Review: Cloak & Dagger S02E01-06

Gerade hat das frisch gebackene Superhelden-Duo Tandy und Tyrone alias Cloak und Dagger noch die Stadt New Orleans vor einer Katastrophe bewahrt, da warten schon neue Herausforderungen auf die jungen Helden, die gerade lernen mit ihren Kräften umzugehen. Unter anderem taucht eine böse Doppelgängerin der Polizistin Brigid auf, sowie ein neuer Bösewicht, der versucht langsam das Vertrauen der Teenager zu gewinnen.

Zu Beginn der zweiten Staffel von „Marvel’s Cloak and Dagger“ scheinen sich die Rollen der Beiden umgekehrt zu haben. Tandy lebt ein friedvolles Leben bei ihrer Mutter und geht ins Ballett, während Tyrone auf der Flucht ist, da er immer noch von der Polizei wegen Mordes gesucht wird. Dabei hält er sich stets im Verborgenen. Gegenüber Tandy gibt er an, dass alles in Ordnung ist und so ziehen die beiden anfangs noch alleine los, um dem Verbrechen entgegenzutreten. Tandy knüpft sich zum Beispiel einen fiesen Typen vor, der eine ihrer Freundinnen aus dem Ballett misshandelt. Derweil Tyrone, der seine Teleportationskräfte allmählich kontrollieren kann, eine Drogengang aufmischt. Beide Heldentaten gehen nach hinten los und zeigen die Schwierigkeit, die das Superheldendasein mit sich bringt. Es reicht eben nicht nur gute Absichten zu haben. Erst gemeinsam wachsen die Helden über sich hinaus und können die Drogenhändler mit der Hilfe der Polizistin Brigid dingfest machen. Da steht schon die nächste Tat auf dem Plan. Beim Versuch ein unter Drogen gesetztes Mädchen zu retten, taucht plötzlich eine skrupellose Version von Brigid namens Mayhem auf. Dahinter verbirgt sich ein chemisches Experiment der Firma Roxxon, das Wesen in zwei spaltet, wobei der Stärkere den Schwächeren tötet. Wer glaubt, dass Mayhem der Antagonist der neuen Staffel ist, liegt (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) falsch, denn nach einigen Auseinandersetzungen in Zwischendimensionen, verschwindet sie nach Episode 4 in einer Schattenwelt.

Unterdessen gelingt es Tyrone Conner, den Mörder seines Bruders, aufzuspüren. Dieser zeigt Reue und offenbart, dass sein Onkel, ein einflussreicher Senator, dafür gesorgt hat, dass er ungeschoren davonkommt. Conners Sinneswandel kommt etwas überraschend, erweitert aber die tragische Story so um korrupte Politiker. Ty ist gespalten, ob er Conner zur Strecke oder vor Gericht bringen soll. In solchen Momenten werden die Helden auf die Probe gestellt und letztlich geformt.

Unterdessen wendet sich Tandy an Andre, dem Leiter eines Frauenhauses, um einen Menschenhändlerring aufzuspüren.

„‚N paar von denen haben ’ne haarsträubende Story erzählt, von ’nem Mädchen, dass wie ’n Engel aussieht und ’nem Jungen, so flink wie ’n Schatten, die die Bösen fertiggemacht und alle befreit haben.“ – Andre Deschaine

Unglücklicherweise ist Andre nicht der, der er vorgibt zu sein und nimmt Tandy gefangen und entführt sie in eine Zwischenwelt, in der er sie zwingt verschiedene alternative Wahrscheinlichkeiten zu durchleben. Die 6. Episode entpuppt sich als bislang stärkste Folge. Darin entfaltet sich die Zwischenwelt als Plattenladen. Jede Platte steht für ein anderes Schicksal. Ernüchternd ist dann aber die Tatsache, dass auch Andre seine Talente vom Roxxon-Unfall erhalten hat.
Zwar sind die Themen rund um Heldengenese, Menschenhandel und mystische Zwischenwelten interessant, aber bislang kommt die Staffel nur selten über ein Superhelden-Mittelmaß hinaus. Das Ganze wird wieder zielgruppengerecht mit zahlreichen Popsongs untermalt, was dauerhaft eher nervt, als dass es einen in die richtige Stimmung bringt. Trotzdem bleibt es spannend zu erfahren, was aus Mayhem/Brigid wird und wo am Ende Cloak und Dagger stehen werden. Hier noch ein Trailer zur kommenden 7. Folge:

Fazit

Mit den Großen können die zwei Nachwuchshelden zwar nicht mithalten, aber trotzdem bietet auch die zweite Staffel gute Superhelden-Teenie-Unterhaltung voller Voodoo-Magie, alternativen Welten und fiesen Kriminellen.

„Marvel’s Cloak & Dagger“, Staffel 2 ist auf Amazon Prime verfügbar. Jeden Freitag erscheint eine neue Folge.

Bilder: freeform