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The Walking Dead Staffelfinale #3: Review und Podcast

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3. Mai 2013, 11:09 Uhr
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Sascha
03.05.13

The Walking Dead hat es nicht einfach. Trotz hohen Zuschauerzahlen und Rekorden im Cable-TV, ist die Serie unter Fans oft höchst umstritten. Nach einer mäßigen zweiten Staffel, sollte die dritte Staffel endlich alles richten. Mit dem ersten, richtigen Antagonisten aus den Comics, dem Governor, sollte die Serie endlich zur Höchstform auflaufen. Doch was folgte, waren oft nur halb gegarte Plots und charakterlose Figuren, die sich böse anstarren. Insbesondere das Staffelfinale enttäuschte viele und das zu Recht. Spoiler folgen.

Die Folge beginnt mit Miltons Tod schon einmal richtig beschissen. Ich mag den Schauspieler Dallas Roberts (Rubicon, The Grey) sehr und hatte gehofft, dass er den Sprung in Ricks Gruppe schafft. Seine Interaktion mit Hershel vor einigen Episoden war interessant und machte Fans wie mir ein wenig Hoffnung. Aber nein, natürlich werden jegliche Nebencharaktere wieder vorzeitig abgeschossen. Keine Figur außer Rick, Carl, Glenn, Daryl und vielleicht Carol dürfen länger als eine Staffel überleben und so etwas wie einen – kann man das überhaupt bei der Serie so nennen? – character arc durchlaufen. Milton, als jemand mit einem wissenschaftlichen Hintergrund, wäre durchaus interessant gewesen. Aber mit seinem Tod verlaufen auch seine relativ spannenden Experimente im Sand. Seine Geschichte wird immerhin halbwegs nett abgeschlossen insofern, dass er am Ende selbst zum Zombie wird und Andrea tötet, einer Person, der er sehr nahe stand, und somit jegliche Theorien seinerseits falsifiziert.

Die gesamte Situation mit ihm und Andrea wäre auch nicht so furchtbar schlimm, wenn sie denn ein wenig anders ausgeführt worden wäre – ein symptomatisches Problem der Serie. Der Plot wird natürlich die gesamte Laufzeit der Folge gespannt, weshalb man immer und immer wieder zu den zwei schneidet, obwohl es keine Neuerungen gibt. Dazu kann Milton anscheinend über Stunden mit ihr reden und irgendwie ausharren, aber keine vier Meter – so wirkt es nämlich durch die Kameraeinstellungen – zu ihr kriechen und helfen kann. Andrea verhält sich noch äußerst dumm: Anstatt sich ausschließlich auf ihre Aktionen zu konzentrieren, schaut sie ab und an auf zu Milton, was fair und clever ist, wenn es nicht gefühlt Stunden wären, die Andrea hier verschwendet. Am Ende kann sie nicht einmal den Fuß heben um Zombiemilton mit einem Tritt zurückzustoßen. Aber was soll’s. Das Drehbuch wollte, dass Andrea stirbt. Es gab ohnehin keinen Ausweg. Schade um die Figur.

Währenddessen wird dem Zuschauer suggeriert, dass sich Ricks Gruppe aufbricht und das Gefängnis verlässt. Schnell werden jegliche Gefängnisplots fallen gelassen oder blitzschnell zu Ende geführt. Alles kein Problem, die Serie nehmt ihre Subplots nicht ernst, wieso sollte wir es dann tun?

Der Governor treibt seine Leute zusammen, sie fahren zum Gefängnis und machen es platt. Sie sind überrascht, dass keine Gegenwehr kommt. Wir als Zuschauer natürlich nicht, weil wir vor fünf Minuten sahen, dass Ricks Leute wegfuhren und uns somit jeglicher Nährboden für Spannung zerstört wurde. Sie gehen ins Gefängnis hinein und, siehe da, Rick und Co. sind doch gar nicht weg und vertreiben alle Woodbury-Leute direkt, weil…. ja, weil? Vielleicht sind es die paar Walker in den dunklen Gängen, die man schnell abhängen und mit dem Schließen eines einzigen Tores einsperren könnte? Oder waren es vielleicht Glenn und Maggie, die jeweils ein ganzes Magazin aus M4s auf die fliehenden Einwohner schossen und keinen trafen? War es vielleicht das Drehbuch? Ohhh, ja, es war das Drehbuch. Böses Drehbuch.

Immerhin führt die Flucht zu einem der Höhepunkte der Folge als ein junger Woodburyianer durch den Wald flieht – wieso auch immer – und auf Carl, Hershel und Beth samt Judith trifft. Carl zielt auf ihn, er soll seine Waffe niederlegen. Aber der Junge tut dies nicht, stattdessen bewegt er sich auf Carl zu und will sie ihm direkt in die Hand geben. Kann man nicht riskieren und Carl streckt ihn nieder. Guter Moment, was daraus jedoch später folgt ist jedoch fraglich.

Der Governor stoppt seine fliehenden Einwohner und – nicht vergessen, lieber Zuschauer – weil er ganz schön fies ist, streckt er alle in einem Wutausbruch nieder. Das Ganze passiert ohne Gegenwehr, obwohl alle dort eigentlich bewaffnet sind. Nicht einmal ein Versuch der Gegenwehr findet statt. Martinez wird verschont und fährt mit dem Governor davon. Wohin? Wissen wir nicht. Wieso? Wissen wir auch nicht, dafür kennen wir Martinez nicht gut genug. Der andere, schwarze Typ fährt auch mit, aber bei ihm kennen wir nicht einmal seinen Namen, wieso sollte wir uns dann also Gedanken um seine Motivation machen?

Rick und Co. fahren dem Governor hinterher, weil sie es ein für alle Mal beenden wollen und treffen auf das Massaker. Es gibt eine Überlebende, sie führt sie zurück nach Woodbury und dort treffen wir auf Sasha und Tyrese, die zurückgeblieben sind. Alle kommen zurück ins Gefängnis. Friede, Freude, Eierkuchen. Doch der Konflikt zwischen Carl und Rick brodelt. Könnte der wahre Bösewicht der vierten Staffel Carl werden? Es wäre eine gute Möglichkeit sich des Kinderschauspielerproblems zu entledigen.

Aber das ist eines der kleineren Probleme der Serie. Nach wie handelt die Serie über nichts Weiteres als den initialen Schock. Es gibt keine anderen Stilmittel, die Serie ist auch nicht weiter interessiert. Nach wie vor ist die zentrale Frage, die die meisten Leute vor die Bildschirme treibt: Uhhh, wer könnte diese Woche unerwartet sterben? Das ist das Einzige, was die dritte Staffel erreicht hat, wenn man das überhaupt als positiven Aspekt sehen will. Ich tue es nicht. Trotz einem starken Start konnte die Serie nur wieder von einem Extrem ins andere überschwingen. Statt langweiliger Soap auf der Farm gab es jetzt andauernd Action / Splatter ohne Inhalt und Bedeutung. Im Nachhinein ist sogar die viel kritisierte zweite noch als thematisch stringenter zu betrachten. Showrunner Glen Mazzara wurde gefeuert und vielleicht mag der Grund dieses Finale sein, das keine Auflösung bietet für den Konflikt, der über die gesamte Staffel aufgebaut wurde. Eine riesige Enttäuschung. Wollen wir hoffen, dass der neue Showrunner Scott Gimple, der mit ‘Clear‘ die beste Folge der Staffel schrieb, die restliche Gefängnisgeschichte schnell auflöst und uns wieder mehr in Richtung des Comics schickt.

Ich hätte wirklich gerne Frank Darabonts Version des Gefängnnisses gesehen.

Meine Meinung:

Wer jetzt immer noch nicht genug hat, kann uns drüben beim PewCast zuhören, wo wir eine ganze Stunde über die gesamte dritte Staffel und mehr gefaselt haben.

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