zeit nicht verschwendet ist, da es sich um super Serien handelt.) Aber ich möchte mich partout nicht diesem sozialen Druck beugen, weswegen ich bis heute auch noch keine einzige Folge von "Game of Thrones" gesehen habe. Ich weiß, Asche auf mein Haupt. Damit trete ich bestimmt auch wieder eine ganze Debatte für sich los. Aber wie bereits gesagt, irgendwie sind dies nicht meine Genres und abholen tun sie mich aus Erzählungen bisher auch nicht.

Nichts geht über Comfort-Serien

Ach ja, die guten alten Comfort-Serien. Jede:r hat bestimmt mindestens eine: Serien die man rauf und runter schauen kann, ohne dabei auch nur den Hauch von Langeweile zu verspüren. Ich bin bei sowas ja sehr schlimm. Ich schaue mir nicht nur eine Serie zweimal an, bei mir ist es bestimmt ein dutzend Serien, die ich mir mittlerweile mindestens dreimal komplett angesehen habe. Ich kann Leonie komplett verstehen, wenn sie vom Zauber des Rewatchs spricht. (Und nebenbei bemerkt auch bei der Pizzabestellung; bei mir gibt es auch immer den gleichen Belag.) Das Blöde jedoch an der Sache, ich habe anscheinend den Algorithmus von Disney+ und Netflix mittlerweile kaputt gemacht. Eine andere Bezeichnung fällt mir nicht mehr ein. Und nein, ich habe nicht das Internet gelöscht, keine Sorge. Denn anscheinend werden euch nach zu häufigem Rewatchen von Serien immer nur noch die gleichen Serien auf Basis der gesehenen angezeigt. Ich habe Serie X geschaut? Dann werden mir Serie Y und Z vorgeschlagen. Habe ich dann Serie Y durchgeschaut, oh Wunder werden mir Serie X und Z vorgeschlagen. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Aufgrund der von mir gesehenen Serien und deren Genre, werden mir immer wieder die gleichen Serien angezeigt und ich bekomme einfach keine weiteren Serien mehr vorgeschlagen. Und ich möchte mal behaupten, dass es im Genre der Crime-Serien doch keinen Mangel gibt. Doch wie es mir vorkommt, habe ich bereits das ganze Repertoire von Netflix und Disney+ durchgesehen. Beinahe so, als hätten die Streamingdienste nur diese vier Serien im Angebot. Doch je weniger verschiedene Serien mir vorgeschlagen werden, umso fauler werde ich zu suchen. Also heißt es entweder warten auf die neuen Episoden oder Staffeln meiner Lieblingsserien oder ich schaue umso öfter tatsächlich immer wieder die gleichen Serien an. Bis ich dann irgendwann zu frustriert bin, um sie je wieder zu schauen, ich sehe es schon kommen. Zwar habe ich bei "Bones" und "Castle" diesen Punkt auch nach dem gefühlt zehnten Mal gucken noch nicht erreicht, trotzdem verlässt mich dieses ungute Gefühl nicht, dass ich mir die Serien doch tatsächlich zu oft ansehen könnte. Denn ich bin der festen Meinung, dass selbst der Zauber des Rewatches nicht ewig anhalten wird. Wahrscheinlich sollte ich mich also wirklich einfach mal aufraffen, die ganzen Kassenschlager wie "Game of Thrones" oder aber von mir aus auch "Squid Game" zu schauen, nur um mal etwas Abwechselung zu haben. Vielleicht bekomme ich so auch meinen Algorithmus so langsam mal wieder in den Griff. Oder ich bekomme zumindest mal ein paar neue Vorschläge angezeigt. Ob die mir dann gefallen, ist wieder eine andere Frage. Aber wer das eine will, muss das andere schließlich mögen. ]]>
Aber anscheinend bin ich ja nicht die Einzige, die sich die Frage stellt, ob der Hype um Serien wie "Squid Game" überhaupt gerechtfertigt ist. Denn Maik geht dem Mainstream-Hype auch auf den Grund und stellt sich in diesem Beitrag die gleiche Frage. Schauen wirklich alle Leute die Serie, weil sie der festen Überzeugung sind, sie ist wirklich gut und weil das Thema der Serie für sie ansprechend ist oder aber schauen sie die Serie nur, weil es eben die Mehrheit der Nutzer:innen zurzeit tut und sie nicht ausgeschlossen werden wollen? Egal welcher Fall auch immer zutrifft, irgendwie sehe ich mich keiner dieser Gruppen zugehörig. Wenn mich eine Serie und ihr Trailer nicht mitreißen, wieso sollte ich dann meine wertvolle Zeit mit einer nur halbwegs zufriedenstellenden Serie verschwenden? (Ja ich weiß, viele von euch würden mir jetzt bestimmt versichern, dass die Zeit nicht verschwendet ist, da es sich um super Serien handelt.) Aber ich möchte mich partout nicht diesem sozialen Druck beugen, weswegen ich bis heute auch noch keine einzige Folge von "Game of Thrones" gesehen habe. Ich weiß, Asche auf mein Haupt. Damit trete ich bestimmt auch wieder eine ganze Debatte für sich los. Aber wie bereits gesagt, irgendwie sind dies nicht meine Genres und abholen tun sie mich aus Erzählungen bisher auch nicht.

Nichts geht über Comfort-Serien

Ach ja, die guten alten Comfort-Serien. Jede:r hat bestimmt mindestens eine: Serien die man rauf und runter schauen kann, ohne dabei auch nur den Hauch von Langeweile zu verspüren. Ich bin bei sowas ja sehr schlimm. Ich schaue mir nicht nur eine Serie zweimal an, bei mir ist es bestimmt ein dutzend Serien, die ich mir mittlerweile mindestens dreimal komplett angesehen habe. Ich kann Leonie komplett verstehen, wenn sie vom Zauber des Rewatchs spricht. (Und nebenbei bemerkt auch bei der Pizzabestellung; bei mir gibt es auch immer den gleichen Belag.) Das Blöde jedoch an der Sache, ich habe anscheinend den Algorithmus von Disney+ und Netflix mittlerweile kaputt gemacht. Eine andere Bezeichnung fällt mir nicht mehr ein. Und nein, ich habe nicht das Internet gelöscht, keine Sorge. Denn anscheinend werden euch nach zu häufigem Rewatchen von Serien immer nur noch die gleichen Serien auf Basis der gesehenen angezeigt. Ich habe Serie X geschaut? Dann werden mir Serie Y und Z vorgeschlagen. Habe ich dann Serie Y durchgeschaut, oh Wunder werden mir Serie X und Z vorgeschlagen. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Aufgrund der von mir gesehenen Serien und deren Genre, werden mir immer wieder die gleichen Serien angezeigt und ich bekomme einfach keine weiteren Serien mehr vorgeschlagen. Und ich möchte mal behaupten, dass es im Genre der Crime-Serien doch keinen Mangel gibt. Doch wie es mir vorkommt, habe ich bereits das ganze Repertoire von Netflix und Disney+ durchgesehen. Beinahe so, als hätten die Streamingdienste nur diese vier Serien im Angebot. Doch je weniger verschiedene Serien mir vorgeschlagen werden, umso fauler werde ich zu suchen. Also heißt es entweder warten auf die neuen Episoden oder Staffeln meiner Lieblingsserien oder ich schaue umso öfter tatsächlich immer wieder die gleichen Serien an. Bis ich dann irgendwann zu frustriert bin, um sie je wieder zu schauen, ich sehe es schon kommen. Zwar habe ich bei "Bones" und "Castle" diesen Punkt auch nach dem gefühlt zehnten Mal gucken noch nicht erreicht, trotzdem verlässt mich dieses ungute Gefühl nicht, dass ich mir die Serien doch tatsächlich zu oft ansehen könnte. Denn ich bin der festen Meinung, dass selbst der Zauber des Rewatches nicht ewig anhalten wird. Wahrscheinlich sollte ich mich also wirklich einfach mal aufraffen, die ganzen Kassenschlager wie "Game of Thrones" oder aber von mir aus auch "Squid Game" zu schauen, nur um mal etwas Abwechselung zu haben. Vielleicht bekomme ich so auch meinen Algorithmus so langsam mal wieder in den Griff. Oder ich bekomme zumindest mal ein paar neue Vorschläge angezeigt. Ob die mir dann gefallen, ist wieder eine andere Frage. Aber wer das eine will, muss das andere schließlich mögen. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kennt-mich-mein-algorithmus-mittlerweile-zu-gut/feed/ 2 149042
Sind gehypte Mainstream-Serien überhaupt noch interessant? https://www.serieslyawesome.tv/sind-gehypte-mainstream-serien-ueberhaupt-noch-interessant/ https://www.serieslyawesome.tv/sind-gehypte-mainstream-serien-ueberhaupt-noch-interessant/#respond Wed, 06 Oct 2021 10:16:34 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=148279 Nur ein paar lose Gedanken... Vergangenen Freitag haben wir eine Mail über den Redaktions-Verteiler bekommen mit dem Betreff "Talk / Interview zu Serie Squid Awesome“. Alleine an diesem kleinen Verschreiber merkt man, in welcher Eile die Nachricht geschrieben war. Noch für den selben Tag wurde ein Gesprächspartner für einen kleinen Radiobeitrag zur Netflix-Serie "Squid Game" gesucht. Vermutlich wurden wir gefunden, da ich kurz zuvor das Review zur Staffel online gestellt hatte und vielleicht wurde der Radiobeitrag geplant, weil noch kürzer zuvor eine Pressemail von Netflix rausging, der das Original als das vermutlich schon bald erfolgreichste der Plattform dargestellt hat. Da muss man natürlich in die Diskussion einsteigen und das Momentum mitnehmen! Und so hatte ich die Ehre, gegen 17:41 Uhr bei "Das Ding" ein paar Worte zu "Squid Game" verlauten zu lassen. Zu einer Serie, die eigentlich alles andere als Mainstream ruft. Drei Tage später. Es ist Montagmittag, ich stehe am Schalter eines neu bei uns im Viertel aufgemachten Cafés und warte auf mein Sandwich. Im Radio läuft ein kleiner Beitrag über die neue Netflix-Serie "Squid Game“. Neben einem Schmunzeln im Gesicht ergeben sich mir auch Gedanken. Ist so ein cooler, edgy Geheimtipp eigentlich noch cool, wenn ihn die ganze Welt schaut? Kira hatte Anfang des Jahres in ihrem Kommentar bereits geschrieben, dass es so richtige Geheimtipps nicht mehr geben würde. Zumindest namentlich kennen alle alles - nur zum Gucken kommt man irgendwie nicht. Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile immer öfter Serien schlichtweg vergesse. Bei Ankündigung oder Trailer-Veröffentlichung nehme ich mir fest vor, da zumindest mal rein zu schauen, doch dann kommen etliche andere Serien und so hat man neben den X Titeln auf der bewussten Watchlist auch noch Y viele, die man verdrängt hat, obwohl man das eigentlich gar nicht möchte. Ist vielleicht aber auch besser so, dann ärgert man sich weniger... Aber zurück zum Thema: "Squid Game" ist gerade DER Hype im Serien-Business schlechthin. Und das gerade, weil es so anders ist. Eine düstere Serie über ein moralisch fragwürdiges "Spiel“, bei dem massenhaft Menschen kaltblütig abgeschlachtet werden. Kein Horror-Gore, aber dennoch nichts für schwache Nerven. Und doch scheint man einen Nerv getroffen zu haben, denn etliche Leute mit allerlei Genre-Vorlieben scheinen sich auf die südkoreanische Serie einigen zu können. Das ist an sich super, aber als ich den Trailer sah, dachte ich, da hätte ich was "entdeckt“, das unter dem Radar laufen dürfte. So ein kleiner Geheimtipp. Ähnlich wie bei "Alice in Borderland“, das zwar zugegebenermaßen auch nicht ganz so gut wie "Squid Game" und vermutlich schlicht zu Sci-Fi-angehoben war, aber doch ähnliche Ansätze verfolgt hat. Aber nein, die Serie drohte Rekorde zu brechen und schon hat die Maschinerie begonnen, Fahrt aufzunehmen. Wenn ich mich mit Freunden per WhatsApp über Serien austausche, ist das noch super. Aber Mainstream-Radio- und TV-Sender, die in seichten Magazinen über eine eigentlich sehr nischige Serie reden, damit auch jede:r Letzte davon Wind bekommt, nimmt in gewisser Weise auch den Reiz. Ich habe "Squid Game" schon gesehen, von daher ist es egal, kann ich mich doch in bester Hipster-Manier hinstellen und sagen, "ich fand die gut, bevor die jede:r kannte!“. Und ja, eigentlich ist das auch komplett egal. Aber wenn auch Tante, Schwiegermutter und Postbote die gleiche Serie kennen und gut finden, geht auch ein ganz klein bisschen was verloren. Ich meine, Fabio ist schon ganz genervt davon, dass alle ihm ständig sagen, er müsse "Breaking Bad" schauen. Wobei, das sollte er wirklich mal... Dafür gewinnt man aber auch ganz viel! Zum einen kann man mit so ziemlich jedem und jeder darüber reden. Und Erfolg dürfte auch zu einer Verlängerung, sprich einer zweiten Staffel, führen. Und letztlich gibt es sie ja doch noch, die unbekannten und unterschätzten Serienperlen, wo sogar immer wieder welche dabei sind, von denen man eigentlich dachte, die kennt jede:r und wenn man den Namen nennt, sieht man nur lauter Fragezeichen über Köpfen schweben. Schön, dann lasst mich mal davon erzählen...!]]> Nur ein paar lose Gedanken... Vergangenen Freitag haben wir eine Mail über den Redaktions-Verteiler bekommen mit dem Betreff "Talk / Interview zu Serie Squid Awesome“. Alleine an diesem kleinen Verschreiber merkt man, in welcher Eile die Nachricht geschrieben war. Noch für den selben Tag wurde ein Gesprächspartner für einen kleinen Radiobeitrag zur Netflix-Serie "Squid Game" gesucht. Vermutlich wurden wir gefunden, da ich kurz zuvor das Review zur Staffel online gestellt hatte und vielleicht wurde der Radiobeitrag geplant, weil noch kürzer zuvor eine Pressemail von Netflix rausging, der das Original als das vermutlich schon bald erfolgreichste der Plattform dargestellt hat. Da muss man natürlich in die Diskussion einsteigen und das Momentum mitnehmen! Und so hatte ich die Ehre, gegen 17:41 Uhr bei "Das Ding" ein paar Worte zu "Squid Game" verlauten zu lassen. Zu einer Serie, die eigentlich alles andere als Mainstream ruft. Drei Tage später. Es ist Montagmittag, ich stehe am Schalter eines neu bei uns im Viertel aufgemachten Cafés und warte auf mein Sandwich. Im Radio läuft ein kleiner Beitrag über die neue Netflix-Serie "Squid Game“. Neben einem Schmunzeln im Gesicht ergeben sich mir auch Gedanken. Ist so ein cooler, edgy Geheimtipp eigentlich noch cool, wenn ihn die ganze Welt schaut? Kira hatte Anfang des Jahres in ihrem Kommentar bereits geschrieben, dass es so richtige Geheimtipps nicht mehr geben würde. Zumindest namentlich kennen alle alles - nur zum Gucken kommt man irgendwie nicht. Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile immer öfter Serien schlichtweg vergesse. Bei Ankündigung oder Trailer-Veröffentlichung nehme ich mir fest vor, da zumindest mal rein zu schauen, doch dann kommen etliche andere Serien und so hat man neben den X Titeln auf der bewussten Watchlist auch noch Y viele, die man verdrängt hat, obwohl man das eigentlich gar nicht möchte. Ist vielleicht aber auch besser so, dann ärgert man sich weniger... Aber zurück zum Thema: "Squid Game" ist gerade DER Hype im Serien-Business schlechthin. Und das gerade, weil es so anders ist. Eine düstere Serie über ein moralisch fragwürdiges "Spiel“, bei dem massenhaft Menschen kaltblütig abgeschlachtet werden. Kein Horror-Gore, aber dennoch nichts für schwache Nerven. Und doch scheint man einen Nerv getroffen zu haben, denn etliche Leute mit allerlei Genre-Vorlieben scheinen sich auf die südkoreanische Serie einigen zu können. Das ist an sich super, aber als ich den Trailer sah, dachte ich, da hätte ich was "entdeckt“, das unter dem Radar laufen dürfte. So ein kleiner Geheimtipp. Ähnlich wie bei "Alice in Borderland“, das zwar zugegebenermaßen auch nicht ganz so gut wie "Squid Game" und vermutlich schlicht zu Sci-Fi-angehoben war, aber doch ähnliche Ansätze verfolgt hat. Aber nein, die Serie drohte Rekorde zu brechen und schon hat die Maschinerie begonnen, Fahrt aufzunehmen. Wenn ich mich mit Freunden per WhatsApp über Serien austausche, ist das noch super. Aber Mainstream-Radio- und TV-Sender, die in seichten Magazinen über eine eigentlich sehr nischige Serie reden, damit auch jede:r Letzte davon Wind bekommt, nimmt in gewisser Weise auch den Reiz. Ich habe "Squid Game" schon gesehen, von daher ist es egal, kann ich mich doch in bester Hipster-Manier hinstellen und sagen, "ich fand die gut, bevor die jede:r kannte!“. Und ja, eigentlich ist das auch komplett egal. Aber wenn auch Tante, Schwiegermutter und Postbote die gleiche Serie kennen und gut finden, geht auch ein ganz klein bisschen was verloren. Ich meine, Fabio ist schon ganz genervt davon, dass alle ihm ständig sagen, er müsse "Breaking Bad" schauen. Wobei, das sollte er wirklich mal... Dafür gewinnt man aber auch ganz viel! Zum einen kann man mit so ziemlich jedem und jeder darüber reden. Und Erfolg dürfte auch zu einer Verlängerung, sprich einer zweiten Staffel, führen. Und letztlich gibt es sie ja doch noch, die unbekannten und unterschätzten Serienperlen, wo sogar immer wieder welche dabei sind, von denen man eigentlich dachte, die kennt jede:r und wenn man den Namen nennt, sieht man nur lauter Fragezeichen über Köpfen schweben. Schön, dann lasst mich mal davon erzählen...! ]]> https://www.serieslyawesome.tv/sind-gehypte-mainstream-serien-ueberhaupt-noch-interessant/feed/ 0 148279 Mein TV-Aufreger: „Lovecraft Country“ bekommt 18 Emmy-Nominierungen – und wird abgesetzt https://www.serieslyawesome.tv/mein-tv-aufreger-lovecraft-country-bekommt-18-emmy-nominierungen-und-wird-abgesetzt/ https://www.serieslyawesome.tv/mein-tv-aufreger-lovecraft-country-bekommt-18-emmy-nominierungen-und-wird-abgesetzt/#respond Sat, 14 Aug 2021 06:14:26 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=145893 "Lovecraft Country" große Verwunderung breit gemacht haben: Ganze 18 Emmy-Nominierungen hat die HBO-Serie bekommen - rekordverdächtig für eine Horror-Serie. Und: HBO hat sich gegen eine 2. Staffel entschieden und die Serie abgesetzt. Wie passt das zusammen? Auch bei HBO dürfte die Überraschung groß gewesen sein, als die Emmy-Nominierungen bekanntgegeben worden waren. 18 Nominierungen? Und dazu noch in den wichtigsten Hauptkategorien wie "Outstanding Drama Series", "Bester Hauptdarsteller", "Beste Hauptdarstellerin" usw. - das war dann schon überraschend. Unabhängig davon, ob "Lovecraft Country" die Preise dann auch tatsächlich abräumt, gibt es schon jetzt velfältige Diskussionen, ob alle Nominierungen so gerechtfertigt waren. Patricia Grisafi von THINK zum Beispiel vertritt den Standpunkt, dass die Vielzahl an Nominierungen eher übertrieben ist - sagt aber auch, dass die Absetzung der Serie nicht gerechtfertigt sei. Stellt sich die Frage, warum sich HBO so entschieden hat. Die Kritiken waren ziemlich gut (siehe auch Kiras Review bei uns im Blog), die Zuschauerzahlen in den USA passten auch, unter anderem mit Rekord-Abrufzahlen bei HBO Max. Dennoch entschied sich HBO gegen eine Fortsetzung, ohne die Gründe zu nennen. Stattdessen gab es lediglich ein paar Dankesworte an die Produzenten und die Fangemeinde. Vermutet wird, dass sich HBO nicht darangewagt hat, die Serie ohne Romanvorlage fortzuführen. Denn mit Staffel 1 war die Vorlage von Misha Green komplett abgedreht. Tatsächlich hatte HBO Green bereits mit der Entwicklung von Staffel 2 beauftragt - was Misha Green vorgelegt hat, scheint dann aber nicht überzeugt zu haben. Das ist natürlich nur konsequent, so zu entscheiden, bevor die 2. Staffel zur Enttäuschung wird. Schon bei "Big Little Lies" hatte sich HBO an eine 2. Staffel gewagt, obwohl die Romanvorlage bereits abgedreht war - mit durchwachsenem Erfolg (obwohl es hier ja sogar noch eine 3. Staffel geben wird). Trotzdem finde ich beide Entwicklungen zumindest merkwürdig. Patricia Grisafi ist nicht die Einzige, die hinter die Zahl 18 ein Fragezeichen setzt, und ich hätte mir gewünscht, dass HBO den Mut hat, weiter zu denken als an die Absetzung der Serie. Es müsste ja keine 2. Staffel sein. Ich hätte mir auch Specials, Short Stories oder andere Formate vorstellen können, die sich das wichtige Thema aus "Lovecraft Country" vornehmen und weiterdenken. Jetzt werden die Verantwortlichen bei HBO und die Serienfans gebannt auf den 20. September 2021 schauen, wenn die Emmys vergeben werden. Und ich könnte mir vorstellen, dass HBO ausnahmsweise nicht ganz so traurig wäre, wenn die eigene Serie "Lovecraft Country" nicht wirklich alle Preise abräumt.

Bilder: HBO

]]>
"Lovecraft Country" große Verwunderung breit gemacht haben: Ganze 18 Emmy-Nominierungen hat die HBO-Serie bekommen - rekordverdächtig für eine Horror-Serie. Und: HBO hat sich gegen eine 2. Staffel entschieden und die Serie abgesetzt. Wie passt das zusammen? Auch bei HBO dürfte die Überraschung groß gewesen sein, als die Emmy-Nominierungen bekanntgegeben worden waren. 18 Nominierungen? Und dazu noch in den wichtigsten Hauptkategorien wie "Outstanding Drama Series", "Bester Hauptdarsteller", "Beste Hauptdarstellerin" usw. - das war dann schon überraschend. Unabhängig davon, ob "Lovecraft Country" die Preise dann auch tatsächlich abräumt, gibt es schon jetzt velfältige Diskussionen, ob alle Nominierungen so gerechtfertigt waren. Patricia Grisafi von THINK zum Beispiel vertritt den Standpunkt, dass die Vielzahl an Nominierungen eher übertrieben ist - sagt aber auch, dass die Absetzung der Serie nicht gerechtfertigt sei. Stellt sich die Frage, warum sich HBO so entschieden hat. Die Kritiken waren ziemlich gut (siehe auch Kiras Review bei uns im Blog), die Zuschauerzahlen in den USA passten auch, unter anderem mit Rekord-Abrufzahlen bei HBO Max. Dennoch entschied sich HBO gegen eine Fortsetzung, ohne die Gründe zu nennen. Stattdessen gab es lediglich ein paar Dankesworte an die Produzenten und die Fangemeinde. Vermutet wird, dass sich HBO nicht darangewagt hat, die Serie ohne Romanvorlage fortzuführen. Denn mit Staffel 1 war die Vorlage von Misha Green komplett abgedreht. Tatsächlich hatte HBO Green bereits mit der Entwicklung von Staffel 2 beauftragt - was Misha Green vorgelegt hat, scheint dann aber nicht überzeugt zu haben. Das ist natürlich nur konsequent, so zu entscheiden, bevor die 2. Staffel zur Enttäuschung wird. Schon bei "Big Little Lies" hatte sich HBO an eine 2. Staffel gewagt, obwohl die Romanvorlage bereits abgedreht war - mit durchwachsenem Erfolg (obwohl es hier ja sogar noch eine 3. Staffel geben wird). Trotzdem finde ich beide Entwicklungen zumindest merkwürdig. Patricia Grisafi ist nicht die Einzige, die hinter die Zahl 18 ein Fragezeichen setzt, und ich hätte mir gewünscht, dass HBO den Mut hat, weiter zu denken als an die Absetzung der Serie. Es müsste ja keine 2. Staffel sein. Ich hätte mir auch Specials, Short Stories oder andere Formate vorstellen können, die sich das wichtige Thema aus "Lovecraft Country" vornehmen und weiterdenken. Jetzt werden die Verantwortlichen bei HBO und die Serienfans gebannt auf den 20. September 2021 schauen, wenn die Emmys vergeben werden. Und ich könnte mir vorstellen, dass HBO ausnahmsweise nicht ganz so traurig wäre, wenn die eigene Serie "Lovecraft Country" nicht wirklich alle Preise abräumt.

Bilder: HBO

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/mein-tv-aufreger-lovecraft-country-bekommt-18-emmy-nominierungen-und-wird-abgesetzt/feed/ 0 145893
Kommentar: Schon wieder eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags?! https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-schon-wieder-eine-erhoehung-des-rundfunkbeitrags/ https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-schon-wieder-eine-erhoehung-des-rundfunkbeitrags/#respond Wed, 11 Aug 2021 09:27:21 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=145709 Der Rundfunkbeitrag ist denke ich eines der größten Streitthemen bezüglich der öffentlichen-rechtlichen Fernseh- und Rundfunklandschaft Deutschlands. Zwar sollte eine Reform vor einigen Jahren mehr Gerechtigkeit und geringere Kosten für Haushalte im Allgemeinen bringen, allerdings gab es hierbei auch Nachteile. Die Gebühr wird nun nicht mehr nach im Haushalt vorhandenen Geräten erhoben, sondern generell für einen Haushalt. Hieraus resultiert für große Haushalte mit vielen TV- und Rundfunkgeräten, dass sich für sie der Preis verringert hat, während Singlehaushalte und Haushalte ohne jegliche Rundfunkgeräte tiefer in die Tasche greifen müssen. Das führt bis heute zu großen Diskussionen. Aber nicht nur das: viele junge Menschen sehen im Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens keinen Anreiz mehr. Nun entschied das Bundesverfassungsgericht am 5. August, dass der Antrag des Landes Sachsen-Anhalts abgelehnt wird und der Rundfunkbeitrag pro Monat nun um 86 Cent ansteigen wird. Damit muss pro Haushalt nun ein Beitrag in Höhe von 18,36 Euro im Monat gezahlt werden. Gut, wenn man es so betrachtet, dann sind 18 Euro schon eine ordentliche Stange Geld, bedenkt man, dass die Deutschen zusätzlich im Durchschnitt auch noch zwei Streamingdienste pro Haushalt abonniert haben. Durch den wachsenden Überfluss an Streamingdiensten summiert sich die Ausgabe für Bewegtbildangebote in Deutschland pro Haushalt immer mehr zu großen Summen zusammen. Andererseits sind 86 Cent mehr auch kein Vermögen. Die Frage hier ist viel mehr: Wieso sollten wir den Rundfunkbeitrag bezahlen müssen, wenn wir die Angebote überhaupt nicht nutzen?

Die Öffentlich-Rechtlichen und ihr eingestaubtes Image

Schon seit ein paar Jahren versuchen die öffentlich-rechtlichen Sender ihr eingestaubtes Image loszuwerden. Denn zugegebenermaßen liegt das Durchschnittsalter der Zuschauer:innen bei über 60 Jahren. Doch auch ARD und ZDF sehen ein, dass sie durch lineares Fernsehen kaum noch das junge Klientel erreichen können. So gab es im Jahr 2016 den Beginn der Umstrukturierung und der Bildung eines neuen Formates: funk war geboren. Denn der Rundfunkbeitrag finanziert schon seit langem nicht mehr nur das "Fernsehen für alte Leute". Mit funk wird der Rundfunkbeitrag in junge und innovative Formate investiert und fördert zugleich den Nachwuchs in der Medienlandschaft. In einem Presseartikel auf ihrer eigenen Seite berichtet funk über die zunehmend steigenden Follower:innen-Zahlen. Laut Aussage von funk erreichen sie jährlich 14 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren (Zielgruppe des Formats). Einer repräsentativen Online-Befragung im Auftrag von SWR- und ZDF-Medienforschung zufolge haben im Jahr 2020 bereits 70% der Personen zwischen 14 und 29 Jahren schon einmal eines der Formate von funk benutzt, während die Bekanntheit von funk sogar einen Anteil von 82% in der besagten Personengruppe ausmacht. Ist dann also der Rundfunkbeitrag nicht auch eine Investition in unsere Zukunft? In die Zukunft der Medienlandschaft, die Zukunft unserer Kinder und die Zukunft unseres Landes?

Informationsquelle Öffentlich-Rechtliche

Gerade während der Corona-Krise gab es viel Online-Unterricht. Und so hörte man auch immer mehr davon, dass Wissensformate von funk in Lehreinheiten eingebaut wurden. Hier hoch im Kurs sind unter anderem die Formate "MrWissen2Go" und "Dinge erklärt – Kurzgesagt", sowie "Deutschland3000". In der Corona-Krise ebenfalls hoch gefragt war das Format von Mai Thi Nguyen-Kim, welche in maiLab Themen rund um Corona aufgearbeitet hat. Für diese Arbeit erhielt sie 2020 auch den Deutschen Fernsehpreis. Funk selbst sagt folgendes über diese Formate:
"Diese Formate, die das Ziel haben, Informationen zu vermitteln und zur Meinungsbildung beizutragen, spiegeln in besonderem Maße den öffentlich-rechtlichen Kern von funk wider. Funk hilft Nutzer:innen bei der Einordnung und Erklärung wichtiger (gesellschafts-)politischer Fragen und bietet vor allem Hintergrundwissen."
Und auch die "Tagesschau" oder das "Morgenmagazin" oder "Mittagsmagazin" zählen in vielen Haushalten noch zu den Top-Informationsquellen bezüglich politischer Themen. In diesen Bereichen stehen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender mit weitem Vorsprung an der Spitze der Informationsquellen, gefolgt von einem ebenfalls totgesagtem Medium auf Platz zwei: den Tageszeitungen. Aber beweist dies dann nicht eigentlich, dass das Fernsehen noch nicht tot ist und die Rundfunkbeiträge für die öffentlich-rechtlichen Sender, ebenso wie eine Anpassung des Rundfunkbeitrags gerechtfertigt sind?

Meine Meinung zu dem Thema

Auf diese Frage kann ich nach meinem Gewissen ganz einfach mit Ja antworten. Denn neben der Arbeit zur politischen Bildung wird auch in Unterhaltung investiert. ARD und ZDF bauen ihre Mediatheken aus, holen auch international erfolgreiche Serien in ihr Programm. Zudem darf man ebenfalls nicht die regionalen Sender und ihre Formate vergessen, die den Menschen in der Region durchaus großen Mehrwehrt bringen, da es in den meisten Regionen keine privaten alternativen Medienangebote gibt. Und wie bereits erwähnt ist die Nachwuchsförderung nicht zu verkennen. So beteiligen sich ARD und ZDF, sowie die Regionalsender unter anderem an Nachwuchsproduktionen im Serien- und Fernsehfilmbereich und fördern diese entsprechend. Hier zu nennen wäre beispielsweise "Das kleine Fernsehspiel" des ZDF: eine Reihe, die sich Nachwuchsfilmen widmet. Ich persönlich finde den Rundfunkbeitrag wichtig und richtig für eine unabhängige Medienlandschaft, die zwar einen gewissen Bildungsauftrag besitzt, aber sich nicht allein durch die Werbeeinnahmen und Einschaltquoten versucht über Wasser zu halten. Journalismus muss nicht Quoten nach sich ziehen; Nachrichten sind nun mal nicht immer spannend. Aber ich möchte mich darauf verlassen können, dass mir Informationen möglichst unvoreingenommen präsentiert werden können. Ich möchte auch ein paar Unterhaltungsformate sehen, die vielleicht nicht gerade für eine Generation Ü60 konzipiert wurden, aber auch nicht alle zwei Sekunden durch Werbungen oder Produktplazierungen unterbrochen werden. Ich finde es wichtig eine Vielfalt an Möglichkeiten zur Informationsgewinnung zu haben und ich bin der Meinung, dass alle Formate der öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich nur unsere bunte Medienlandschaft in Deutschland bereichern.]]>
Der Rundfunkbeitrag ist denke ich eines der größten Streitthemen bezüglich der öffentlichen-rechtlichen Fernseh- und Rundfunklandschaft Deutschlands. Zwar sollte eine Reform vor einigen Jahren mehr Gerechtigkeit und geringere Kosten für Haushalte im Allgemeinen bringen, allerdings gab es hierbei auch Nachteile. Die Gebühr wird nun nicht mehr nach im Haushalt vorhandenen Geräten erhoben, sondern generell für einen Haushalt. Hieraus resultiert für große Haushalte mit vielen TV- und Rundfunkgeräten, dass sich für sie der Preis verringert hat, während Singlehaushalte und Haushalte ohne jegliche Rundfunkgeräte tiefer in die Tasche greifen müssen. Das führt bis heute zu großen Diskussionen. Aber nicht nur das: viele junge Menschen sehen im Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens keinen Anreiz mehr. Nun entschied das Bundesverfassungsgericht am 5. August, dass der Antrag des Landes Sachsen-Anhalts abgelehnt wird und der Rundfunkbeitrag pro Monat nun um 86 Cent ansteigen wird. Damit muss pro Haushalt nun ein Beitrag in Höhe von 18,36 Euro im Monat gezahlt werden. Gut, wenn man es so betrachtet, dann sind 18 Euro schon eine ordentliche Stange Geld, bedenkt man, dass die Deutschen zusätzlich im Durchschnitt auch noch zwei Streamingdienste pro Haushalt abonniert haben. Durch den wachsenden Überfluss an Streamingdiensten summiert sich die Ausgabe für Bewegtbildangebote in Deutschland pro Haushalt immer mehr zu großen Summen zusammen. Andererseits sind 86 Cent mehr auch kein Vermögen. Die Frage hier ist viel mehr: Wieso sollten wir den Rundfunkbeitrag bezahlen müssen, wenn wir die Angebote überhaupt nicht nutzen?

Die Öffentlich-Rechtlichen und ihr eingestaubtes Image

Schon seit ein paar Jahren versuchen die öffentlich-rechtlichen Sender ihr eingestaubtes Image loszuwerden. Denn zugegebenermaßen liegt das Durchschnittsalter der Zuschauer:innen bei über 60 Jahren. Doch auch ARD und ZDF sehen ein, dass sie durch lineares Fernsehen kaum noch das junge Klientel erreichen können. So gab es im Jahr 2016 den Beginn der Umstrukturierung und der Bildung eines neuen Formates: funk war geboren. Denn der Rundfunkbeitrag finanziert schon seit langem nicht mehr nur das "Fernsehen für alte Leute". Mit funk wird der Rundfunkbeitrag in junge und innovative Formate investiert und fördert zugleich den Nachwuchs in der Medienlandschaft. In einem Presseartikel auf ihrer eigenen Seite berichtet funk über die zunehmend steigenden Follower:innen-Zahlen. Laut Aussage von funk erreichen sie jährlich 14 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren (Zielgruppe des Formats). Einer repräsentativen Online-Befragung im Auftrag von SWR- und ZDF-Medienforschung zufolge haben im Jahr 2020 bereits 70% der Personen zwischen 14 und 29 Jahren schon einmal eines der Formate von funk benutzt, während die Bekanntheit von funk sogar einen Anteil von 82% in der besagten Personengruppe ausmacht. Ist dann also der Rundfunkbeitrag nicht auch eine Investition in unsere Zukunft? In die Zukunft der Medienlandschaft, die Zukunft unserer Kinder und die Zukunft unseres Landes?

Informationsquelle Öffentlich-Rechtliche

Gerade während der Corona-Krise gab es viel Online-Unterricht. Und so hörte man auch immer mehr davon, dass Wissensformate von funk in Lehreinheiten eingebaut wurden. Hier hoch im Kurs sind unter anderem die Formate "MrWissen2Go" und "Dinge erklärt – Kurzgesagt", sowie "Deutschland3000". In der Corona-Krise ebenfalls hoch gefragt war das Format von Mai Thi Nguyen-Kim, welche in maiLab Themen rund um Corona aufgearbeitet hat. Für diese Arbeit erhielt sie 2020 auch den Deutschen Fernsehpreis. Funk selbst sagt folgendes über diese Formate:
"Diese Formate, die das Ziel haben, Informationen zu vermitteln und zur Meinungsbildung beizutragen, spiegeln in besonderem Maße den öffentlich-rechtlichen Kern von funk wider. Funk hilft Nutzer:innen bei der Einordnung und Erklärung wichtiger (gesellschafts-)politischer Fragen und bietet vor allem Hintergrundwissen."
Und auch die "Tagesschau" oder das "Morgenmagazin" oder "Mittagsmagazin" zählen in vielen Haushalten noch zu den Top-Informationsquellen bezüglich politischer Themen. In diesen Bereichen stehen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender mit weitem Vorsprung an der Spitze der Informationsquellen, gefolgt von einem ebenfalls totgesagtem Medium auf Platz zwei: den Tageszeitungen. Aber beweist dies dann nicht eigentlich, dass das Fernsehen noch nicht tot ist und die Rundfunkbeiträge für die öffentlich-rechtlichen Sender, ebenso wie eine Anpassung des Rundfunkbeitrags gerechtfertigt sind?

Meine Meinung zu dem Thema

Auf diese Frage kann ich nach meinem Gewissen ganz einfach mit Ja antworten. Denn neben der Arbeit zur politischen Bildung wird auch in Unterhaltung investiert. ARD und ZDF bauen ihre Mediatheken aus, holen auch international erfolgreiche Serien in ihr Programm. Zudem darf man ebenfalls nicht die regionalen Sender und ihre Formate vergessen, die den Menschen in der Region durchaus großen Mehrwehrt bringen, da es in den meisten Regionen keine privaten alternativen Medienangebote gibt. Und wie bereits erwähnt ist die Nachwuchsförderung nicht zu verkennen. So beteiligen sich ARD und ZDF, sowie die Regionalsender unter anderem an Nachwuchsproduktionen im Serien- und Fernsehfilmbereich und fördern diese entsprechend. Hier zu nennen wäre beispielsweise "Das kleine Fernsehspiel" des ZDF: eine Reihe, die sich Nachwuchsfilmen widmet. Ich persönlich finde den Rundfunkbeitrag wichtig und richtig für eine unabhängige Medienlandschaft, die zwar einen gewissen Bildungsauftrag besitzt, aber sich nicht allein durch die Werbeeinnahmen und Einschaltquoten versucht über Wasser zu halten. Journalismus muss nicht Quoten nach sich ziehen; Nachrichten sind nun mal nicht immer spannend. Aber ich möchte mich darauf verlassen können, dass mir Informationen möglichst unvoreingenommen präsentiert werden können. Ich möchte auch ein paar Unterhaltungsformate sehen, die vielleicht nicht gerade für eine Generation Ü60 konzipiert wurden, aber auch nicht alle zwei Sekunden durch Werbungen oder Produktplazierungen unterbrochen werden. Ich finde es wichtig eine Vielfalt an Möglichkeiten zur Informationsgewinnung zu haben und ich bin der Meinung, dass alle Formate der öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich nur unsere bunte Medienlandschaft in Deutschland bereichern. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-schon-wieder-eine-erhoehung-des-rundfunkbeitrags/feed/ 0 145709
Mein TV-Aufreger der Woche: Scarlett Johansson verklagt Disney wegen Streaming https://www.serieslyawesome.tv/mein-tv-aufreger-der-woche-scarlett-johansson-verklagt-disney-wegen-streaming/ https://www.serieslyawesome.tv/mein-tv-aufreger-der-woche-scarlett-johansson-verklagt-disney-wegen-streaming/#comments Sat, 31 Jul 2021 08:10:55 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=145135 "Black Widow" mit rund eineinhalb Jahren Verspätung an den Start brachte. Dafür musste man nicht nur Disney+ Kunde sein, sondern auch ein VIP-Ticket zu besagtem Preis lösen. Rund 3 Millionen Fans haben das am Startwochenende getan, und Disney hat damit 60 Millionen Dollar erlöst (siehe Beitrag hier). Das ist Geld, das den Kinobetreibern fehlt. Und nicht nur denen, offensichtlich: Scarlett Johansson hat jetzt laut Wall Street Journal den Disney-Konzern verklagt, weil Disney den Film nicht exklusiv ins Kino brachte, sondern parallel streamen ließ. Jetzt ist Scarlett Johansson sicher nicht die erste Kämpferin für Recht und Moral im Film-Business. Sie sieht sich sicher auch nicht als Retterin des Kino aus Ausstrahlungsmedium für große Filme. Aber: Sie klagt deswegen, weil sei einfach persönlich betroffen ist. Denn sie hatte für den ersten Feature-Film im Marvel Cinematic Universe mit ihr in der Hauptrolle einen Deal mit Disney abgeschlossen, der ihr eine Beteiligung an den Einnahmen aus dem Film garantiert - und zwar an den Kinokassen. Jetzt ist der Deal vor Corona abgeschlossen worden, und an ein Modell wie aktuell mit Kino UND Streamingplattform als parallele Premierenkanäle war bei weitem nicht zu denken. Laut sueddeutsche.de sei bei Vertragsabschluss im Jahr 2017 eine exklusive Filmveröffentlichung auf der Leinwand zugesagt worden - ihr Verdienst basiere auf den Kinoeinnahmen. 'Schlecht verhandelt', könnte man also nun denken, muss das aber mit Blick auf die gerade geschilderte Entwicklung aber auch schon wieder revidieren. Und natürlich kann man auch sagen, dass Scarlett Johansson auch ohne die Einnahmen aus den Kinotickets jetzt nicht arm wird (20 Millionen Dollar an Einnahmen waren ihr für den Film von Disney ohnehin garantiert), aber in gewisser Weise geht's natürlich auch ums Prinzip - und wie es in Zukunft weiter gehen könnte. Denkbar, dass ihre Verträge für andere Filme in der Zukunft ähnlich gestaltet sind und sie einfach klären lassen möchte, wie sie an Streaming-Einnahmen beteiligt werden kann. Dass es Sinn macht, genau darüber zu sprechen, zeigen die aktuellen Entwicklungen: Immer mehr Filme starten parallel im Kino und auf den Streaming-Plattformen. Warner will dieses Jahr zehn Blockbuster wie "Dune" und Matrix 4" auf diese Weise im Kino und bei HBO Max präsentieren. Haben sich Schauspieler:innen auf eine Beteiligung an der Kinokasse eingelassen, könnte es in der nächsten Zeit für diese genau so blöd aussehen wie jetzt für Scarlett Johansson. Für die Kinobetreiber ist es natürlich nochmal bitterer: Nach der gefühlt endlosen Pandemie-Phase mit geschlossenen Kinosälen deutete sich gerade eine Erholung an, ehe die Blockbuster jetzt auch für jedermann ins heimische Wohnzimmer gestreamt werden. Dank erschwinglicher Technik und filmverrückter Fans kann man sich auch zu Hause mittlerweile ein okayes Filmfeeling schaffen, so dass sich der eine oder andere den Gang ins Kino sparen dürfte. Ein billiges Vergnügen war das in der Vergangenheit sowieso nicht, aber das Kinofeeling war vielfach noch unschlagbar. Doch so langsam verliert das Medium seine Alleinstellungsmerkmale. Die Filmindustrie hat zuerst umgedacht, jetzt sind die Kinobetreiber an der Reihe - und eben Scarlett Johansson.

Bild: Disney

]]>
"Black Widow" mit rund eineinhalb Jahren Verspätung an den Start brachte. Dafür musste man nicht nur Disney+ Kunde sein, sondern auch ein VIP-Ticket zu besagtem Preis lösen. Rund 3 Millionen Fans haben das am Startwochenende getan, und Disney hat damit 60 Millionen Dollar erlöst (siehe Beitrag hier). Das ist Geld, das den Kinobetreibern fehlt. Und nicht nur denen, offensichtlich: Scarlett Johansson hat jetzt laut Wall Street Journal den Disney-Konzern verklagt, weil Disney den Film nicht exklusiv ins Kino brachte, sondern parallel streamen ließ. Jetzt ist Scarlett Johansson sicher nicht die erste Kämpferin für Recht und Moral im Film-Business. Sie sieht sich sicher auch nicht als Retterin des Kino aus Ausstrahlungsmedium für große Filme. Aber: Sie klagt deswegen, weil sei einfach persönlich betroffen ist. Denn sie hatte für den ersten Feature-Film im Marvel Cinematic Universe mit ihr in der Hauptrolle einen Deal mit Disney abgeschlossen, der ihr eine Beteiligung an den Einnahmen aus dem Film garantiert - und zwar an den Kinokassen. Jetzt ist der Deal vor Corona abgeschlossen worden, und an ein Modell wie aktuell mit Kino UND Streamingplattform als parallele Premierenkanäle war bei weitem nicht zu denken. Laut sueddeutsche.de sei bei Vertragsabschluss im Jahr 2017 eine exklusive Filmveröffentlichung auf der Leinwand zugesagt worden - ihr Verdienst basiere auf den Kinoeinnahmen. 'Schlecht verhandelt', könnte man also nun denken, muss das aber mit Blick auf die gerade geschilderte Entwicklung aber auch schon wieder revidieren. Und natürlich kann man auch sagen, dass Scarlett Johansson auch ohne die Einnahmen aus den Kinotickets jetzt nicht arm wird (20 Millionen Dollar an Einnahmen waren ihr für den Film von Disney ohnehin garantiert), aber in gewisser Weise geht's natürlich auch ums Prinzip - und wie es in Zukunft weiter gehen könnte. Denkbar, dass ihre Verträge für andere Filme in der Zukunft ähnlich gestaltet sind und sie einfach klären lassen möchte, wie sie an Streaming-Einnahmen beteiligt werden kann. Dass es Sinn macht, genau darüber zu sprechen, zeigen die aktuellen Entwicklungen: Immer mehr Filme starten parallel im Kino und auf den Streaming-Plattformen. Warner will dieses Jahr zehn Blockbuster wie "Dune" und Matrix 4" auf diese Weise im Kino und bei HBO Max präsentieren. Haben sich Schauspieler:innen auf eine Beteiligung an der Kinokasse eingelassen, könnte es in der nächsten Zeit für diese genau so blöd aussehen wie jetzt für Scarlett Johansson. Für die Kinobetreiber ist es natürlich nochmal bitterer: Nach der gefühlt endlosen Pandemie-Phase mit geschlossenen Kinosälen deutete sich gerade eine Erholung an, ehe die Blockbuster jetzt auch für jedermann ins heimische Wohnzimmer gestreamt werden. Dank erschwinglicher Technik und filmverrückter Fans kann man sich auch zu Hause mittlerweile ein okayes Filmfeeling schaffen, so dass sich der eine oder andere den Gang ins Kino sparen dürfte. Ein billiges Vergnügen war das in der Vergangenheit sowieso nicht, aber das Kinofeeling war vielfach noch unschlagbar. Doch so langsam verliert das Medium seine Alleinstellungsmerkmale. Die Filmindustrie hat zuerst umgedacht, jetzt sind die Kinobetreiber an der Reihe - und eben Scarlett Johansson.

Bild: Disney

]]>
https://www.serieslyawesome.tv/mein-tv-aufreger-der-woche-scarlett-johansson-verklagt-disney-wegen-streaming/feed/ 1 145135
Stoppt kurze Serienstaffeln – oder veröffentlicht sie gleich als Film! https://www.serieslyawesome.tv/stoppt-kurze-serienstaffeln-oder-veroeffentlicht-sie-gleich-als-film/ https://www.serieslyawesome.tv/stoppt-kurze-serienstaffeln-oder-veroeffentlicht-sie-gleich-als-film/#respond Wed, 28 Jul 2021 17:22:34 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=145090 Seit gestern ist die dritte Staffel von "How To Sell Drugs Online (Fast)" (Review) bei Netflix zu sehen und habe ich sonst immer zu gleichen Teilen neidvollen Respekt als auch augenrollende Verwunderung gefühlt, wenn Leute gesagt haben, dass sie am Tag der Veröffentlichung direkt mal die ganze Season durchgebinged haben, ist das bei der deutschen Netflix-Serie ja eher unspektakulär. Erneut bekommen wir lediglich sechs jeweils rund halbstündige Folgen zu sehen. Insgesamt sind wir da also bei einem "Herr der Ringe“-Film - längentechnisch. Und dieses Phänomen ist mir in letzter Zeit des öfteren untergekommen.

Das britische Modell

Kurze Staffeln á sechs oder acht Episoden sind jetzt nichts total Neues. Vor allem in Großbritannien verfährt man eigentlich schon immer so. Dass unser früheres TV-Modell mit meist 12 Stunden-füllenden oder 24 Halbstunden-füllenden Folgen (also, plus Werbeblöcke) für Drama- respektive Comedy-Serien ist mittlerweile einer kurzen Produktions-Basis gewichen. Das liegt unter anderem daran, dass eben nicht mehr eine Pilotfolge den Ausschlag für die weitere Produktion gibt und selbst noch während wöchentlicher Ausstrahlungen weiter produziert wird, so dass man im Notfall mittendrin einschreiten kann. Nein, heutzutage werden die Staffeln meist in Gänze produziert und oftmals auch so veröffentlicht (zumindest bei Netflix). Entsprechend kann ich das für Erststaffeln noch verstehen - da möchte man kein großes finanzielles Risiko eingehen. Aber "How To Sell Drugs Online (Fast)" ist durchaus als Erfolg einzuordnen, da sollte doch mehr drin sein? Weiterer Vorteil kurzer Staffeln: Es fühlt sich frisch an. "How To Sell Drugs Online (Fast)" ist eben auch kurzweilig, weil es kurz ist. Folge für Folge und Staffel für Staffel. Der kleine Snack für zwischendurch. Nur doof, dass man so eben drei Stunden was davon hat und dann die restlichen 8.757 Stunden eines Jahres auf Nachschub warten muss. Da lobe ich mir doch Serien, die mich wochen- wenn nicht monatelang begleiten. Dann habe ich auch weniger Zeit, Dinge zu vergessen. Wobei, bei 3 Stunden ist das ja eh nicht so viel.

Filme im Serien-Gewandt

Was mich mittlerweile stört, ist die Tatsache, dass Film-Material heutzutage gerne mal in Serienstruktur veröffentlicht wird, weil das hipper ist. Statt eines zweieinhalbstündigen Filmes machen wir da drei Stunden-Folgen oder sechs Halbstunden-Folgen raus und preisen das als neue (Mini)Serie an! Das mögen die Leute. Da kann man "mal eben reinschauen" und lässt es notfalls nach der ersten Folge bleiben. Und man kann so wunderbar pausieren und die nächste Folge einfach später schauen. Genial! Ich muss ja gestehen, dass das psychologisch vermutlich sogar passt. Klar KÖNNTE man auch einen Film mittendrin pausieren oder abbrechen, aber ich schrecke auch vor langen Minutenangaben bei Filmen zurück und fange die nicht mehr an. Dann lieber eine Serienfolge. Oder zwei... Hm, am Ende lande ich dann doch bei der gleichen Laufzeit... Und ja, Filme reizen mich nicht mehr so sehr. Vielleicht bin ich also auch einfach nur sauer auf mich selbst und nicht auf die Bewegtbild-Industrie. Letztlich möchte ich halt einfach nur mehr von meinen liebsten Inhalten zu sehen bekommen. Das geht auch dahingehend weiter, dass heutzutage vieles Staffel-weise bewusst begrenzt wird uns uns lieber zehn neue Serien statt zehn neuer Staffeln vorgesetzt werden. Funktioniert halt besser. Da wünsche ich mir meine über die Jahre begleitenden Klassiker zurück... Manchmal fühlt man sich dann aber doch etwas veräppelt. Okay, "Made For Love" hatte noch acht halbstündige Folgen, "The Mopes" jedoch auch nur derer sechs, "ÜberWeihnachten" hatte gar nur drei Folgen und 143 Minuten Laufzeit. Und da fällt dann doch teilweise auch inhaltlich auf, dass wir es eigentlich nur mit einer Film-Story zu tun haben, die etwas gestreckt und mit ein paar Pseudo-Spoilern versehen wird, damit es als hippe Serienproduktion verkauft werden kann. ]]>
Seit gestern ist die dritte Staffel von "How To Sell Drugs Online (Fast)" (Review) bei Netflix zu sehen und habe ich sonst immer zu gleichen Teilen neidvollen Respekt als auch augenrollende Verwunderung gefühlt, wenn Leute gesagt haben, dass sie am Tag der Veröffentlichung direkt mal die ganze Season durchgebinged haben, ist das bei der deutschen Netflix-Serie ja eher unspektakulär. Erneut bekommen wir lediglich sechs jeweils rund halbstündige Folgen zu sehen. Insgesamt sind wir da also bei einem "Herr der Ringe“-Film - längentechnisch. Und dieses Phänomen ist mir in letzter Zeit des öfteren untergekommen.

Das britische Modell

Kurze Staffeln á sechs oder acht Episoden sind jetzt nichts total Neues. Vor allem in Großbritannien verfährt man eigentlich schon immer so. Dass unser früheres TV-Modell mit meist 12 Stunden-füllenden oder 24 Halbstunden-füllenden Folgen (also, plus Werbeblöcke) für Drama- respektive Comedy-Serien ist mittlerweile einer kurzen Produktions-Basis gewichen. Das liegt unter anderem daran, dass eben nicht mehr eine Pilotfolge den Ausschlag für die weitere Produktion gibt und selbst noch während wöchentlicher Ausstrahlungen weiter produziert wird, so dass man im Notfall mittendrin einschreiten kann. Nein, heutzutage werden die Staffeln meist in Gänze produziert und oftmals auch so veröffentlicht (zumindest bei Netflix). Entsprechend kann ich das für Erststaffeln noch verstehen - da möchte man kein großes finanzielles Risiko eingehen. Aber "How To Sell Drugs Online (Fast)" ist durchaus als Erfolg einzuordnen, da sollte doch mehr drin sein? Weiterer Vorteil kurzer Staffeln: Es fühlt sich frisch an. "How To Sell Drugs Online (Fast)" ist eben auch kurzweilig, weil es kurz ist. Folge für Folge und Staffel für Staffel. Der kleine Snack für zwischendurch. Nur doof, dass man so eben drei Stunden was davon hat und dann die restlichen 8.757 Stunden eines Jahres auf Nachschub warten muss. Da lobe ich mir doch Serien, die mich wochen- wenn nicht monatelang begleiten. Dann habe ich auch weniger Zeit, Dinge zu vergessen. Wobei, bei 3 Stunden ist das ja eh nicht so viel.

Filme im Serien-Gewandt

Was mich mittlerweile stört, ist die Tatsache, dass Film-Material heutzutage gerne mal in Serienstruktur veröffentlicht wird, weil das hipper ist. Statt eines zweieinhalbstündigen Filmes machen wir da drei Stunden-Folgen oder sechs Halbstunden-Folgen raus und preisen das als neue (Mini)Serie an! Das mögen die Leute. Da kann man "mal eben reinschauen" und lässt es notfalls nach der ersten Folge bleiben. Und man kann so wunderbar pausieren und die nächste Folge einfach später schauen. Genial! Ich muss ja gestehen, dass das psychologisch vermutlich sogar passt. Klar KÖNNTE man auch einen Film mittendrin pausieren oder abbrechen, aber ich schrecke auch vor langen Minutenangaben bei Filmen zurück und fange die nicht mehr an. Dann lieber eine Serienfolge. Oder zwei... Hm, am Ende lande ich dann doch bei der gleichen Laufzeit... Und ja, Filme reizen mich nicht mehr so sehr. Vielleicht bin ich also auch einfach nur sauer auf mich selbst und nicht auf die Bewegtbild-Industrie. Letztlich möchte ich halt einfach nur mehr von meinen liebsten Inhalten zu sehen bekommen. Das geht auch dahingehend weiter, dass heutzutage vieles Staffel-weise bewusst begrenzt wird uns uns lieber zehn neue Serien statt zehn neuer Staffeln vorgesetzt werden. Funktioniert halt besser. Da wünsche ich mir meine über die Jahre begleitenden Klassiker zurück... Manchmal fühlt man sich dann aber doch etwas veräppelt. Okay, "Made For Love" hatte noch acht halbstündige Folgen, "The Mopes" jedoch auch nur derer sechs, "ÜberWeihnachten" hatte gar nur drei Folgen und 143 Minuten Laufzeit. Und da fällt dann doch teilweise auch inhaltlich auf, dass wir es eigentlich nur mit einer Film-Story zu tun haben, die etwas gestreckt und mit ein paar Pseudo-Spoilern versehen wird, damit es als hippe Serienproduktion verkauft werden kann. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/stoppt-kurze-serienstaffeln-oder-veroeffentlicht-sie-gleich-als-film/feed/ 0 145090
Kommentar: Der Zauber des Rewatch https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-der-zauber-des-rewatch/ https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-der-zauber-des-rewatch/#respond Wed, 30 Jun 2021 08:10:31 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=143090 Es ist heutzutage ja fast ein Ding der Unmöglichkeit, den Überblick über die ganzen neuen Formate und Serien der bekannten Streaming-Plattformen zu behalten - und fast wöchentlich kommt auch noch ein neuer Anbieter dazu. Waipu.tv zum Beispiel hat sich vor ein paar Monaten vergrößert und nun so viele Sender im Angebot, dass ich mir vorkomme wie Doug Heffernan, dem beim Versuch, alle Kanäle seines neuen TVs durchzuklicken, fast die Augen bluten. ARD und ZDF haben erst kürzlich verkündet, die Mediatheken zusammenzulegen, und möchten so auch noch stärker im Streaming-Markt mitmischen. Selbst TVNOW schafft es, durchaus Sehenswertes zu produzieren, und Sat.1 hat „heimlich“ (zumindest habe ich erst sehr spät davon erfahren) mit Netflix beim Format „5 Senses for Love“ kooperiert. Wo soll das noch hinführen? Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die ganze Branche von Corona hart gebeutelt wurde und immer noch wird, und es eben doch nicht so viel Neues gibt, wie das ohne Corona der Fall wäre. Aber ist das Fluch – oder doch eher Segen? Nicht nur haben so ein paar Serien auf der unendlichen Watchlist eine Chance, man kann sich auch endlich einmal wieder ganz ohne schlechtes Gewissen dem Rewatch hingeben. Sogar Netflix hat mich per E-Mail gefragt: „Leonie, möchtest du dir diese Serien nicht noch einmal ansehen?“ Ja Netflix, ich will!

Oldie but Goldie

Ebenso wie es Leute gibt, die nie ein Buch zweimal lesen, gibt es Leute, die nie eine Serie zweimal schauen. Ich bin eher das Gegenteil. Meine Lieblingsbücher habe ich an die zwölf Mal durch, und Doug, Carrie und Arthur bringen mich auch nach über 20 Jahren noch zum Lachen. Je begrenzter meine Zeit ist, desto eher tendiere ich dazu, etwas anzuschauen, was mich sicher unterhält, als eine Stunde in die Suche nach einer Serie zu investieren, die ich dann doch doof finde. Ja, ich bin auch die, die beim Italiener immer Pizza Diavola bestellt, aber wenn was gut ist, bleibe ich eben dabei 😉 Natürlich funktioniert das nicht mit allen alten Serien, aber ein paar Goldstücke reichen ja, um ein paar Stunden das beruhigende Gefühl zu haben: Ich weiß, was kommt, und es wird gut sein!

Endlich hab ich dich!

Kein „Rewatch“ im eigentlichen Sinne, aber ich nehme es trotzdem mit auf, ist es, wenn man sich Folgen ansieht, die man verpasst hat. „GZSZ“ zum Beispiel habe ich immer mit kleineren und auch sehr großen Unterbrechungen verfolgt, deswegen picke ich mir ab und an bei TVNOW einfach ein paar Folgen eines zufälligen Jahres heraus und amüsiere mich über Kleidung, Haarschnitte und die Plots aus der Vergangenheit. Den in der Mitte kennt ihr bestimmt noch (wenn ihr über 30 seid zumindest 😉 ): Oli P GZSZ 1998
Bild: © RTL TVNOW
Der Nostalgie-Faktor spielt hier natürlich auch eine Rolle – siehe nächster Punkt.

Hey, dich kenn ich doch!

Eine Serie nach vielen Jahren noch einmal zu sehen, kann einen ganz speziellen Reiz haben. „O.C. California“ habe ich beim Prime Day erstanden und freue mich schon jetzt darauf – die Serie habe ich seinerzeit extrem gesuchtet und weiß noch ziemlich genau, dass das ein paar wilde Sommer auch in meinem Leben waren. Da wartet bestimmt der ein oder andere Flashback auf mich. „Queer as folk“ gab es ebenfalls bei Amazon im Angebot und der Rewatch lohnt sich hier auch gleich mehrfach: Einmal ist der Vergleich spannend, wieviel sich mittlerweile beim Thema Homosexualität tatsächlich gesellschaftlich verändert hat, zum zweiten ist die Serie unheimlich gut gealtert und man merkt ihr ihr Alter nur durch kleinere Details wie Musik- und VHS-Kassetten an, und zum dritten freue ich mich, nach all den Jahren endlich auch die dritte Staffel sehen zu können. Dass der Hauptdarsteller Gale Harold immer noch sehr attraktiv, aber mittlerweile auch schon 51 Jahre alt ist, kann ich da gut übersehen. Und auch alte Folgen von „Die Höhle der Löwen“ bei TVNOW finde ich sehr unterhaltsam. Einmal, weil sich mittlerweile natürlich gezeigt hat, welche Investments wirklich erfolgreich waren, und zum zweiten, weil Jochen „mit der Hand am Arm“ Schweizer und Frank „das ist nicht meine DNA“ Thelen einfach ein bisschen fehlen.

Wie war das nochmal?

Früher™ hatte man zwar oft einfach Pech, wenn man eine Folge seiner Lieblingsserie verpasst hatte – dafür war zwischen den einzelnen Staffeln keine so große zeitliche Pause wie heute. Eine Staffel mit 20 bis 24 Folgen streckte sich weit über ein halbes Jahr, dann ging es in die Sommerpause, und dann konnte es auch schon wieder weitergehen. Heute bingt man eine Staffel an einem Wochenende weg und die nächste kommt erst in einem Jahr – wer bis dahin noch eine gute Erinnerung an die Figuren und Vorkommnisse der ersten Staffel hat, muss schon sehr tief drin gewesen sein. Aber Erinnerungslücken sind ja nicht schlimm, wenn man die Möglichkeit hat, sein Gedächtnis vor dem Start der neuen Folgen noch einmal aufzufrischen. Je später in der Serie, desto eher muss man mit dem Rewatch starten, dafür muss man aber bei der Wiederholung nicht ganz so gebannt vor dem Fernseher sitzen.

Das muss ich mir nochmal genauer ansehen

Kennt ihr das? Man erwartet das erste Mal mit Spannung, ist aufgeregt, weiß noch gar nicht so richtig, was einen erwartet und auf was man achten muss, und dann ist es vorbei und zurück bleibt ein Gefühl von: „Whaaaaaat?????“. So ging mir das schon bei einigen Serien, und was am besten hilft, ist, sie einfach nochmal zu sehen. Besonders Serien mit sehr dichter Erzählweise oder überraschendem Ende („Lost“ ist ein gutes Beispiel) laden dazu ein, direkt nochmal von vorne zu starten, um beim zweiten Mal besser auf bestimmte Details achten zu können. Auch Eastereggs, die in vielen Serien versteckt sind, wird man in der Regel nicht beim ersten Mal finden, ebenso wie bestimmte Zusammenhänge, wie es sie zum Beispiel bei „Breaking Bad“ zu Hauf gibt. Natürlich kann man sich auch einen Artikel durchlesen oder einen Zusammenschnitt bei YouTube, aber beim Rewatch nach und nach immer mehr selbst zu entdecken, macht doch viel mehr Spaß. Es gibt also viele Gründe, warum man sich dafür entscheiden kann, eine Serie zu rewatchen, anstatt eine neue zu beginnen, Watchlist und Überangebot hin oder her. Ich liebe es und werde mir sicher noch die ein oder andere Serie noch einmal (und noch einmal und noch einmal) ansehen. Welche Serien habt ihr schon gerewatched und welche würdet ihr empfehlen? Oder seid ihr Team „keine Serie zweimal anschauen“? Wir freuen uns auf eure Kommentare! ]]>
Es ist heutzutage ja fast ein Ding der Unmöglichkeit, den Überblick über die ganzen neuen Formate und Serien der bekannten Streaming-Plattformen zu behalten - und fast wöchentlich kommt auch noch ein neuer Anbieter dazu. Waipu.tv zum Beispiel hat sich vor ein paar Monaten vergrößert und nun so viele Sender im Angebot, dass ich mir vorkomme wie Doug Heffernan, dem beim Versuch, alle Kanäle seines neuen TVs durchzuklicken, fast die Augen bluten. ARD und ZDF haben erst kürzlich verkündet, die Mediatheken zusammenzulegen, und möchten so auch noch stärker im Streaming-Markt mitmischen. Selbst TVNOW schafft es, durchaus Sehenswertes zu produzieren, und Sat.1 hat „heimlich“ (zumindest habe ich erst sehr spät davon erfahren) mit Netflix beim Format „5 Senses for Love“ kooperiert. Wo soll das noch hinführen? Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die ganze Branche von Corona hart gebeutelt wurde und immer noch wird, und es eben doch nicht so viel Neues gibt, wie das ohne Corona der Fall wäre. Aber ist das Fluch – oder doch eher Segen? Nicht nur haben so ein paar Serien auf der unendlichen Watchlist eine Chance, man kann sich auch endlich einmal wieder ganz ohne schlechtes Gewissen dem Rewatch hingeben. Sogar Netflix hat mich per E-Mail gefragt: „Leonie, möchtest du dir diese Serien nicht noch einmal ansehen?“ Ja Netflix, ich will!

Oldie but Goldie

Ebenso wie es Leute gibt, die nie ein Buch zweimal lesen, gibt es Leute, die nie eine Serie zweimal schauen. Ich bin eher das Gegenteil. Meine Lieblingsbücher habe ich an die zwölf Mal durch, und Doug, Carrie und Arthur bringen mich auch nach über 20 Jahren noch zum Lachen. Je begrenzter meine Zeit ist, desto eher tendiere ich dazu, etwas anzuschauen, was mich sicher unterhält, als eine Stunde in die Suche nach einer Serie zu investieren, die ich dann doch doof finde. Ja, ich bin auch die, die beim Italiener immer Pizza Diavola bestellt, aber wenn was gut ist, bleibe ich eben dabei 😉 Natürlich funktioniert das nicht mit allen alten Serien, aber ein paar Goldstücke reichen ja, um ein paar Stunden das beruhigende Gefühl zu haben: Ich weiß, was kommt, und es wird gut sein!

Endlich hab ich dich!

Kein „Rewatch“ im eigentlichen Sinne, aber ich nehme es trotzdem mit auf, ist es, wenn man sich Folgen ansieht, die man verpasst hat. „GZSZ“ zum Beispiel habe ich immer mit kleineren und auch sehr großen Unterbrechungen verfolgt, deswegen picke ich mir ab und an bei TVNOW einfach ein paar Folgen eines zufälligen Jahres heraus und amüsiere mich über Kleidung, Haarschnitte und die Plots aus der Vergangenheit. Den in der Mitte kennt ihr bestimmt noch (wenn ihr über 30 seid zumindest 😉 ): Oli P GZSZ 1998
Bild: © RTL TVNOW
Der Nostalgie-Faktor spielt hier natürlich auch eine Rolle – siehe nächster Punkt.

Hey, dich kenn ich doch!

Eine Serie nach vielen Jahren noch einmal zu sehen, kann einen ganz speziellen Reiz haben. „O.C. California“ habe ich beim Prime Day erstanden und freue mich schon jetzt darauf – die Serie habe ich seinerzeit extrem gesuchtet und weiß noch ziemlich genau, dass das ein paar wilde Sommer auch in meinem Leben waren. Da wartet bestimmt der ein oder andere Flashback auf mich. „Queer as folk“ gab es ebenfalls bei Amazon im Angebot und der Rewatch lohnt sich hier auch gleich mehrfach: Einmal ist der Vergleich spannend, wieviel sich mittlerweile beim Thema Homosexualität tatsächlich gesellschaftlich verändert hat, zum zweiten ist die Serie unheimlich gut gealtert und man merkt ihr ihr Alter nur durch kleinere Details wie Musik- und VHS-Kassetten an, und zum dritten freue ich mich, nach all den Jahren endlich auch die dritte Staffel sehen zu können. Dass der Hauptdarsteller Gale Harold immer noch sehr attraktiv, aber mittlerweile auch schon 51 Jahre alt ist, kann ich da gut übersehen. Und auch alte Folgen von „Die Höhle der Löwen“ bei TVNOW finde ich sehr unterhaltsam. Einmal, weil sich mittlerweile natürlich gezeigt hat, welche Investments wirklich erfolgreich waren, und zum zweiten, weil Jochen „mit der Hand am Arm“ Schweizer und Frank „das ist nicht meine DNA“ Thelen einfach ein bisschen fehlen.

Wie war das nochmal?

Früher™ hatte man zwar oft einfach Pech, wenn man eine Folge seiner Lieblingsserie verpasst hatte – dafür war zwischen den einzelnen Staffeln keine so große zeitliche Pause wie heute. Eine Staffel mit 20 bis 24 Folgen streckte sich weit über ein halbes Jahr, dann ging es in die Sommerpause, und dann konnte es auch schon wieder weitergehen. Heute bingt man eine Staffel an einem Wochenende weg und die nächste kommt erst in einem Jahr – wer bis dahin noch eine gute Erinnerung an die Figuren und Vorkommnisse der ersten Staffel hat, muss schon sehr tief drin gewesen sein. Aber Erinnerungslücken sind ja nicht schlimm, wenn man die Möglichkeit hat, sein Gedächtnis vor dem Start der neuen Folgen noch einmal aufzufrischen. Je später in der Serie, desto eher muss man mit dem Rewatch starten, dafür muss man aber bei der Wiederholung nicht ganz so gebannt vor dem Fernseher sitzen.

Das muss ich mir nochmal genauer ansehen

Kennt ihr das? Man erwartet das erste Mal mit Spannung, ist aufgeregt, weiß noch gar nicht so richtig, was einen erwartet und auf was man achten muss, und dann ist es vorbei und zurück bleibt ein Gefühl von: „Whaaaaaat?????“. So ging mir das schon bei einigen Serien, und was am besten hilft, ist, sie einfach nochmal zu sehen. Besonders Serien mit sehr dichter Erzählweise oder überraschendem Ende („Lost“ ist ein gutes Beispiel) laden dazu ein, direkt nochmal von vorne zu starten, um beim zweiten Mal besser auf bestimmte Details achten zu können. Auch Eastereggs, die in vielen Serien versteckt sind, wird man in der Regel nicht beim ersten Mal finden, ebenso wie bestimmte Zusammenhänge, wie es sie zum Beispiel bei „Breaking Bad“ zu Hauf gibt. Natürlich kann man sich auch einen Artikel durchlesen oder einen Zusammenschnitt bei YouTube, aber beim Rewatch nach und nach immer mehr selbst zu entdecken, macht doch viel mehr Spaß. Es gibt also viele Gründe, warum man sich dafür entscheiden kann, eine Serie zu rewatchen, anstatt eine neue zu beginnen, Watchlist und Überangebot hin oder her. Ich liebe es und werde mir sicher noch die ein oder andere Serie noch einmal (und noch einmal und noch einmal) ansehen. Welche Serien habt ihr schon gerewatched und welche würdet ihr empfehlen? Oder seid ihr Team „keine Serie zweimal anschauen“? Wir freuen uns auf eure Kommentare! ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-der-zauber-des-rewatch/feed/ 0 143090
Kommentar: Disney macht weltweit 100 Sender dicht – warum auch nicht? https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-disney-macht-weltweit-100-sender-dicht-warum-auch-nicht/ https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-disney-macht-weltweit-100-sender-dicht-warum-auch-nicht/#respond Wed, 16 Jun 2021 06:55:56 +0000 https://www.serieslyawesome.tv/?p=141776 Ich habe letztens mal überlegt, wann ich das letzte Mal etwas auf FOX geschaut habe. Oder auf einem der anderen linearen Sender, die ich vor 2, 3 Jahren bei meinem Magenta TV extra dazugebucht hatte. Es fiel mir nicht ein. Weil ich immer etwas auf Amazon, Netflix oder Disney+ schaue. Dass sich immer mehr Zuschauer genauso verhalten, merken auch die Streaming-Anbieter. Die Folge bei jenen, die auch noch ein lineares Angebot haben: Sie kappen diese entweder frei verfügbaren oder bei anderen Senderpaketen beinhalteten Sender. Letztes Jahr hat Disney 30 lineare Sender weltweit zugunsten von Disney+ gekappt. Und Ende Juni 2021 wird der seit 30 Jahren bestehende Sender FOX an der Reihe sein. Das ist noch nicht das Ende: Für 2021 hat Disney rund 100 eigene Sender weltweit in den Blick genommen, die auslaufen könnten. Auch der deutsche FOX Channel gerät da in den Blick. Die Entscheidung klingt logisch: Alle Welt konzentriert sich immer mehr auf die Streamingdienste. HBO Max, Paramount+ und Peacock sind die neuesten Kinder dieser Streaming-Generation. Und diese Streamingdienste funktionieren natürlich nur, wenn sie möglichst viele abonniert haben. Und das machen sie nur, wenn es dort etwas gibt, was ma woanders nicht bekommt.

Abschied von Disney Junior und FOX zu Gunsten des Streamingdienstes Disney+

Warum also sollte Disney die Kinderserien über Disney Junior oder "The Walking Dead" weiterhin über FOX ausstrahlen, wenn man die Serie doch als exklusiven Titel bei Disney+ haben könnte? Sky in Deutschland hat in den letzten Jahren massiv vom "The Walking Dead" Hype profitiert - dank FOX war Sky DIE TWD-Plattform. Mittlerweile haben auch Magenta TV oder Vodafone die Serie lizensiert, aber lange Zeit sah die Welt für Sky da rosiger aus. Das Gleiche war bei "Game of Thrones" der Fall. Mal sehen, wie sich das Thema Sky weiterentwickelt, wenn HBO seinen Streamingdienst nach Deutschland bringt. Zurück zu Disney: Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob das gut ist, die lineare Senderstruktur aufzugeben zugunsten des eigenen Streamingangebotes. Betrachtet man de Markt, ist das auf jeden Fall so. So, wie sich der Streamingmarkt mit immer neuen Anbietern aktuell breit auffächert wird er mittelfristig auch wieder zusammenschrumpfen - nicht mit Blick auf die Kunden, aber mit Blick auf die Anbieterzahl. Es wird Fusionen und Kooperationen geben, Sublizenzen und Zweitverwertungen, was wir aktuell ja schon beobachten können. Aktuell geht es aber noch darum, die beste Marktposition einzunehmen, und das geht nur mit einem breiten, exklusiven Angebot.

Spannende Perspektive: Was ist wohl in 10 Jahren?

Insofern ist Disneys Plan nur allzu verständlich. Ich könnte mir vorstellen, dass der Disney Channel bleiben wird, quasi als Schaufenster für Inhalte, die jene zu sehen bekommen, die sich - noch - nicht für Disney entschieden haben. Die Frage wird natürlich sein, wie weit der Zuschauer diesen Weg mitgehen wird. Vier, fünf Streamingdienste nebeneinander wird sich auch nicht jeder leisten können und wollen. Die Gefahr ist da, dass irgendwann eine Frusthaltung eintritt, oder dass der Markt einfach übersättigt ist und der Serienhype nachlässt. Dann werden die schon erwähnten Zusammenschlüsse kommen - oder es gibt wieder etwas ganz Neues. Denn wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass heute nicht lineare Programme von ProSieben, RTL, VOX und Co. unser Sehverhalten bestimmen, sondern Online-Angebote verschiedener Anbieter, die abrufen kann, wann ich möchte. ]]>
Ich habe letztens mal überlegt, wann ich das letzte Mal etwas auf FOX geschaut habe. Oder auf einem der anderen linearen Sender, die ich vor 2, 3 Jahren bei meinem Magenta TV extra dazugebucht hatte. Es fiel mir nicht ein. Weil ich immer etwas auf Amazon, Netflix oder Disney+ schaue. Dass sich immer mehr Zuschauer genauso verhalten, merken auch die Streaming-Anbieter. Die Folge bei jenen, die auch noch ein lineares Angebot haben: Sie kappen diese entweder frei verfügbaren oder bei anderen Senderpaketen beinhalteten Sender. Letztes Jahr hat Disney 30 lineare Sender weltweit zugunsten von Disney+ gekappt. Und Ende Juni 2021 wird der seit 30 Jahren bestehende Sender FOX an der Reihe sein. Das ist noch nicht das Ende: Für 2021 hat Disney rund 100 eigene Sender weltweit in den Blick genommen, die auslaufen könnten. Auch der deutsche FOX Channel gerät da in den Blick. Die Entscheidung klingt logisch: Alle Welt konzentriert sich immer mehr auf die Streamingdienste. HBO Max, Paramount+ und Peacock sind die neuesten Kinder dieser Streaming-Generation. Und diese Streamingdienste funktionieren natürlich nur, wenn sie möglichst viele abonniert haben. Und das machen sie nur, wenn es dort etwas gibt, was ma woanders nicht bekommt.

Abschied von Disney Junior und FOX zu Gunsten des Streamingdienstes Disney+

Warum also sollte Disney die Kinderserien über Disney Junior oder "The Walking Dead" weiterhin über FOX ausstrahlen, wenn man die Serie doch als exklusiven Titel bei Disney+ haben könnte? Sky in Deutschland hat in den letzten Jahren massiv vom "The Walking Dead" Hype profitiert - dank FOX war Sky DIE TWD-Plattform. Mittlerweile haben auch Magenta TV oder Vodafone die Serie lizensiert, aber lange Zeit sah die Welt für Sky da rosiger aus. Das Gleiche war bei "Game of Thrones" der Fall. Mal sehen, wie sich das Thema Sky weiterentwickelt, wenn HBO seinen Streamingdienst nach Deutschland bringt. Zurück zu Disney: Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob das gut ist, die lineare Senderstruktur aufzugeben zugunsten des eigenen Streamingangebotes. Betrachtet man de Markt, ist das auf jeden Fall so. So, wie sich der Streamingmarkt mit immer neuen Anbietern aktuell breit auffächert wird er mittelfristig auch wieder zusammenschrumpfen - nicht mit Blick auf die Kunden, aber mit Blick auf die Anbieterzahl. Es wird Fusionen und Kooperationen geben, Sublizenzen und Zweitverwertungen, was wir aktuell ja schon beobachten können. Aktuell geht es aber noch darum, die beste Marktposition einzunehmen, und das geht nur mit einem breiten, exklusiven Angebot.

Spannende Perspektive: Was ist wohl in 10 Jahren?

Insofern ist Disneys Plan nur allzu verständlich. Ich könnte mir vorstellen, dass der Disney Channel bleiben wird, quasi als Schaufenster für Inhalte, die jene zu sehen bekommen, die sich - noch - nicht für Disney entschieden haben. Die Frage wird natürlich sein, wie weit der Zuschauer diesen Weg mitgehen wird. Vier, fünf Streamingdienste nebeneinander wird sich auch nicht jeder leisten können und wollen. Die Gefahr ist da, dass irgendwann eine Frusthaltung eintritt, oder dass der Markt einfach übersättigt ist und der Serienhype nachlässt. Dann werden die schon erwähnten Zusammenschlüsse kommen - oder es gibt wieder etwas ganz Neues. Denn wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass heute nicht lineare Programme von ProSieben, RTL, VOX und Co. unser Sehverhalten bestimmen, sondern Online-Angebote verschiedener Anbieter, die abrufen kann, wann ich möchte. ]]>
https://www.serieslyawesome.tv/kommentar-disney-macht-weltweit-100-sender-dicht-warum-auch-nicht/feed/ 0 141776