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Verfügbar bei Disney+

Review: Fleishman is in Trouble (Mini-Serie)

Mini-Spoiler
12. April 2023, 15:38 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
12.04.23

Wie war das nochmal? Jede 2. Ehe wird geschieden? Wenn die Statistik stimmt, müssen diese geschiedenen Paare irgendwo gehäuft auftauchen, denn in meinem Umfeld kenne ich kaum Geschiedene – entweder sind die Leutchen in meinem Umfeld verheiratet oder waren es nie. Einen Geschiedenen lernt man in „Fleishman is in Trouble“ kennen, eine Mini-Serie von FX, die in den USA bei Hulu lief und hierzulande bei Disney+ verfügbar ist. Genauer gesagt ist das Toby Fleishman, junger Arzt aus Überzeugung in einem Krankenhaus in New York, gespielt von Jessy Eisenberg. Um ihn herum entwickelt sich eine Story um enttäuschende Beziehungen, enttäuschende Menschen und den Versuch, das jeweils eigene Leben in den Griff zu bekommen.

Dabei steigt die achtteilige Mini-Serie eher harmlos ein: Eine Stimme aus dem Off, die zu Libby Epstein gehört, eine Freundin von Toby Fleishman, führt uns in die Story ein, in das Leben des Arztes. Wir lernen ihn kennen und erfahren, dass es ihm immer um das Wohl des Patienten geht, dass er zwei Kinder hat und in einem kleinen Apartment getrennt lebt von seiner Frau, die nach Jahren des ruhigen Zusammenlebens den Drang verspürt, Karriere zu machen. Die beiden entfernen sich voneinander, leben unterschiedliche Leben, lassen sich scheiden, teilen die Erziehung unter sich auf. Soweit so normal, heutzutage.

Doch dann holt Rachel Fleishman, gespielt von Claire Danes, die Kinder eines Tages nicht mehr ab. Und Toby muss sich nicht nur um seine Patienten kümmern, sondern auch um seine beiden Kinder. Das führt zu einigen problematischen Momenten, denn Kinder beaufsichtigen im Krankenhaus als diensthabender Arzt – klappt nicht so gut. Wir sehen zu, wie Toby zunehmend überfordert ist. Wie die zugesagte Beförderung abgeblasen wird, wie das lange Jahre treue Kindermädchen von Toby für Dinge verantwortlich gemacht wird, die er eigentlich zu verantworten hat. Wie Toby zunehmend sauer auf seine Ex-Frau wird. Bis er irgendwann merkt, dass er sich in der neuen Situation einrichten muss. Dass er Lösungen braucht.

Was genau mit seiner Ex-Frau passiert ist, interessiert ihn eher weniger. Es ist ihm auch egal, dass sie in der Nähe gesichtet wurde – er geht jetzt nur noch seinen Weg, einen Weg gänzlich ohne Rachel, von der er sich nicht zum ersten Mal im Stich gelassen fühlt.

Libby moderiert dabei aus dem Off die ganze Geschichte, nicht verschweigend, dass sie selbst Eheprobleme hat. Such hier leben sich Libby und ihr Mann auseinander, sind in verschiedenen Welten unterwegs, und man fragt sich, ob auch hier alles auf eine Scheidung hinausläuft. Dann ist da noch Seth, ein Freund von Toby und Libby, der zunächst keine festen Beziehungen hat, bei dem sich aber im Laufe der Serie alles in Richtung Hochzeit entwickelt – also genau entgegengesetzt zu Toby, und in gewisser Weise auch entgegen Libbys Entwicklung.

Die Figuren abseits von Toby nehmen im Laufe der acht Folgen immer mehr Raum ein, wir erfahren etwas mehr über Seth, vor allem aber mehr über Libby und Rachel. Das sind dann tatsächlich auch die Highlights der Mini-Serie, zum Beispiel Folge 7, wenn Libby die verwirrte Rachel findet und diese ihr alles erzählt. Da kann natürlich auch Claire Danes auftrumpfen, die wie in „Homeland“ mit dem schnellen Wechselspiel an Emotionen glänzt. Von überschwänglicher Glückseligkeit bis zu abgrundtiefer Angst ist da alles dabei. Und ja, in „Homeland“ hat mich das am Ende ziemlich genervt, hier passt es perfekt ins Szenario. Oder Folge 6, wenn wir mehr über Libby erfahren, wo Darstellerin Lizzy Caplan wirklich überzeugen kann. Sue bekommt diesen unsteten Charakter Libbys großartig hin, zeigt das Unsichere, das Verfahrene, das Enttäuschte – das bleibt nachhaltig in Erinnerung.

Am Ende fühlt sich „Fleishman is in Trouble“ trotzdem komisch an. Irgendwie löst sich am Ende alles in Wohlgefallen auf. Libby kehrt nach Hause zurück, wo ihr man mit dem Satz „Diu kommst immer zurück“ auf sie wartet. Diese Wendung und diesen Dialog am Ende zwischen den beiden kann ich leider so gar nicht einordnen. Will Autorin Taffy Brodesser-Akner die Relevanz der sicheren Ehe betonen? Die Schwäche von Libbys Charakter? Oder geht es ihr um etwas anderes? Das wird mir leider nicht klar.

Auch die ganze Aufregung um Claires Verschwinden löst sich irgendwie in Wohlgefallen auf. „Fleishman is in Trouble“ erzählt viel, am Ende bleibt allerdings nicht viel. Was soll uns die erzählte Story jetzt sagen? Immerhin hat die letzte Folge noch zwei Besonderheiten zu bieten. Zum einen Libbys Monolog, in dem sie sich mit Tobys Reaktion auf Claires Geschichte auseinandersetzt, und die allerletzte Szene, wenn sich Tobys Apartment-Tür öffnet.

Insofern unterhält „Fleishman is in Trouble“ im Prinzip gut, liefert aber für mich keine schlüssige Botschaft mit. Inszenierung und Cast sind top, aber die Story bleibt für meinen Geschmack dabei leider dahinter zurück.

Bilder: FX

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