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Autor der "Lindenstraße" und vieler Romane

sAWEntskalender 2021 – Tür 5: Interview mit Michael Meisheit

Spoilerfrei
5. Dezember 2021, 07:47 Uhr
Spoilerfrei
Michael
05.12.21

Michael Meisheit, Jahrgang 1972, kann man immer zu irgendetwas aus dem deutschen Serien-Klassiker „Lindenstraße“ fragen – er weiß immer eine Geschichte, einen Hintergrund oder kann die eine oder andere Wendung in der Handlung erklären. Warum, liegt auf der Hand: Immerhin schrieb er rund 20 Jahre an der Dramaturgie dieses Serienphänomens mit – bei über 300 Folgen, lange Zeit auch als Chefautor. Er hat Handlungsstränge entwickelt und verknüpft, Figuren zum Leben erweckt und sterben lassen, Bösewichte wie Symphatieträger. Seit 1997 war Michael Meisheit beim „Lindenstraße“-Autorenteam dabei – nicht nur eine lange Zeit, sondern auch verbunden mit einem frühen Einstieg ins Schreiben. Schließlich war Michael Meisheit damals mit 24 Jahren ziemlich jung, steckte noch im Studium. Von 1993 bis 1995 studierte Michael Meisheit an der Filmakademie Baden-Württemberg – Schwerpunkt Drehbuch. In Richtung Drehbuch zu gehen, sei damals eine sehr klare, frühe Entscheidung gewesen. Noch während des Studiums lernte er den Vater der Lindenstraße, Hans W. Geißendörfer, kennen. Weitere Hintergründe zur „Lindenstraße“ hat uns Michael Meisheit hier erzählt.

INFO: Im „sAWEntskalender“ gibt’s jeden Tag ein Türchen mit einem neuen Interview – und tolle Preise für euch! In jedem Türchen können Buchstaben versteckt sein, die gemeinsam ein Serienzitat ergeben. Viel Spaß beim Lesen und Buchstabensuchen!

Wir hatten bereits mehrfach das Vergnügen, Michael Meisheit bei uns im Blog begrüßen zu dürfen. So war er zum Beispiel in einer Facebook Live Session bei uns zu Gast; in die halbe Stunde kann man hier nochmal reinschauen.

Neben dem Verfassen der Drehbücher für die „Lindenstraße“ schrieb Michael Meisheit auch Drehbücher für Filme – und Romane: Hier könne er ohne Grenzen erzählen, eine große Geschichte, unterteilt in einzelne Folgen, die ein gesamtes Bild ergeben. 2012 entdeckte er das Selfpublishing – „ein großes Geschenk für Kreative“, wie er sagt. Er startete auf ungewöhnliche Weise seinen Debütroman “Soap”, der das Leben und Arbeiten eines jungen Serienautors für eine fiktive TV-Serie nutzt, um dem Leser Einblicke hinter die Kulissen einer Serienproduktion zu bieten. Michael Meisheit startete mit der Arbeit an dem Roman in seinem Blog: Dort konnten Leser während der Ausarbeitung des Manuskripts Einfluss auf Aspekte des Romans und seiner Veröffentlichung nehmen.

Nicht weniger bemerkenswert: Unter dem Pseudonym Vanessa Mansini veröffentlichte er 2013 den Blogroman “Nicht von dieser Welt“, der zum Überraschungshit wurde. Das eBook landete auf Platz 1 der Kindle-Charts und verkaufte sich seitdem 30.000 Mal. Für das Buch erhielt er den Indie-Autor-Preis 2014. Auch die weiteren Mansini-Romane fanden große Beachtung, zuletzt „Corona – Eine Komödie“. Das Buch landete dieses Jahr auf der Shortlist für den #selfpublishingbuchpreis-Buchpreis, Meisheit präsentierte den Titel auf der Frankfurter Buchmesse. Nach dem Abschied aus der „Lindenstraße“ fokussierte er sich auch noch einmal unter seinem realen Namen auf das Veröffentlichen von Romanen – und ist auch hier weiterhin sehr erfolgreich. 2019 erschien im Heyne-Verlag sein Thriller „Wir sehen dich sterben“, der in Berlin spielt, wo Michael Meisheit auch lebt. Vor etwa einem halben Jahr ist sein zweiter Thriller erschienen, „WATCH – Glaub nicht alles, was du siehst“, ebenfalls bei Heyne. Was wir in der Zukunft erwarten können, dazu gleich mehr in unserem Exklusiv-Interview. Mehr zu seinen Büchern gibt es auf seiner Website – hier zu finden.

Und über seinen Abschied von der „Lindenstraße“ hat er in diesem Interview mit uns gesprochen:

Jetzt wollten wir aber mehr über seinen Seriengeschmack generell wissen und haben mit ihm dieses Exklusivinterview geführt:

Welche Serie hast du zuletzt gesehen?
“The Foundation” auf Apple TV. Großartig, ein Erzählbogen, der auf tausend Jahre angelegt ist. Berührende Figuren, fremde Welten, tolle Schauspieler.

Dein absoluter Serien-Geheimtipp?
Ein mehrfacher Emmy-Gewinner ist zwar nicht so richtig ein Geheimtipp, aber in Deutschland habe ich viel zu wenig drüber gehört: „I may destroy you“ ist ein großartig gespieltes Drama mit einer bewegenden, wichtigen Geschichte und einer extrem frischen Inszenierung. Und das alles (Buch, Regie, Hauptdarstellerin) von derselben Person: Michaela Coel. Wahnsinn.

Mit welcher Serienfigur kannst du dich am besten identifizieren und warum?
Derzeit mit dem Senderchef Corey Ellison aus „The Morning Show“ mit seiner fast schon kindlichen Begeisterung für Dramen und seinem Versuch, die Welt irgendwie besser zu machen, auch wenn fraglich ist, ob er dafür den richtigen Job hat.

Woran arbeitest du zurzeit, was ist dein nächstes Projekt?
Viele Projekte: Romane, Serien, Fernsehfilme, aber alle in einem zu frühen oder geheimen Stadium, um darüber reden zu können.

Kannst du uns eine Anekdote vom Set/von einer Produktion erzählen?
Eine meine Lieblingsgeschichten stammt von Harry Rowohlt und den Dreharbeiten bei der „Lindenstraße“. Für eine Szene als Harry brauchte Harry einen Geldschein. Nach jedem Take der Szene kam ein eifriger Mitarbeiter aus der Ausstattung und hat ihm für die kurze Drehpause den Schein wieder abgenommen. Als das zum fünften Mal passiert ist, hat Harry gesagt: „Du, ich SPIEL hier nur den Penner!“

Was fehlt deiner Meinung nach zurzeit auf dem Serienmarkt?
Ganz ehrlich? Kaum etwas. Das Angebot ist so vielfältig, dass ich kaum hinterher komme und noch nie so viele gute Serien gefunden habe. Es wäre natürlich traumhaft, wenn alles übersichtlich bei EINEM Streamer zu finden wäre, aber das wird nicht passieren.

Woraus ziehst du deine Inspiration?
Aus meinem Leben, aus anderen Geschichten – seien es Serien, Filme oder Romane. Inspiration gibt es reichlich, Ideen auch.

Was zeichnet deiner Meinung nach eine gute Serie aus?
Eine eigene Welt mit komplexen Figuren, in die ich so richtig tief eintauchen kann. Originalität ist natürlich toll, aber wenn das Thema nicht trägt oder die Figuren keine Tiefe haben, bin ich schnell weg.

Mit wem würdest du gerne mal an einer Serie zusammenarbeiten?
Mit einem der internationalen Showrunner meiner Lieblingsserien (Lindelof, Nunn, Gilligan, Coel, Esmail, Lawrence), um zu sehen, was die anders machen, und um zu lernen.

Bingen oder Häppchen?
Bingen. Menschen eine Woche auf die nächste Folge warten zu lassen, ist grausam!

O-Ton oder Synchro?
O-Ton.

Sonntagabend: lineares TV oder Streaming?
Ich weiß gar nicht mehr, wie lineares Fernsehen funktioniert.

Was läuft bei dir an Weihnachten (Weihnachtsfolge/Weihnachtsfilm)?
Wahrscheinlich die letzte Folge von „Hawkeye“, bei dem ich unvorsichtigerweise mit meinen Kids angefangen haben zu schauen und jetzt müssen wir jede Woche warten! (siehe oben) Die Serie passt aber auch schön in die Weihnachtszeit.

Buchstaben gefunden?

Wie im Gewinnspiel-Beitrag zum „sAWEntskalender“ erläutert, kann jeden Tag ein gesuchter Buchstabe im Türchen-Beitrag versteckt sein. Hast du ihn/sie gefunden oder bist dir sicher, dass es keinen gibt? Dann schreib uns die Tages-Lösung über das Kontaktformular hier und sichere dir bei richtiger Einsendung ein Gewinn-Los:

Wie ist welcher Buchstabe versteckt?

Lösungszitat erkannt?

Solltest du mithilfe der bisher entdeckten Buchstaben das gesuchte Serienzitat erraten haben, schick deinen Lösungsversuch über das Formular im großen Gewinnspiel-Beitrag (ganz unten). Dort gibt es auch alle Infos zu den Preisen und dem Ablauf des Gewinnspieles.

Türchen #4

Türchen #6

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