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Soundtrack der Woche #58

Musik in: Stranger Things Vol. 1 (Kyle Dixon & Michael Stein)

Mini-Spoiler
15. August 2016, 19:35 Uhr
Mini-Spoiler
Michael
15.08.16

Der Titel-Song

Stranger Things | Title Sequence [HD] | Netflix

Im Mittelpunkt des Soundtracks steht natürlich die hypnotische Titel-Sequenz, die übrigens auch auf altem SURVIVE-Material basiert. Eines der älteren Stücke, die in der Dropbox gelandet sind, gefiel den Duffer Brothers so gut, dass sie die Musiker darum baten, an diesem Stück weiter zu arbeiten. Es war ein altes, einfaches Demo, und es sollte viel größer und cineastischer klingen. Dixon und Stein haben dazu verschiedene Versionen in 30 Sekunden, 45 Sekunden und 60 Sekunden angelegt. Die längste Fassung ist es dann geworden. Wie es zur weiteren Entwicklung des finalen Themes kam, erklären die beiden im Interview mit IndieWire:

We tried a bunch of ideas for potential themes and they ended up finding one of the demos that we’d sent over. They asked us if we could adapt it and make it something more. There was a pretty old idea that had been forgotten. It made it into a DropBox folder that they had. There are these folders for licensing that if someone ever hit us up or if we ever wanted to send out thematic or cinematic music. It happened to be in one of these folders that was more this upbeat, mysterious kind of demo. It was just a very loose version of what it became. They just really liked the mood and the vibe of it a lot. I’m glad they did because it gave us a starting point. A lot of the stuff that defined the sound was that we wanted a really nice bass sound. So I went with one of my favorite bass synthesizers. I can’t really explain the workflow of why it ended up the way it is. I think it’s more you have it in your head the way you imagine it will be and try to get it there. (Kyle Dixon & Michael Stein)

Die Musik

Stranger Things

Stranger Things

Die 80er Jahren stehen ja ziemlich für den Synthesizer-Pop. Entsprechend musste das Instrument auch Basis für den weiteren Score zu Stranger Things sein. Was den Synthesizer so relevant für das Übernatürliche macht, erklären Kyle Dixon und Michael Stein in einem NME-Interview:

Every synth has a magical power, if you wanna call it that. Every synthesizer can do something really well, no matter what it is, even it’s the cheapest, shittiest thing. It will shine in some aspect. They sound awesome; it’s like way cooler than a guitar. You can make thousands and thousands of different sounds, and you can emulate sounds. You can basically create the sound you’re thinking of, or you can just goof around with it, and come across something that inspires you, that you write with. So it feeds you and you feed it and just have this interaction with the instrument. (Kyle Dixon & Michael Stein)

Der Soundtrack startet natürlich mit dem Titelsong, ehe es mit dem Track „Kids“ losgeht, der sich natürlich auf die vier Jungs bezieht und gleich zu Anfang der ersten Folge zu hören ist. Fühlt sich direkt wunderbar nach 80er an. Danach folgt ein eher ruhigeres Stück „Nancy and Barb“, das so ein bisschen als Thema für die Freundschaft der beiden Mädchen durchgehen kann. Insgesamt sind die Stücke recht kurz, zwischen einer und zwei Minuten. Dazu kommen einige wenige längere Stücke, „Eleven“ zum Beispiel, das Theme zu dem undurchschaubaren Mädchen, das in der Serie auftaucht. In dem Stück fangen die beiden Musiker das Wesen von Eleven sehr gut ein, spielen mit einer zerbrechlichen, leichten Rhythmuslinie und weichen Synths als Begleitung:

Stranger Things | "Eleven" - Featurette [HD] | Netflix

Weitere Anspieltipps:

„Friendship“ – ein ruhiges Synth-Stück, und daran anknüpfend später „Biking to School“;

„Hawkins“ – ein ebenfalls ruhiges Stück, fast 5 Minuten lang, das als Thema für die Stadt gedacht ist, in der Stranger Things spielt. Hier bekommen wir ganz seichte, spährische Klänge präsentiert, alles scheint klanglich zu schweben; der Track geht direkt über in „The Upside Down“, ebenfalls zunächst sehr ruhig, ehe es in eine treibende, bassige Linie umschlägt;

– Dann gibt’s noch ein Set von Songs, die sich mit der Situation von Joyce befassen, vor allem mit ihrem Wunsch, mit ihrem Sohn über Lichter zu kommunizieren: „One Blink for Yes“, „Lamps“ und „Hanging Lights“ – alles ein bisschen leichtfüßig-verrückt, passend zu Joyce Charakter;

– Dazu noch ein weiteres Set von Songs, diesmal zur Bedrohung von „Eleven“ durch die „Agenten“ und ihren Vater – alles nochmal eine Spur düsterer und dramatischer: „Papa“, „Agents“, „Hawkins Lab“ und „Run Away“;

– „Walking Through the Upside Down“
und „Lights Out“ thematisieren dann noch sehr schön dramatisch das Böse in der Serie – wirkt im Achtteiler ungemein gut, ist hier beim bloßen Hören etwas anstrengend. Passt aber wie gesagt hervorragend.

„A kiss“ – auch ein ruhigeres Stück, so ein bisschen im Moroder-Style, wie auch Michael Stein findet. Denn die beiden Musiker haben sich auch zu ihren Lieblingsszenen und -musikstücken geäußert, nochmal im NM-Interview:

I like the scene where Joyce starts chopping down the wall, even though the music is buried by explosions and all these other sound effects. It’s probably the song most reminiscent of SURVIVE’s music in the entire score. I also really like the theme that plays when they first find Eleven in the woods. It comes back a couple of times. And the main theme. That’s pretty cool too. (Kyle Dixon)

My favourite is the theme that plays when Nancy and Steve first kiss. It reminds me of Giorgio Moroder, that romantic weird vibe from the 80s. (Michael Stein)

Wie das alles zusammen wirkt, kann man hier in den ersten Minuten der Serie schon gut erkennen:

Stranger Things | The First 8 Minutes - Series Opener | Netflix

Fazit

Insgesamt ist es ein schönes musikalisches Stück 80er Jahre, das uns hier vorgesetzt wird. OK, das war ja auch die Prämisse bei der Entwicklung des Soundtracks. Mir gefällt, dass der Score wirklich konsequent mystisch und etwas dunkler daherkommt, der Serie vollkommen angemessen. Gut finde ich auch, dass sich Kyle Dixon und Michael Stein für eine eigene musikalische Linie entschieden haben, der sie konsequent folgen, und der Versuchung widerstanden haben, bekannte klangliche Elemente von Künstlern aus den 80ern einzubauen. Dafür ist ja die restliche Musik da, die nicht auf diesem Album zu finden ist, die aber zum Beispiel in einer eigenen Spotify-Playlist gesammelt ist (siehe Verweis unten). Insgesamt also sehr gefällig und sicher ein Highlight für Fans der Serie – aber glücklicherweise nicht nur für die.

Das müsst Ihr wissen

stranger-things-lights

Der Stranger Things-Soundtrack ist der erste offizielle Serien-Soundtrack zu einer Netflix-Serienproduktion. Netflix wurde wohl vom Hype um die Serie überrascht – und von der enormen Nachfrage nach einem Score. Entsprechend kurzfristig wurde dann entschieden, einen Soundtrack mit dem Score zu veröffentlichen – und einen zweiten Score eine Woche später nachzuschieben. Die CD-Releases sind sogar noch einen Monat später geplant, irgendwann soll dann auch noch eine Vinyl-Version folgen – das wäre dann natürlich absolut passend für den 80er Style der Serie. Ingesamt klingt das alles ein bisschen nach spontanem Stückwerk, um die Nachfrage zu befriedigen. Aber: Hauptsache, die Sachen sind da.

Wer den Soundtrack hören möchte, muss allerdings ein paar Hürden überspringen. Bei Spotify gibt’s den Soundtrack schonmal nicht, und auch Amazon hat ihn nicht gelistet (was man unter Umständen noch verstehen kann, wenn man weiß, dass Amazon Video und Netflix irgendwie ja auch Konkurrenten sind). Lediglich bei Apple Music ist das Album zu haben, für knapp 10 Euro. Wer die Musik also jetzt hören möchte und nicht bis zum CD- oder Vinyl-Release warten will, muss entweder die Summe investieren oder greift über sein Apple Music-Abo auf den Soundtrack zurück. Wer das bo nicht hat, kann immerhin 3 Monate kostenlos testen und so die Zeit bis zum physischen Release überbrücken. Tracks des regulären Albums kann ich deswegen nicht wie sonst in unsere Spotify-Playlist packen. Ich habe aber zumindest den Titelsong gefunden, den lege ich in unsere sAWE-Soundtrack-Playlist bei Spotify. Immerhin hat Netflix eine Playlist der Songs auf Spotify zusammengestellt, die nicht von Dixon und Stein sind, aber in der Serie zu hören sind.

Ein Mixtape zur Serie haben wir Euch ja auch schon einmal vorgestellt. Damit sollte man dann musiktechnisch erstmal stilecht eingedeckt sein.

Kyle Dixon & Michael Stein – Stranger Things Vol. 1 (A Netflix Original Series Soundtrack)

01 Stranger Things
02 Kids
03 Nancy and Barb
04 This Isn’t You
05 Lay-Z-Boy
06 Friendship
07 Eleven
08 A Kiss
09 Castle Beyers
10 Hawkins
11 The Upside Down
12 After Sarah
13 One Blink For Yes
14 Photos in the Woods
15 Fresh Blood
16 Lamps
17 Hallucinations
18 Hanging Lights
19 Biking to School
20 Are You Sure?
21 Agents
22 Papa
23 Cops Are Good at Finding
24 No Weapons
25 Walking Through the Nether
26 She’ll Kill You
27 Run Away
28 No Autopsy
29 Dispatch
30 Joyce and Lonnie Fighting
31 Lights Out
32 Hazmat Suits
33 Theoretically
34 You Can Talk to Me
35 What Else Is There to Do?
36 Hawkins Lab

36 Tracks, 2016 Netflix

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