Was war das für ein Hype, vor wenigen Jahren, wenn eine neue Staffel von „Game of Thrones“ angekündigt wurde. Ein Fitzelchen einer neuen Folge, eine neue Grafik, eine Andeutung – sofort waren alle Fans wie elektrisiert und nahmen die Schnipsel auseinander. Was ließ sich aus dieser oder jener Szene schlussfolgern, was wurde angedeutet, was verkündet? Tagelang hat man sich damit beschäftigt, Skriptseiten neuer Folgen wurden geleaked – kurzum: „Game of Thrones“ hatte so viele Serien-Fans infiziert. Und heute?
Es ist fast auf den Tag genau erst zwei Jahre her, dass das Serienfinale bei HBO und Sky lief. Klar, viele waren von der finalen Staffel enttäuscht. Hatte sich die Serie staffelweise mitunter viel Zeit gelassen, auch kleinste Nebenhandlungen ausführlich zu erzählen, so hetzte man durch die letzte Staffel und versuchte alles zu einem Ende zu bringen.
Ich weiß nicht, ob die „Game of Thrones“-Fans das so sehr verletzt hat oder ob es dann nach 8 Staffeln auch einfach genug war mit Westeros und Esses, mit den Lannisters und Starks. Auf jeden Fall könnte man als Fan ja voller Vorfreude sein auf die zahlreichen Spin-Offs, die sich so angekündigt haben. Aber davon ist nichts zu spüren. Wir haben uns in den letzten Wochen immer wieder in Beiträgen mit den ersten Fakten zu „10,000 Ships“ oder den ersten Fotos zu „House of the Dragon“ beschäftigt, haben über ein weiteres Spin-Off berichtet, dass nicht mehr als einen Piloten zustande gebracht hat, haben über weitere Serien spekuliert – und niemanden interessiert’s. Auch im Netz und in den einschlägigen Foren und Gruppen ist eher Stille as Euphorie zu spüren. „Erste Fotos..? Ah, ja, ok…“, „Ach, da kommt noch eine Serie? Was gibt’s denn da noch zu erzählen?“
Vielleicht haben die GoT-Showrunner David Benioff und D.B. Weiss auch alles richtig gemacht, als sie nach „Game of Thrones“ das Kapitel für sich geschlossen haben und für neue kreative Projekte zu Netflix gewechselt sind. Ich kann’s ehrlich gesagt selbst nicht ganz verstehen, wie diese eher ungerührte Haltung bei vielen Fans der Serie zustande kommt. Sind sie einfach satt? Haben sie gedanklich mit Westeros abgeschlossen? Ich find’s schade, dass diese Euphorie vorbei ist. Ich glaube nämlich, dass in der Welt von George R.R. Martin noch viel zu erzählen ist, und ich fürchte, dass man den Spin-Offs ungesehen Unrecht tut, sie eher mit Missachtung zu strafen. Und ich habe die Sorge, dass „Game of Thrones“ nicht nur für den Aufstieg von HBO verantwortlich bleibt, sondern möglicherweise so auch in den Untergang führt.
Was ist Eure Meinung dazu? Habt Ihr eine Erklärung dafür, dass das Interesse so gesunken ist? Oder beobachtet Ihr das auch bei Euch selbst?
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